Religiöse russische Fake News: Region Tscherniwzi bereitet sich auf Vereinigung mit Rumänien

Religiöse russische Fake News: Region Tscherniwzi bereitet sich auf Vereinigung mit Rumänien

Faktencheck
Ukrinform Nachrichten
Die Rumänisch-Orthodoxe Kirche hat Kirchengemeinden in der Bukowina nie Vorschläge gemacht, sich von Moskauer Patriarchat zu trennen

„Die Region Tscherniwzi bereitet sich auf einen weiteren Schritt zur Vereinigung mit Rumänien vor“. Solche Schlagzeilen wurden in den Kreml-Medien und in z-Telegramm-Kanälen verbreitet. Propagandisten behaupten, dass die „Bukarester Regierung“ den Kirchengemeinden der Ukrainischen Orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats vorgeschlagen hätten, zu der Rumänisch-Orthodoxen Kirche zu wechseln. Rumänien beginnt also angeblich, einen Teil des Territoriums der Ukraine „sanft zu besetzen“.

Als Beweis wird "Appell an rumänische Priester in der Ukraine und an Metropoliten Lonhin (Mykhailo Zhar) angeführt, die unter der Gerichtsbarkeit der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche stehen, die dem russischen Patriarchat nicht angehören, zur traditionellen kanonischen Gerichtsbarkeit der Rumänisch-Orthodoxen Kirche zu wechseln. Der Appell wurde von sechs rumänischen Nichtregierungsorganisationen, darunter von „Assoziation Rost“, unterzeichnet und in Outlet “ROSTonline” veröffentlicht. Es engagiert sich in kulturellen Projekten, wodurch sie „nationale Werte, eine kreative Einschätzung der rumänischen Traditionen, die Bewahrung der nationalen Identität und das Erwachen des Bürgergeistes fördern will“.

Im Appell geht es darum, dass 121 Gemeinden in der Ukraine, wo Gottesdienste in Rumänisch zelebriert werden und die unter der Schirmherrschaft des Moskauer Patriarchats stehen, dem rumänischen Patriarchat unterstellt werden sollten. Und Metropolit der Ukrainischen Orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats müsste diesen ganzen Prozess leiten.

Es wurde am nächsten Tag erklärt, nachdem Longin dem rumänischen Sender Antena3 CNN ein Interview gegeben hat. Er warf dem ukrainischen Staat vor,  die „Kirche zu verfolgen“ und erzählte über „bewaffnete Leute“, die Klöster betraten“, „Fenster zerbrachen“ und „lassen Kleriker niederknien“.

Die Grundlage der Fälschung über die „Vereinigung der Region Tscherniwzi mit Rumänien“ ist deshalb der Appell mehrerer nichtstaatlicher rumänischer Organisationen und nicht die Haltung der rumänischen Behörden oder der Rumänisch-Orthodoxen Kirche. Weder auf der Website der rumänischen Regierung, noch auf der offiziellen Ressource der Rumänisch-Orthodoxen Kirche gibt es einen Brief oder  Mitteilungen, die aufrufen, die Schirmherrschaft für Gemeinden der Ukrainischen Orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats zu übernehmen.  

Dies bestätigte der Leiter der Union der Ukrainer Rumäniens (SUR), Mykola-Myroslav Petretskyi, bei einem Gespräch mit Ukrinform.

Die Rumänisch-Orthodoxe Kirche hat nie eine Erklärung über den Wunsch abgegeben, die Kontrolle über die Diözese der Ukrainischen Orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats in der Bukowina zu übernehmen. Im Gegenteil, auf die jüngsten Worte des Metropoliten Lonhin (Mykhailo Zhar) aus dem Kloster Bantschenskyj, der im rumänischen Fernsehen sagte, dass bewaffnete Soldaten angeblich in die Häuser von Klerikern in Tscherniwzi eingedrungen waren und dass die ukrainische Macht örtliche rumänische Geistliche verfolge, machte der Sprecher der Rumänisch-Orthodoxen Kirche, Vasile Bănescu, deutlich, dass die Priester der ethnischen rumänischen Gemeinden in der Ukraine kanonisch nicht dem rumänischen Patriarchat angehören, sondern überwiegend unter der Gerichtsbarkeit der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche stehen, die die kanonische Verbindung mit der russisch-orthodoxen Kirche beibehält, sagte Petretskyi.

