Präsident Selenskyj will Fragen von Gastransit und Ostukraine nicht verbinden
Der Staatschef sagte im Gespräch mit Vertretern von SPIEGEL, "TIME", "Le Monde" und "Gazeta Wyborcza" am Samstag: „Für mich ist es wichtig, dass die Gasfrage eine Frage für sich ist. Egal, welche Wünsche beide Seiten haben, sie dürfen auf keine Weise mit dem Donbass verbunden werden.“ Selenskyj scloss aber nicht aus, dass der „Gastransit auch im Normandie-Format angesprochen wird.“
Nach Worten des Präsidenten habe die Ostseepipeline Nord Stream 2 die Verhandlungsposition der Ukraine in der Transitfrage „deutlich geschwächt“. Er sei mit der Behauptung der europäischen Partner der Ukraine, Nord Stream 2 sei kein politisches, sondern ein ökonomisches Projekt, nicht einverstanden. „ Wenn wir es allerdings schaffen, einen neuen Transit-Vertrag auf bis zu zehn Jahre zu schließen, wenn die Europäer uns dabei helfen und Russland nicht dagegen ist, dann bekommt dieses Argument sozusagen Beine, dass Nord Stream 2 kein politisches Projekt sei. Bisher ist es eine Behauptung ohne jede Grundlage“, betonte Selenskyj.
Das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der Ukraine, Deutschlands, Frankreichs und Russlands soll am 9. Dezember 2019 in Paris stattfinden. Das letzte Treffen im Normandie-Format war am 19. Oktober 2016.