Flirt mit dem Aggressor: Außenministerium kritisiert Wortwahl der Außenministerin Österreichs Kneissl
Die Sprecherin des ukrainischen Außenministeriums, Kateryna Selenko, bezeichnete am Mittwoch den Ton dieser Äußerungen als „sehr versöhnlich“. Er stehe „im auffälligen Gegensatz zur Politik der Europäischen Union als Antwort auf die russische Aggression gegen die Ukraine und russische Versuche, demokratische Prozesse in der EU zu unterminieren, auf Wahleinmischungen, auf den Abschuss von MH17, den Einsatz von Chemiewaffen in Salisbury, Spionage, Cyberterrorismus, Desinformation, auf die Unterstützung Russlands der rechtsradikalen Parteien in Europa. Das sei auch schmerzhaft für die Ukraine, die „wegen der russischen Handlungen mehr als 13.000 Menschenleben verlor“. Sieben Prozent des ukrainischen Territoriums bleiben laut Selenko bisher von Russland okkupiert.
Die Wortwahl von Kneissl widerspricht auch einer Resolution des Europäischen Parlaments, die am Dienstag angenommen wurde, diese Verbrechen des Kremls erwähnt und neue Sanktionen gegen Russland fordert, sagte Selenko weiter. „Das lässt nur eine Schlussfolgerung zu: Der Flirt mit dem Aggressor ist keine Neutralität, zu der sich Österreich bekennt“, so die Sprecherin.
Kneissl schrieb während ihres Besuchs in Moskau am 12. März über „hervorragende Beziehungen“ zwischen Österreich und Russland, die weiter gestärkt werden müssen.