Militärgeheimdienst veröffentlicht Angaben über mehr als 1 000 Kulturgüter, die russisches Militär aus Chersoner Museum geraubt hat

Militärgeheimdienst veröffentlicht Angaben über mehr als 1 000 Kulturgüter, die russisches Militär aus Chersoner Museum geraubt hat

Ukrinform Nachrichten
Der ukrainische Militärgeheimdienst (HUR) hat Angaben über mehr als 1 000 Kulturgüter, die das russische Militär aus der Schowkunenko- Gemäldegalerie in Cherson geraubt hat, veröffentlicht.

Das teilte der HUR auf Facebook mit.     

Angaben über 1233 geraubte Gemälde wurden auf dem Portal War&Sanctions veröffentlicht. Dies sei nur ein Teil der durch die russischen Besatzer garaubten Kunst- und Wertgegenstände.    

"Durch den Raub und die Aneignung des ukrainischen Kulturerbes versuche Russland die ukrainische nationale Identität zu vernichten sowie seine Aggression und Besatzung zu rechtfertigen. Dokumentierung dieser Verbrecher ist ein wichtiger Schritt zur Wiederherstellung der Gerechtigkeit und Heranziehung der Verantwortlichen zur Rechenschaft“, hieß es. 

Laut der Direktorin des Chersoner Kunstmuseums Alina Dozenko, fehlen im  Museum fast 11.000 Kunstwerke. Das sind mehr als drei Viertel des Bestands.  

Während der Besatzung haben russische Soldaten unter Führung von Vertretern russischer Museen Exponate aus dem Kunstmuseum von Cherson – Gemälde, Grafik, Skulpturen und orthodoxe Ikonen geraubt. Ein Teil der Sammlung wurde auf die annektierte Krim gebracht. Darunter sind Werke ukrainischer und europäischer Maler aus dem 19. und 20. Jahrhundert wie Peter Lely, Marija Prymatschenko, Mykola Pymonenko, Iwan Ajwasowskij, Serhij Wassylkawiskij und andere. 

Die „New York Times“ sprach gar vom größten Kunstraub seit dem Überfall der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg „Sie schleppten Bronzestatuen aus Parks, übernahmen Bücher aus einer wissenschaftlichen Bibliothek, gruben die bröckelnden, 200 Jahre alten Knochen von Grigory Potemkin aus, dem Liebhaber der Zarin Katharina der Großen, stahlen sogar einen Waschbär aus dem Zoo“, wie die New York Times damals schrieb.

Während der ukrainischen Gegenoffensive ab Sommer 2022 hatten sich die Russen Anfang November aus der Gegend um Cherson zurückgezogen. Am 11. November wurde die Stadt von der ukrainischen Armee befreit.

Während der russischen Invasion wurden laut der ukrainischen Generalstaatsanwalt in den besetzten Gebieten über 40 Museen ausgeraubt. Staatsanwälte und Museumsverwalter registrierten den Raub von mehr als 15.000 Kunstwerken und einzigartigen Artefakten.


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