Russland bereitet sich auf Revanche nicht nur an der Ukraine, sondern auch am freien Europa vor – Selenskyj

Diese Überzeugung äußerte er bei einem mit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, gemeinsamen Briefing in Kyjiw, berichtet ein Korrespondent von Ukrinform.

„Dies ist die Zeit, wann unsere gemeinsamen Vereinbarungen hier, in der Hauptstadt der Ukraine, die Stärkung ganz Europas bedeuten werden, denn die Intensivierung unserer Zusammenarbeit, die weitere Integration der Ukraine und der EU bedeuten die Stärkung der allgemeineuropäischen Möglichkeiten Leben zu schützen, das Leben freier Menschen in einem freien und friedlichen Europa, von dem die Gründer der EU und Generationen von Europäern in verschiedenen Ländern geträumt haben“, betonte der Präsident.

Er wies darauf hin, dass die Gründer der EU und die Europäer insbesondere davon geträumt hätten, dass Europa vor jeglichen Aggressionen, Chauvinismus, Versuchen der gewaltsamen Umverteilung von Grenzen zuverlässig geschützt wird, dass die Demokratie in Europa herrscht und die Rechte jedes Menschen, jeder Gemeinschaft geschützt werden würden, damit es nie wieder zu brennenden Städten und Deportationen kommt.

„Jetzt ist klar, dass ein solcher Traum von einem friedlichen Europa nur gemeinsam mit der Ukraine und nur durch den Sieg über Russland und seine Aggression verwirklicht werden kann“, hob Selenskyj hervor.

Das ukrainische Staatsoberhaupt erinnerte daran, dass er, bevor der Ukraine der Status eines EU-Beitrittskandidaten gewährt wurde, seinen Partnern erklärte, dass eine solche Entscheidung für die Ukrainer eine Motivation wäre, die Ukraine und damit ganz Europa vor „der größten der antieuropäischen Kräften, die es heute in der Welt gibt“, zu verteidigen.

„Jetzt stehen wir vor dem nächsten logisch wichtigen Schritt, vor einer neuen Phase in unserer historischen Vereinigung. Und es wäre richtig, wenn die Einleitung des Verhandlungsprozesses über die Mitgliedschaft der Ukraine in der Europäischen Union genau so wahrgenommen wird, wie die Gewährung der Kandidatur der Ukraine wahrgenommen wurde“, sagte Selenskyj.

Ihm zufolge verteidigen die Ukrainer auf dem Schlachtfeld die Werte, auf deren Grundlage Europa geeint wurde und jetzt geeint wird, das dürfe nicht verloren gehen.

„Jetzt konzentriert Russland seine Kräfte, wir wissen alle, es bereitet sich auf einen Revancheversuch vor, nicht nur gegen die Ukraine, sondern gegen das freie Europa, gegen die freie Welt. Um einen solchen Feind zu besiegen, reichen leider nur Erfolge auf dem Schlachtfeld nicht aus. Wir brauchen den Glauben an Europa, an ein freies, geeintes Europa, wir brauchen die Stärke unserer Institutionen, wir brauchen motivierende Integrationserrungenschaften, die beweisen werden, dass die Standhaftigkeit unseres Volkes auf dem Schlachtfeld und auf allen anderen Ebenen dieser komplizierten, wichtigen, schicksalhaften Konfrontation wirklich von ganz Europa unterstützt wird“, sagte Selenskyj.

Heute findet in Kyjiw ein Treffen der Mitglieder des Kollegiums der Europäischen Kommission unter der Leitung der Präsidentin dieser europäischen Institution, Ursula von der Leyen, mit der Regierung der Ukraine statt. Die Diskussionsthemen werden die Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen die russische Aggression, die Koordinierung der Bemühungen zum Wiederaufbau der Ukraine, die Fortsetzung der Schüsselreformen und die Annäherung der Ukraine an die Mitgliedschaft in der Europäischen Union sein.

Am Freitag treffen sich die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, mit Präsident Wolodymyr Selenskyj.

Morgen, am 3. Februar, findet in der Ukraine der 24. EU-Ukraine-Gipfels statt.

yv