20 Jahre nach Verschwinden von Gongadze

20 Jahre nach Verschwinden von Gongadze

Ukrinform Nachrichten
Heute vor 20 Jahren, am 16. September 2000 verschwand der ukrainische Journalist Georgij Gongadze.   

Man hat ihn zum letzten Mal am 16. September 2000 auf dem Lessja-Ukrainka- Boulevard in Kyjiw gesehen, als er ins Auto stieg. Am nächsten Abend veröffentlichten die Medien Informationen über sein Verschwinden.

Georgij Gongadze (1969-2000) war ein ukrainischer Journalist, der Gründer und der erste Chefredakteur der Internetzeitung Ukrajinska Prawda. Er wurde in Tiflis (Georgien – Red.) geboren. Die Ukraine besuchte er Ende der 80er  Jahre als Vertreter des Informationsdienstes der Volksfront Georgiens. Der Journalist war bei der Volksbewegung Lwiw (Ruch – Red.) tätig. Nach dem Zerfall der UdSSR arbeitete er mit einer Reihe von ukrainischen Massenmedien zusammen.

Im April 2000 gründete Gongadze die Internetzeitung Ukrajinska Prawda. Sechs Monate später, am 16. September verschwand der Journalist.

Am 2. November desselben Jahres wurde sein enthaupteter Körper in der Region Kyjiw nahe der Stadt Taraschtscha aufgefunden. Freunde und Verwandte identifizieren Leiche von vermisstem Journalisten. Die meisten Untersuchungen bestätigten, dass es sich um die Leiche von Gongadze handelt. Doch erst im Februar 2001 räumte die Generalstaatsanwaltschaft den Tod des Journalisten ein und leitete ein Verfahren nach Artikel „Vorsätzliche Tötung“ ein. Im September 2002 räumte sie ein, dass die Leiche, die im Wald von Taraschtscha aufgefunden wurde, die Leiche von Gongadze war.

Ein Bruchstück eines menschlichen Schädels das von Gongadze stammte, wurde 2009 in der Region Kyjiw gefunden. Die Mutter von Georgij Gongadze glaubte jedoch bis zuletzt nicht, dass die gefundenen Überreste ihrem Sohn gehörten. Er wurde also erst am 22. März 2016 bestattet.

Das Verschwinden und der Mord an Georgij Gongadze stießen in der Ukraine und im Ausland auf große öffentliche Resonanz. In der Ukraine begonnen großangelegte Proteste wegen des Verschwindens und des Mordes an Gongadze, die unter dem Namen "Ukraine ohne Kutschma" (der ukrainische Ex-Präsident – Red.) bekannt sind. Die Demonstranten beschuldigten den damaligen Präsidenten und sein engstes Umfeld des Verschwindens des Journalisten und forderten den Rücktritt des Präsidenten.

На фото: во время протестных акций на Майдане Независимости и возле Верховной Рады по поводу медленного расследования дела исчезновения журналиста Георгия Гонгадзе. Из фондов Укринформа

Im März 2008 waren drei ehemalige Polizisten, Valerij Kostenko, Oleksandar Popowytsch und Mykola Protasow, für schuldig befunden worden, den Mord an Gongadze verübt zu haben. Sie wurden zu 12 bis 13 Jahren Haft verurteilt.

Einer der Entführer Georgias, Mykola Protasow, starb Ende März 2015 im Straflager. Am 29. Januar 2013 wurde der Ex-Polizei-General Pukatsch zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

Aber der Punkt in diesem Resonanzfall ist noch nicht gesetzt - die Auftraggeber des Mordes am Journalisten bleiben nicht nur straffrei, sie sind immer noch nicht aufgeklärt.

Posthum wurde Georgij Gongadze der Titel "Held der Ukraine" verliehen.

Im Dezember 2008 wurde in Kyjiw ein Denkmal für Gongadze sowie getötete Journalisten enthüllt. Der Name Gongadze des in Kyjiw liegenden Prospekts und der Straßen in anderen Städten der Ukraine wurde zu Ehren des ukrainischen Journalisten Georgij Gongadze vergeben. Außerdem ist sein Name an einer Glaswand im Journalismus-Museum in Washington, in Newseum für gefallene Journalisten eingraviert.

Im Jahr 2019 gründete der Ukrainische PEN-Club zusammen mit dem Verband der Absolventen der Kyjiw-Mohyla Business School und der Zeitung Ukrajinska Prawda den Georgij-Gongadze-Journalistenpreis.

nj


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