Äußerungen von Papst Franziskus vor russischen Jugendlichen:  Griechisch-katholische Kirche der Ukraine fordert Erklärung

Äußerungen von Papst Franziskus vor russischen Jugendlichen: Griechisch-katholische Kirche der Ukraine fordert Erklärung

Ukrinform Nachrichten
Die ukrainische griechisch-katholische Kirche hat die Äußerungen von Papst Franziskus vor katholischen Jugendlichen in Russland scharf kritisiert. Die Worte des Papstes über das imperiale Erbe Russlands entsprechen nicht der päpstlichen Lehre über den Frieden, erklärte laut Radio Free Europe / Radio Liberty das Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk.

Franziskus sagte in einer Videobotschaft an russische Jugendliche anlässlich des katholischen Jugendtags in St. Petersburg: „Vergesst niemals das Erbe. Sie sind die Erben des großen Russlands, des großen Russlands der Heiligen, der Herrscher, des großen Russlands von Peter dem Großen, von Katharina der Großen, dieses Reiches – groß, aufgeklärt, ein Land mit großer Kultur und großer Menschlichkeit. Gebt dieses Erbe niemals auf, ihr seid Erben der großen Mutter Russland, macht damit weiter. Und ich danke euch, ich danke für eure Art zu sein, für eure Art, Russen zu sein."

Schewtschuk zufolge bestehe die Gefahr, dass die Worte des Pontifex als die Unterstützung jenes „Nationalismus und Imperialismus“ verstanden werden können, der heute der Krieg in der Ukraine verursacht habe. Die Beispiele des Papstes „entsprechen nicht seiner Lehre über den Frieden, weil er immer jede Art des Imperialismus in der modernen Welt verurteilte und vor der Gefahr des radikalen Nationalismus warnte, in dem er betonte, dass er die Ursache des Dritten Weltkrieges in Teilen ist. „Wir erwarten vom Heiligen Stuhl Erklärungen zu dieser Situation“, so der Großerzbischof.

Auch das Außenministerium der Ukraine bedauerte die Wortwahl des Papstes. „Mit dieser imperialistischen Propaganda rechtfertigt der Kreml die Tötung tausenden von UkrainerInnen und die Zerstörung Hunderter ukrainischer Städte und Dörfer“, schrieb der Ministeriumsprecher Oleh Nikolenko auf Facebook.


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