Nach Spionagevorwürfen: Ungarn verschiebt Beratungen mit Ukraine über nationale Minderheiten
Zuvor einigten sich beide Länder in Budapest auf die Arbeit von Expertengruppen zur Prüfung von elf ungarischen Empfehlungen im Zusammenhang mit den EU-Beitrittsverhandlungen der Ukraine. Als Ort der Beratungen war die westukrainische Regionalhauptstadt Uschhorod geplant, die ukrainische Delegation ist schon in der Stadt eingetroffen.
Der Sicherheitsdienst der Ukraine SBU gab am vergangenen Freitag bekannt, dass im Land ein ungarischer Spionagering aufgedeckt wurde. Zwei Spione des ungarischen Militärgeheimdienstes wurden festgenommen. Der Spionagering sollte Informationen über die Verteidigungsfähigkeit in der westlichen Region Transkarpatien sammeln und nach Schwachstellen in der Boden- und Luftverteidigung der Region suchen. Außerdem sollten die Spione Informationen über gesellschaftspolitische Ansichten der Einwohner von Transkarpatien sammeln, insbesondere über ihre Reaktion auf einen möglichen Einmarsch ungarischer Truppen in die Region.
Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó teilte am gleichen Tag über die Ausweisung ukrainischer Diplomaten mit. „Wir haben heute zwei Spione ausgewiesen, die unter diplomatischer Tarnung in der ukrainischen Botschaft in Budapest gearbeitet haben“, sagte er.
Als Antwort darauf wies die Ukraine zwei Mitarbeiter der ungarischen Botschaft in Kyjiw aus. „Zwei ungarische Diplomaten müssen unser Land innerhalb von 48 Stunden verlassen“, schrieb Außenminister der Ukraine Andrij Sybiha auf der Plattform X.