Human-Zoo, oder wie in Galizien Wildtiere gerettet werden
„Das Rehabilitationszentrum, das wir errichtet haben, sah die pädagogische und wissenschaftliche Arbeit vor. Zur gleichen Zeit wollten wir auch einen guten Umgang mit den Vögeln und Tieren. Wir haben von klein angefangen. Innerhalb von zehn Jahren ist es uns gelungen, wunderbare Vogelhäuser, Voliere für Raubtiere und Paarhufer zu bauen, wo sie behandelt und gehalten werden“, erzählt der Direktor des Nationalen Naturparks in Galizien, Oleh Hajduk.
Heute leben auf dem Territorium des Zentrums, das auf ca. 3 Hektar des Waldes liegt, mehr als hundert Arten von Tieren und Vögeln. Probleme mit dem Futter für die Tiere gibt es hier eigentlich nicht. Hier helfen auch Umweltorganisationen, Kaufläden, Fleischkombinate und Geflügelfabriken und nicht gleichgültige Menschen. Das Rehabilitationszentrum für wilde Tiere in Galizien nennt man auch noch Tierheim, aber auf keinen Fall Zoo.
„Wenn ein Mensch in den Zoo kommt, bekommt er ein Gefühl des Mitleids gegenüber dem Tier, das in einem Käfig geschlossen gehalten wird. Es stellt sich die Frage, warum sind sie nicht im Freien, wenn sie gesund sind? In Wirklichkeit sind die Zoos zum Wohle der Menschen errichtet worden. Wir haben uns humanere Aufgaben gestellt und wollten diese Philosophie radikal ändern. Wir lassen also sehr viele Tiere in die freie Wildnatur. Fast alle Vögel und Tiere, die zu uns aus der Natur geraten sind, sind verkrüppelt“, sagt Direktor des Rehabilitationszentrums für Wildtiere, Wissenschaftler, Wolodymyr Butschko.
Das Konzept der Entwicklung des Rehabilitationszentrums besteht darin, dass die Menschen alle Tiere auf Abstand durch ein Fernglas beobachten können, oder mithilfe der Videokameras. Zum Beispiel kann man die Bären per Webcam beobachten.
Das wurde dank der Hilfe der deutschen Freunde des Zentrums und der Organisation Eco-Galizien möglich. Hier ist man überzeugt, die kranken Tiere sollen nicht gestört werden. Sie sollen ihren eigenen Raum bekommen, und die Tierfreunde die Möglichkeit, sie in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen.
Iryna Druschuk, Iwano-Frankiwsk
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