Der Leiter der Union der Ukrainer Rumäniens betonte auch, dass die Rumänisch-Orthodoxen Kirche die Ukraine völlig unterstütze. Sie rufe Vertreter der ethnischen rumänischen Minderheiten auf, der russischen Propaganda nicht nachzugeben.

Vasile Bănescu erklärte auch, dass "die höchste Ursache für Adäquanz die objektive Wahrheit sei, die durch die grausame unmittelbare Wirklichkeit bestätigt werde, die nicht durch die Propaganda derer ideologisiert oder manipuliert sei, die versuchen einschließlich religiös, den Krieg und Massaker zu rechtfertigen. Ich denke, dass die Rumänisch-Orthodoxe Kirche ihre Position klar formuliert hat", betonte Mykola-Miroslav Petretskyi.

Es gibt auch Fragen bezüglich der Aufrichtigkeit der Worte von Lonhin selbst. Obwohl er einer der wenigen Vertreter der Ukrainischen Orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats war, der den Moskauer Patriarchen Kirill (Gundjajew) verurteilte, da er den Krieg in der Ukraine segnete. Lonhin machte dies aber erst danach, wenn friedliche ukrainische Städte mit Raketen und Bomben angegriffen wurden. Er „zeichnete sich“ auch durch eine Predigt aus, in der er erklärte, die Ukraine habe „einen Krieg gegen Gott und das ukrainische Volk begonnen“, die vom Boxer Wassyl Lomatschenko verbreitet wurde.

Vor dem Krieg wurde Lonhin bei Verbreitung von Fälschungen gesehen. Im März 2021 weigerte sich .com/censor.net/videos/416376167052877/Mehrheit der Ärzte des Bezirkskrankenhauses im Rayon Herzaijiwskyj in der Region Tscherniwzi, wo das Kloster Bantschenskyj unter der Leitung von Lonhin die Aufklärungstätigkeit durchführt, unter Berufung auf religiöse Überzeugungen gegen Coronavirus geimpft zu werden.

In den sozialen Netzwerken verbreitete man Lonhins Aussage, dass der „wirksame Impfstoff“ gegen das Coronavirus „heilige Kommunion“ sei, die „jede Infektion töte“.

In Zeiten Janukowytschs empfing Lonhin 2011 Kirill, der die neue Kirche im Kloster Bantschenskyj weihte. Lonhin leitet diese Kirche.

Longin ist ein langjähriger Verbündeter des Metropoliten von Tscherniwzi und Bukowyna Meletija. Der Sicherheitsdienst (SBU) hat bei ihm Durchsuchung durchgeführt und russische Pässe für die „Führung der Diözesanstrukturen“, insbesondere seinen eigenen gefunden.

Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj entzog Meletija sowie 13 weiteren Priestern der Ukrainischen Orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats die Staatsbürgerschaft.  

Die Rumänisch-Orthodoxe Kirche hat in der Ukraine keine eigenen Kirchengemeinden. Die einzige ukrainische Kirche, die mit Rumänien verbunden ist, ist das orthodoxe ukrainische Vikariat als eine strukturelle Einheit der Rumänisch-Orthodoxen Kirche. Es wurde 1990 für Ukrainer in Rumänien gegründet. Die Gottesdienste werden in ukrainischer und teilweise in rumänischer Sprache zelebriert.

Früher verbreiteten russische Medien eine Fälschung, dass russischsprachigen Ukrainer*innen an Weihnachten nicht erlaubt wäre, Kirchen der Ukrainischen Orthodoxen Kirche zu besuchen.

Andrij Olenin


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