Geheimdienst: Russland und Vietnam organisieren ein Schema zur Umgehung des Preisdeckels für russisches Öl
Russland baue weiter ein Netzwerk von internationalen Partnerschaften aus, die dem Kreml helfen sollen, Sanktionen umzugehen und die Finanzierung des Krieges gegen die Ukraine zu sichern, heißt es in einem Geheimdienstbericht.
Ein weiteres Element dieser Strategie sei eine Reihe von Abkommen zwischen Moskau und Hanoi, die im Mai dieses Jahres geschlossen wurden.
Die Dokumente sehen unter anderem Aufbau der gemeinsamen Erdgas- und Ölgewinnung auf Territorium der Russischen Föderation und im Kontinentalschelf Vietnams unter Beteiligung der Firmen „Zarubezhneft“, „Petrovientam“ und eines Gemeinschaftsunternehmens „Vietsowpetro“ vor.
Vietnamesische und russische Strukturen erhalten zusätzliche Lizenzen zur Erschließung neuer Vorkommen in dem autonomen Kreis der Jamal-Nenzen in Russland. Die zuvor ausgestellten Lizenzen sollen bis 2050 gelten.
Die Firmen sind berechtigt, Tochterunternehmen in Drittländern zu gründen- so kann russisches Erdöl als vietnamesisches exportiert werden.
Besonders bemerkenswert ist es, dass der Erdölpreis in dem russisch- vietnamesischen Abkommen nicht niedriger, als 75 US- Dollar pro Barrel festgelegt wird. Der von der Europäischen Union eingeführte dynamische Ölpreisdeckel soll hingegen 15 % unter dem aktuellen Marktpreis liegen. Anstatt der vorher geltenden 60 US-Dollar pro Barrel soll der Höchstpreis für russisches Öl nun bei 47,60 US-Dollar liegen.
Parallel dazu baut Russland seine humanitäre und militärische Präsenz in Vietnam aus. Es wurde insbesondere ein Zentrum für russische Sprache gegründet sowie ein Abkommen über die Kontrolle über die Nutzung von Flugabwehrraketensystemen aus sowjetischer und russischer Produktion, die zuvor an Vietnam geliefert wurden, unterzeichnet.
Der Militärgeheimdienst schließt dabei Operationen russischer Geheimdienste zur Einmischung in die internationalen Energieketten sowie Sabotageakte gegen Infrastukturobjekte im Ausland in Zukunft nicht aus.