UN-Mission registriert im Oktober verstärkte Angriffe auf ukrainische Energieinfrastruktur und hohe Opferzahlen
Dies geht aus einer Pressemitteilung der Mission vom Mittwoch, dem 12. November, hervor, berichtet Ukrinform.
Drei Großangriffe am 10., 22. und 30. Oktober richteten sich laut dem Bericht gegen Anlagen der Energieinfrastruktur und führten zu Notstromausfällen in weiten Teilen des Landes.
Die Lage verbesserte sich im November nicht. Neue Angriffe auf das ukrainische Stromnetz verursachten erneut landesweite Stromausfälle.
„Während sich die Zivilbevölkerung in der Ukraine auf einen weiteren Winter vorbereitet, erhöhen die zunehmenden Angriffe auf die Energieinfrastruktur und die daraus resultierenden Stromausfälle die Risiken für die Bevölkerung“, stellt Missionschefin Danielle Bell fest.
„Anhaltende Ausfälle der Heizungs-, Strom- oder Wasserversorgung schaffen extrem schwierige Bedingungen, insbesondere für ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen, Familien mit kleinen Kindern und Frauen, die oft die Hauptverantwortung für die Versorgung und den Lebensunterhalt ihrer Familien tragen“, führ sie fort.
Mindestens 148 Zivilisten wurden im Oktober getötet und weitere 929 verletzt, was auf eine anhaltend hohe Opferzahl hindeutet, ähnlich wie in den beiden Vormonaten.
Zwei Drittel aller zivilen Opfer im Oktober wurden in Gebieten nahe der Frontlinie registriert, während es restliche in entfernteren Teilen der Ukraine, darunter Kyjiw, infolge von Angriffen mit Langstreckenraketen und Drohnen, gab.
Die Zahl der zivilen Opfer von Januar bis Oktober 2025 liegt um 27 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, und die Gesamtzahl der Toten und Verletzten in den ersten zehn Monaten des Jahres 2025 hat die Zahlen für das gesamte Jahr 2024 bereits übertroffen.
Wie berichtet erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj, der regelmäßige Beschuss der Ukraine sei ein Signal dafür, dass die Russische Föderation jegliche Versuche zur Beendigung des Krieges ablehne.
Der russische Präsident Putin erklärte am 24. Februar 2022 der Ukraine den Krieg und startete eine umfassende Offensive. Seitdem beschießen und zerstören russische Truppen wichtige Objekte der Infrastruktur und befeuern massiv Wohngebiete ukrainischer Städte und Gemeinden mit Artillerie, Mörsern, Panzern, Mehrfachraketenwerfern, ballistischen Raketen und anderen Waffen und setzen Hunderte von gelenkten Fliegerbomben ein. Täglich töten und verletzen russische Besatzungstruppen Zivilisten, zerstören Häuser, Unternehmen, Energie-, Gas- und andere Infrastruktureinrichtungen.
In der Ukraine wurde das Kriegsrecht verhängt und die allgemeine Mobilisierung ausgerufen.
Die Streitkräfte der Ukraine und territoriale Verteidigungseinheiten wehren sich heldenhaft gegen die russischen Invasoren und fügen dem Feind bei der Abwehr der Angriffe auf die Ortschaften und bei Gegenoffensiven schwere Verluste an Personal und Technik zu.
Russland hat Teile der Regionen Donezk, Luhank, Saporischschja und Cherson vorläufig besetzt.
Russlands Aggression gegen die Ukraine hat eine geschlossene Reaktion der Europäischen Union und der gesamten zivilisierten Weltgemeinschaft hervorgerufen, die harte Sanktionen gegen Russland verhängten, der Ukraine erhebliche politische, wirtschaftliche, finanzielle und militärische Unterstützung gewähren und Millionen von Ukrainern, die vor dem Krieg fliehen, aufnehmen.
Die Ukraine hat die Russische Föderation beim Internationalen Gerichtshof der Vereinten Nationen in Den Haag offiziell verklagt.
Die ukrainischen Streitkräfte führen eine Militäroperation in der russischen Region Kursk weiter durch.
Wie berichtet fand im März 2025 in Dschidda (Saudi-Arabien) ein Treffen der US-amerikanischen und ukrainischen Delegationen statt. Die Parteien gaben im Anschluss an die Ergebnisse des Treffens eine gemeinsame Erklärung ab.
Aus dem Dokument geht insbesondere hervor, dass die Ukraine ihre Bereitschaft bekundet hat, den US-Vorschlag zur sofortigen vorläufigen Feuereinstellung für 30 Tage anzunehmen. Dieser kann im gegenseitigen Einvernehmen der Parteien verlängert werden, vorbehaltlich die Russische Föderation ihn annimmt und gleichzeitig umsetzt.
Im Anschluss an die Verhandlungen kündigten die USA die Wiederaufnahme ihrer Sicherheitshilfe für die Ukraine und den Austausch geheimdienstlicher Informationen an.
Unmittelbar nach dem Treffen in Saudi-Arabien begann die ukrainische Seite mit der Arbeit an Algorithmen zur ordnungsgemäßen Überwachung der Einhaltung der möglichen Waffenruhe sowie an den Modalitäten künftiger Friedensabkommen.
Bisherige Gespräche zwischen der russischen und der ukrainischen Delegation in Istanbul, wohin der ukrainische Präsident gereist ist, in der Hoffnung, dort den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu treffen, brachten keine Ergebnisse, außer dass der Gefangenenaustausch „1000 gegen 1000“ vereinbart wurde.
Russland hat bisher der Waffenruhe nicht zugestimmt.