UIA-Flugzeugabschuss: Die Ukraine akzeptiert nicht neue Version des Iran

UIA-Flugzeugabschuss: Die Ukraine akzeptiert nicht neue Version des Iran

Ukrinform Nachrichten
Die Ukraine akzeptiere nicht die Version der iranischen Seite, dass der Abschuss des ukrainischen Flugzeugs der Fluggesellschaft Ukraine International Airlines (UIA) in der Nähe von Teheran, auf einen menschlichen Fehler zurückzuführen sei, und warte auf die Ergebnisse der Untersuchung und die festgestellten rechtlichen Fakten.

Das erklärte heute der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba bei einem Briefing, berichtet ein Ukrinform-Korrespondent.

„Zu behaupten, dass das Flugzeug wegen menschlichen Fehlers abgeschossen wurde, wie dies die iranische Seite behauptet, ist es zu früh. Wir haben viele Fragen und wir brauchen viele kompetente, unvoreingenommene und objektive Antworten auf das, was passiert ist. Derzeit kann nicht die Ukraine akzeptieren, dass das Flugzeug wegen menschlichen Fehlers abgeschossen wurde, wir sind davon überzeugt, dass diese Frage im Rahmen einer strafrechtlichen Untersuchung unter Feststellung aller Fakten behandelt werden muss“, betonte er.

Ihm zufolge wird es erst danach möglich sein, endgültig über diese oder jene Version des Absturzes des ukrainischen Fliegers zu sprechen.

„In jedem Fall ist der Abschuss eines Zivilflugzeugs, unabhängig von der Ursache, eine illegale Handlung und der Iran wird gemäß dem Völkerrecht für diese Handlung verantworten müssen. Das Außenministerium der Ukraine ist voll und ganz zu diesem rechtlichen und diplomatischen Kampf bereit und wir werden unser Bestes tun, damit der Iran den höchsten Preis für das zahlt, was passiert ist“, resümierte Kuleba.

Nach Angaben der ukrainischen Botschaft im Iran hat sich die iranische Seite bereit erklärt, im Zeitraum vom 20. bis 30. Juli für Gespräche über eine Entschädigung der Ukraine zu kommen.

Der Minister stellte außerdem fest, dass die nächste wichtige Etappe die Entzifferung der Flugschreiber des Flugzeugs ist, und fügte hinzu, dass sie nächste Woche in Frankreich unter Beteiligung der besten Experten aus den USA, Kanada, Frankreich, Großbritannien und der Ukraine erfolgen soll.

Am 11. Juli erklärte die iranische Zivilluftfahrt-Organisation, dass die Änderung der Radareinstellungen zu einer Reihe von Fehlern geführt hätte, aufgrund derer die ukrainische Boeing abgeschossen wurde.

Am Mittwoch, dem 8. Januar 2020, ungefähr um 6:00 Uhr Teheraner Zeit (um 4:30 Uhr Kyjiwer Zeit) war das Flugzeug Boeing-737 der „Ukraine International Airlines“, das den Flug PS752 von Teheran nach Kyjiw ausführte, nach dem Start vom Teheraner Flughafen abgestürzt.

An Bord des Flugzeuges befanden sich 176 Personen: 167 Passagiere und 9 Besatzungsmitglieder. Alle sind umgekommen. Unter ihnen waren 11 Ukrainer - zwei Passagiere und neun Besatzungsmitglieder, 82 Iraner, 63 Kanadier, 10 Schweden, 4 Afghanen, 3 Deutsche und 3 Engländer.

Es wurde behauptet, der Absturz sei auf ein technisches Problem im Flugzeug zurückzuführen. Der Iran hat jedoch erklärt, dass er das ukrainische Passagierflugzeug versehentlich abgeschossen habe. Das Flugzeug startete angeblich vom Flughafen und näherte sich der Geheimmilitärbasis IRGC, und wurde für ein feindliches Objekt gehalten.

Der iranische Präsident Hassan Rohani hat sich für den Abschuss des ukrainischen Passagierflugzeugs vom iranischen Militär entschuldigt und den Familien der Toten sein Beileid ausgesprochen. Er nannte den Flugzeugabschuss einen katastrophalen Fehler.

Anfang April hatte der iranische Deputierte Hassan Norouzi gesagt, der Abschuss des UIA-Flugzeuges sei „richtig“ gewesen und keiner der Beteiligten sei festgenommen worden.

Gleichzeitig haben iranische Beamte die Aussage dieses Abgeordneten dementiert und ein Strafverfahren gegen ihn wegen „Verbreitung falscher Informationen“ und „Anstiftung des öffentlichen Bewusstseins“ eingeleitet.

Das internationale Team zur Koordinierung der Hilfe für Opfer des abgeschossenen UIA-Flugzeugs bestand auf der Übergabe der Flugschreiber an Frankreich, das über die notwendigen technischen Fähigkeiten verfügt, um sie zu entschlüsseln.

Ein iranischer Beamte in der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation erklärte sich noch im März bereit, die Flugschreiber zur Analyse an Frankreich oder die Ukraine zu übergeben, dies wurde jedoch nicht getan.

Bisher wurden im Iran sechs Personen im Zusammenhang mit dem Fall des abgeschossenen UIA-Flugzeugs festgenommen.

Der ukrainische Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj hatte am 21. Juni erklärt, dass die Ukraine gezwungen sein würde, vor internationalen Gerichten Klage gegen den Iran zu erheben, wenn die Behörden des Landes ihren Verpflichtungen in Bezug auf das in der Nähe von Teheran abgeschossene UIA-Flugzeug nicht nachkommen würden.

yv


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