Krim: Festgenommener Journalist Yesypenko mit Strom gefoltert
„Wir haben heute erfahren, dass am 10. März auf der Krim vom FSB festgenommener Wladyslaw Yesypenko zwei Tage lang mit elektrischem Strom gefoltert wurde. Man hatte ihm auf den Kopf etwas gesetzt und schlossen den Strom an“, schrieb er. So hätte man von Yesypenko Geständnisse erhalten und diese seien in einem Interview für den Sender Krim24 publik gemacht.
Naumljuk zufolge kam die Information über Folter aus einer vertrauenswürdigen Quelle im Untersuchungsgefängnis. Nach seinen Angaben sind die Folter des russischen Geheimdienstes FSB auf der Krim üblich. „Der FSB folterte auf der Krim immer, von Senzow und Afanasjew angefangen, es wurden Sascha Kostenko, Sachtei, Panow, Ibrachimdschon, Mirpotschajew und zahllose unbekannte Muslime gefoltert.“
Nach Angaben von Anton Naumljuk haben unabhängige Rechtsanwälte schon seit zwei Wochen keinen Zutritt zu Yesypenko.
Der aus der Stadt Krywyj Rih stammende Yesypenko wurde am 10. März in der Stadt Simferopol von dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB festgenommen. Zuvor nahm er mit anderen Menschen auf der Krim an einer Aktion anlässlich des Geburtstages der berühmten ukrainischen Dichters Taras Schewtschenko teil.
Yesypenko wurde am 12. März Herstellung, Umbau oder Reparatur von Schusswaffen und illegale Herstellung von Munition vorgeworfen. Später wurde bekannt, dass Yesypenko ein freiberuflicher Mitarbeiters von Radio Free Europe/Radio Liberty ist. Der FSB warf ihm auch die „Spionage für ukrainische Geheimdienste“ vor.
Nach Worten der Ehefrau von Yesypenko sind auf einem Video, in dem er die „Zusammenarbeit mit Geheimdiensten der Ukraine“ gesteht, Spuren von Schlägen auf seinem Körper mit bloßem Auge sichtbar.