Leonid Kutschma begeht seinen 75. Geburtstag
Kiew, den 09. August /Ukrinform/. Der zweite Präsident der unabhängigen Ukraine, Leonid Kutschma, begeht heute, am 9. August, sein 75-jähriges Jubiläum.
Er ist im Dorf Tschaikino, Gebiet von Tschernihiw, geboren, im Alter von 22 Jahren absolvierte er die Dnipropetrowsker Staatliche Universität (die physikalisch-technische Fakultät, Fach – „Maschineningenieur im Bereich der Raketentechnik“).
Dem Kosmos hat er mehr als dreißig Jahre seines Lebens gewidmet (er war im Konstruktionsbüro „Jushnoje“ sowie in der Produktionsvereinigung „Jushnyj Maschinenbauwerk“ tätig).
Das zukünftige Staatsoberhaupt leitete seine Dienstlaufbahn als Diplomingenieur ein, 1986-1992 führte er die Produktionsvereinigung „Jushnyj Maschinenbauwerk“, einen der weltgrößten Betriebe zur Herstellung der Wehrtechnik sowie der Raketen- und Raumfahrttechnik.
Danach startete die politische Laufbahn des Raketenfachmannes Kutschma. Er war Abgeordnete der Werchowna Rada der Ukraine der I. und der II. Berufungen, in den Jahren 1992-1993 leitete er das Ministerkabinett der Ukraine, im Juli 1994 war er zum Präsidenten der Ukraine gewählt, er löste auf diesem Posten Leonid Krawtschuk ab. Kutschma bleibt bis jetzt der einzige ukrainische Präsident, der zum zweiten Mal zum Präsidenten gewählt war (1999).
Nach dem Verlassen der großen Politik stellte sich Professor, Kandidat der technischen Wissenschaften, Verfasser von Erfindungen und wissenschaftlich-technischen Arbeiten, Ehrendoktor einer Reihe von ausländischen Hochschulen, Vollmitglied einiger Akademien für Wissenschaften an die Spitze der von ihm gegründeten Wohlfahrtseinrichtung „Präsidialfonds von Leonid Kutschma „Ukraine“.
Leonid Kutschma ist Verfasser von sechs publizistischen Büchern, darunter sind die viel Aufsehen erregten Werke: „Die Ukraine sei kein Russland“ und „Das gebrochene Jahrzehnt“ zu erwähnen.
Die Politologen und Politiker bewerten „die Kutschmas Epoche“ verschieden. Mehrmals wurde er zum Geisel des Kampfes von verfeindeten Oligarchie-Klanen gegeneinander und Figuranten von lauten politischen Skandalen.
Er wurde der Mitwirkung an der „Sache Gongadze“, des gesetzwidrigen Waffenhandels beschuldigt, was sich als eine Fiktion entpuppte, dazu kamen noch die Beschuldigungen der staatsfeindlichen Personalpolitik und der Unterdrückung von bürgerlichen Freiheiten.
Doch der neuesten Geschichte der Ukraine gehörte der Präsident Kutschma als das Oberhaupt des Staates an, der 1995 dem Europarat beigetreten ist, seine Unterschrift steht unter der Madrider Charta über eine besondere Partnerschaft der Ukraine und der NATO (1997). Gerade unter seiner Präsidentschaft wurde der gegenwärtige Kurs der Ukraine auf europäische Integration gestartet.
Beim Präsidenten Kutschma hat die Ukraine nicht nur eigene Nationalwährung, sondern auch die neue Verfassung erhalten, als der Präsident die Parlamentsabgeordneten unter Drohung, Parlament aufzulösen, dazu gezwungen hat, „eine Verfassungsnacht“ vom 27. zum 28. Juni 1996 im Parlamentsgebäude zu verbringen.
mk