Selenskyj nennt fünf Schritte, um gerechten Frieden in diesem Jahr zu erreichen
Darüber berichtet ein Korrespondent von Ukrinform.
„Dieses Jahr soll das Jahr des Beginns eines realen, verlässlichen Friedens sein. Putin wird uns diesen Frieden nicht schenken, und er wird ihn uns auch nicht im Austausch gegen etwas geben. Wir müssen den Frieden durch die Stärke, Weisheit und Einigkeit unserer Zusammenarbeit mit euch erreichen. Es ist unmöglich, den Frieden einfach in einer Stunde, an einem Tag, heute, morgen, übermorgen zu erklären. Das ist leider die Realität“, sagte Selenskyj.
Er teilte mit, dass er dem US-Sondergesandten für die Ukraine und Russland, Keith Kellogg, ein Dokument, eine Liste, mit sämtlichen Waffenstillstandsverletzungen durch Russland mit konkreten Daten übergeben habe. „Deshalb kann Frieden das Ergebnis ausgewogener Diplomatie und absolut klarer Sicherheitsgarantien sein“, betonte der ukrainische Präsident.
Er nannte fünf Schritte, die einen echten Frieden näher bringen könnten.
Erstens sollten die Ukraine und Europa am Verhandlungstisch sitzen.
„Der Krieg gegen die Ukraine geht weiter, deshalb muss die Ukraine gemeinsam mit Europa an dem Verhandlungstisch sein. Denn schließlich seien Europa und die europäische Lebensweise das strategische Ziel Russlands, und deshalb können die Sicherheit und das Schicksal Europas nicht ohne Europa bestimmt werden“, sagte Selenskyj.
Zweitens müsse die Beendigung des Krieges laut dem Staatsoberhaupt mit Schritten beginnen, die das Vertrauen wiederherstellen. Das könne etwa die Freilassung von Gefangenen sein.
„Russland muss die Ukrainer freilassen. Die Ukraine ist bereit, alle gegen alle auszutauschen, und das ist eine gerechte Variante“, versicherte der Präsident.
Der dritte Punkt sei die Nato-Mitgliedschaft, sagte er.
„Die Ukraine und viele andere auf der Welt behaupten, dass die Nato heute der einfachste, billigste und zuverlässigste Weg sei, Frieden und Ruhe in Europa zu garantieren. Und das stimmt. Das ist ein fertiges und wirksames System von Sicherheitsgarantien, das seit Jahrzehnten funktioniert und den Ausbruch eines Krieges sogar dort verhindert hat, wo eine Grenze zu Russland verläuft … Wir müssen ehrlich sagen: Die Ukraine verdient nicht nur die EU-Mitgliedschaft, sondern auch die Sicherheitsgarantien der Nato“, betonte das Staatsoberhaupt.

Sollte die Nato-Mitgliedschaft der Ukraine weiterhin verschlossen bleiben, so Selenskyj, „werden wir keine andere Wahl haben, als die Nato in der Ukraine aufzubauen.“
Der vierte Schritt zur Herstellung eines gerechten Friedens ist die Verpflichtung konkreter Länder, der Ukraine Sicherheitsgarantien zu geben.

„Wir haben bereits 28 Sicherheitsabkommen mit Partnern und fast allen, die an dem heutigen Treffen teilnehmen. Und das sind sehr klare Verpflichtungen, die die Ukraine stärker machen. Es sind verteidigungspolitische, finanzielle und politische Dinge, deren Hauptziel es ist, die Ausweitung dieses Krieges zu verhindern. Wir müssen das steigern, was wir auf bilateraler Ebene mit Ihnen vereinbart haben – mehr Verteidigungsproduktion, mehr finanzielle Stabilität, mehr technologische Dinge und das, was das Leben der Menschen direkt schützt – die Entwicklung der ukrainischen Luftverteidigung“, sagte Selenskyj.
Er betonte, dass die Ukraine die Grundlage für einen neuen europäischen Luftschutzschild schaffe.
„Bitte, jede Verpflichtung hinsichtlich der Luftverteidigung ist äußerst wichtig. Und auf dieser initialen Grundlage müssen wir gemeinsam ein ziemlich wirksames Sicherheitssystem schaffen, das einen gerechten und dauerhaften Frieden für die Ukraine und ganz Europa garantiert“, stellte der Präsidentfest.
Das fünfte Element nannte er die Notwendigkeit der Einigkeit.
„Heute müssen wir mehr tun als gestern, uns gegenseitig mehr unterstützen als je zuvor, um in diesem Jahr sagen zu können: Wir haben alles getan, was wir konnten und tun mussten, und jetzt herrscht Frieden“, schloss Selenskyj.
Foto: Präsidialamt