Die Ukrainer haben gestern den Iwan-Kupala-Tag gefeiert
Kiew, den 08. Juli /Ukrinform/. In der Ukraine hat man gestern den Iwan-Kupala-Tag gefeiert. Der Iwan-Kupala-Tag ist das in slawischen Ländern (Russland, Weißrussland, Polen und der Ukraine) traditionell gefeierte Fest der Sommersonnenwende. Üblicherweise wird dieses Fest nach dem Gregorianischen Kalender am 7. Juli (in der Nacht vom 6. zum 7. Juli) gefeiert. Hier sieht man eine Verbindung mit dem Geburtstag von Johannes dem Täufer. Iwan-Kupala-Fest aber auch ganz klar heidnische Wurzeln.
Das berichtet Gazeta.ua.
Der Name des Festes leitet sich von dem russischen Namen für Johannes ab, und nicht wie fälschlicherweise angenommen von Kupala, dem slawischen Sonnen- und Lichtgott, zusammen. Die meisten Wissenschaftler nehmen an, dass neo-Heiden den Gott Kupala erfunden haben, die Slawen hatten diesen Gott jedoch nicht.
Bis in die moderne Zeit ist die slawische Mittsommernacht als ein spektakuläres heidnisches Fest bekannt. Viele Bräuche von Iwan Kupala sind mit dem Wasser, dem Feuer, sich entfaltenden magischen Kräften von Pflanzen und der Selbstreinigung verbunden. Es ist üblich, dass junge Frauen mit Kerzen bestückte geflochtene Blumenkränze in Flüsse niederlassen und anhand ihres Driftens im Wasser die eigene Zukunft ablesen. Ein anderer Brauch ist das Springen von jungen Paaren über ein Lagerfeuer.
Es gab einen alten Glauben, dass in der Nacht von Iwan Kupala die einzige Zeit im Jahr ist, wenn Farne sehr kurzzeitig blühen. Wer am Iwan Kupala eine Farnblume findet, soll mithilfe der Blüte alle in der Erde verborgenen Schätze sehen können. Deswegen suchten in der Iwan Kupala-Nacht viele Menschen in den Wäldern nach blühenden magischen Farnen. In der Novelle von Nikolai Gogol „Der Abend von Iwan Kupala“ findet ein junger Mann eine märchenhafte Farnblume, die ihm jedoch einen Fluch einbringt. Der legendäre Hexensabbat am Iwan Kupala inspirierte den russischen Komponisten Modest Mussorgski zu seiner sinfonischen Dichtung „Eine Nacht auf dem kahlen Berge“.
mk