Neun Tatsachen über die Kirche, die man dem Ökumenischen Patriarchen übergeben will

Neun Tatsachen über die Kirche, die man dem Ökumenischen Patriarchen übergeben will

Ukrinform Nachrichten
Seiner Heiligkeit dem Patriarchen Bartholomäus - von Bartolomeo Rastrelli

Präsident der Ukraine Petro Poroschenko hat in die Werchowna Rada den Gesetzentwurf eingebracht, wodurch vorgeschlagen wird, dem Ökumenischen Patriarchen die St.-Andreas-Kirche zur ständigen Nutzung zu übergeben. Wenn das geschieht, wird sich dort eben die Kirche, die Residenz und Stauropegion für den Ökumenischen Patriarchen befinden, was in der Communiqué des Heiligen Synods der Kirche von Konstantinopel betont wurde.

Was ist über den Tempel bekannt, worin demnächst griechische Choräle ertönen und Hierarchen und Geistlichkeit der Ökumenischen Kirche zelebrieren werden?

1. Der Tempel ist am Ausläufer des Altkyjiwer Plateau gebaut worden, das als ein eigenartiges natürliches Postament für die Kirche diente. Laut den Chroniken von Nestor-Chronik kam Heiliger Apostel Andreas der Erstberufene in früheren Zeiten nach Kyjiw. Er stieg auf den Hügel und prophezeite, dass "Gnade Gottes hier auf den Kyjiwer Hügeln erstrahlen und eine Großstadt entstehen werde und Herr Gott viele Kirchen errichte". Und er stellte zur Verkündung seiner Worte auf dem Hügel  ein Kreuz auf.

2. Architekt des Zarenhofs Bartolomeo Francesco Rastrelli wurde mit der Projektplanung der Andreaskirche beauftragt. Man nennt die Kirche  "der Abgesang von Bartolomeo Rastrelli". Aufgebaut 1747-1762 à la Barockstil, bewahrte sie die architektonischen Formen und die innere Ausstattung auf und ist ein geeichtes Muster der kirchlichen Barockinnenansicht.

Die Hauptheiligtümer der Kirche sind ein Teil der heiligen Reliquien des Heiligen Apostels Andreas des Erstberufenen, die aus Italien gebracht wurde, und das Evangelium in der kostbaren Einfassung – ein Geschenk des Imperators Alexander.

3. Die Andreaskirche ist 50 m hoch.

4. Die Weitgemeinschaft trug die Andreaskirche in die Liste "1000 Weltwunder. Die Schätze der Menschheit in fünf Kontinenten" ein, die 2002 in Deutschland verlegt wurde. 2009 wurde die St.-Andreas-Kirche in die Tentativliste des UNESCO-Welterbes eingetragen.

5. Seit 1949 hat der Kyjiwer Priesterseminar (1960 geschlossen) im Stylobat der Kirche ihren Sitz. Und im Tempel wurden Reliquien der Heiligen Großmärtyrerin Warwara aufbewahrt. Bald nach der Schließung des Seminars wurde auch die Andreaskirche unter dem Vorwand "des Notzustandes" geschlossen - dabei wurden die Reliquien der Heiligen Warwara zu der Kyjiwer Wolodymyr-Kathedrale verlegt.

6. Im Sockelraum der Andreaskirche hatte die bekannte sagenhafte Persönlichkeit, der Narr in Christo Johann Bossoj (Iwan Rastorgujew) seinen Sitz. Es war der erste Narr in Christo in Kiew, der sich mit dem Mäzenatentum beschäftigte. Das Almosen, das Iwan Bossoj sammelte, reichte für Ernährung eines wohltätigen Obdachs aus, wo sich täglich bis zu dreihundert Menschen nährten und übernachteten, wo sie ärztliche Hilfe erhielten, wurden mit Kleidung und Schuhen versorgt.

7. Die Episode der Hochzeit von Pronja Prokopiwna und Golochwastow wurde auf den Stufen der Andreaskirche gedreht.

8. In den 1950-er Jahren war Vater Mykola (Kapschutschenko) der Vorsteher der Andreaskirche. Er war der Vater der bekannten Künstlerin und der Heldin des Anti-Hitler-Widerstands Raissa Okipna.

9. Am 14. Mai 1942 wurde der zukünftige Patriarch Mstyslaw (Skrypnyk) in der Andreaskirche ins Amt des Bischofs von Perejaslaw eingeführt. Hier hielt er Gottesdienste während seines Aufenthaltes in der Ukraine in den Jahren 1990-1992.

Die St.-Andreas- Kirche sollte eine Kirche für die Zarenfamilie sein, in der jüngsten Zeiten war sie ein Tempel der Ukrainischen autokephalen orthodoxen Kirche (UAPZ). Deshalb gibt es eine Symbolik darin, dass sie jetzt ein Tempel des Obersten Bischofs wird, der der Ukraine die Autokephalie schenken wird.

Lana Somohwalowa, Kyjiw

nj


Let’s get started read our news at facebook messenger > > > Click here for subscribe

Bei dem Zitieren und der Verwendung aller Inhalte im Internet sind für die Suchsysteme offene Links nicht tiefer als der erste Absatz auf „ukrinform.de“ obligatorisch, außerdem ist das Zitieren von übersetzten Texten aus ausländischen Medien nur mit dem Link auf die Webseite „ukrinform.de“ und auf die Webseite des ausländisches Mediums zulässig. Texte mit dem Vermerk „Werbung“ oder mit einem Disclaimer: „Das Material wird gemäß Teil 3 Artikel 9 des Gesetzes der Ukraine „Über Werbung“ Nr. 270/96-WR vom 3. Juli 1996 und dem Gesetz der Ukraine „Über Medien“ Nr. 2849-IX vom 31. März 2023 und auf der Grundlage des Vertrags/der Rechnung veröffentlicht.

© 2015-2024 Ukrinform. Alle Rechte sind geschützt.

Design der Webseite — Studio «Laconica»

erweiterte SucheWeitere Suchkriterien ausblenden
Period:
-