Ukrainer feiern heute Tag der Würde und Freiheit
Gerade am 21. November 2013 begannen die ersten ukrainischen öffentlichen Proteste als Reaktion auf die Entscheidung der damaligen Behörden über die Einstellung des Kurses auf die europäische Integration und die Aufhebung des Vorbereitungsprozesses auf die Unterzeichnung eines Assoziierungsabkommens zwischen der Ukraine und der Europäischen Union. Die Missachtung der gesetzlich verankerten Prioritäten der ukrainischen Außenpolitik, was eigentlich das Assoziierungsabkommen zwischen der Ukraine und der EU war, empörte die Ukrainerinnen und Ukrainer.
Ein solcher Schritt war möglich, weil der Präsident Wiktor Janukowitsch und die „Familie“ eine übermäßige Konzentration der Macht in den Händen hatten, was in einem Land mit den etablierten demokratischen Prinzipien undenkbar wäre. Für die ukrainische Gesellschaft wurde es offensichtlich, dass sich das Land rasch in Richtung des totalen Autoritarismus mit seiner Missachtung der Menschengrundrechte, der totalen Korruption, der Willkür der Rechtsschutzorgane, der Repressionen und des Terrors bewegt. Gerade das brachte die Ukrainer dazu, auf die Straßen von Kiew, und später auf die Straßen in anderen Städten der Ukraine, zu gehen.
Die Ereignisse entwickelten sich sehr schnell und dramatisch, von friedlichen Studentenversammlungen bis Massenkundgebungen mit brennenden Reifen, Molotowcocktails und Pflastersteinen, die zu Waffe in den Händen der Protestierenden geworden waren. Aber das tragischste war, dass die Verteidigung der eigenen Würde und Freiheit, im Vergleich mit den Ereignissen der Orangenen Revolution, den Ukrainern dieses Mal 106 Leben und 2000 Verletzte gekostet hatte.
Und das war nur der Preis der 3 Monate des Euro-Majdans (Majdan - Platz im Zentrum von Kiew, auch Unabhängigkeitsplatz genannt, auf dem die Revolution der Würde stattgefunden hatte). Die verbrecherischen Behörden hatten beim Umsturz alles getan, um mit sich in Vergessenheit auch die Ukraine zu ziehen, indem sie sie dem „großen Bruder“ überlassen hatten. Die Annexion der Krim, der Krieg im Donbass, bei dem bereits mehr als 2000 ukrainische Soldaten getötet wurden, der erbitterte Widerstand korrupter Beamte innerhalb des Landes, die chronische Oligarchie - all das ist die Realität der heutigen Ukraine.
Aber man sollte auch nicht vergessen, dass der vom ukrainischen Volk gewählte Weg auch schwierig sein mag, aber nicht umkehrbar ist. Die Ereignisse, die bei dem Unabhängigkeits-Denkmal am Abend des 21. November 2013 begonnen haben, dauern immer noch an. Die Würde kann man für kein Geld kaufen. Sie ist entweder da oder nicht.
Und die Ukrainer - die Himmlische Hundertschaft, die Krieger der Antiterror-Operation (ATO), Volontäre, Krimtataren und Ukrainer - die in Putins Gefängnissen sitzen, haben bewiesen, dass sie sie haben. Man muss für die Freiheit kämpfen, und wenn sie schon errungen ist, muss man sie verteidigen. Davon zeugt die Geschichte. Und nicht nur ukrainische.