Europa sollte sich an der Ukraine ein Beispiel nehmen- österreichischer Militärexperte über Marschflugkörper „Flamingo“

Europa sollte sich an der Ukraine ein Beispiel nehmen- österreichischer Militärexperte über Marschflugkörper „Flamingo“

Ukrinform Nachrichten
"Die ukrainische Waffenindustrie arbeitet unter Kriegsbedingungen und zeigt mit der Entwicklungen der FP-Serien, wozu sie fähig ist. Währenddessen hat die europäische Rüstungsindustrie nach 3 1/2 Jahren Krieg nichts vergleichbares produziert. Es würde sich lohnen sich an der Ukraine ein Beispiel zu nehmen, im Sinne zukünftiger europäischer Verteidigungs- und Abschreckungsfähigkeit“.

Dies sagte Markus Reisner, Militärexperte, Oberst dG, PhD und Leiter des Institutes für Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie in einem Interview der Nachrichtenagentur Ukrinform.

„Die Ukraine versucht gerade jetzt, unmittelbar vor möglichen Verhandlugsrunden, zu zeigen, dass sie initiativ werden kann. Dazu zählt die offensive Kommunikation hinsichtlich der Verfügbarkeit eines neuen ukrainischen Langstreckenmarschflugkörpers vom Typ FP-5 "Flamingo" mit einer Reichweite von bis zu 3.000km“, so Reisner.

„Gezeigt wurden Bilder von Flugkörpern mit den Seriennummer "479" und "480". Die Botschaft an Russland im Informationsraum ist eindeutig: "Wir werden in Kürze in der Tiefe des russischen Territoriums massiert zuschlagen! Die Ukraine möchte auch zukünftig 3.000 Stück FP-1 drones pro Monat produzieren. Dies wäre ca. 100 Stück pro Tag und somit soviel wie Russland "Geran-2" an einem Tag produziert. Aufgrund ihrer billigen Leichtbauweise betragen die Kosten für eine FP-1 nch ukrainischen Angaben nur zwischen 50.000 und 60.000 Euro“, betont der Militärexperte.

Nach den Worten von Reisner seien jedoch die Fähigkeiten der FP-5 "Flamingo" entscheidend. „

„Um tatsichlich erfolgreich zu sein, reicht es nicht einen bis zu 1.150kg schweren Gefechtskopf bis zu 3.000 km weit tragen zu können. Das Waffensystem benötigt reduntante, gegen elektronische Störmaßnahmen resistente Navigationssysteme. Hinzu kommt der Bedarf an mitgeführten Täuschkörpern gegen anfliegende russische Fliegerabwehrraketen“, betont er.

Im vorherrschenden Abnützungskrieg sei die Massenproduktion der "Flamingo" jedoch ein wichtiges Zeichen.

„Die Ukraine ist in der Lage der mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen geführten strategischen Luftkriegsführung Russlands etwas quantitativ entgegenzusetzen. Währen die FP-1 der Saturierung dercrussischen Fliegerabwehr dient, durchstößtvdie FP-5 den Fliegerabwehrschirm und trifft präzise ihre Ziele. Die Ukraine kann ihre Intensität der Angriffe gegen russische Raffinerien, Erdölförder- und Transportanlagen sowie gegen Logistikknotenpunkte signifikant erhöhen. Die ukrainische Waffenindustrie arbeitet unter Kriegsbedingungen und zeigt mit der Entwicklungen der FP-Serien, wozu sie fähig ist. Währenddessen hat die europäische Rüstungsindustrie nach 3 1/2 Jahren krieg nichts vergleichbares produziert. Es würde sich lohnen sich an der Ukraine ein Beispiel zu nehmen, im Sinne zukünftiger europäischer Verteidigungs- und Abschreckungsfähigkeit“, so Markus Reisner.

Foto:militaeraktuell.at 


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