Skandal um Eurovision Song Contest: Zuerst disqualifizieren Sie Russland

Skandal um Eurovision Song Contest: Zuerst disqualifizieren Sie Russland

Ukrinform Nachrichten
Auf alle Versuche, die Ukraine in ihrem Verhalten gegenüber der Behinderten Samojlowa schlecht zu machen, muss man ruhig und hart reagieren.

Schweizer Tageszeitung Blick schrieb am 28.03.2017 über die Reaktion der Generaldirektorin von Eurovision, Ingrid Deltenre, auf das Verhalten der Ukraine gegenüber der russischen Sängerin Julia Samojlowa. „Dieses Verhalten der Ukraine ist absolut inakzeptabel“, sagte sie. Gegen die Ukraine wird sogar die Verhängung von Sanktionen geplant, etwa vorübergehender Ausschluss vom Eurovision Song Contest.

Und wo wurde der Brief von Frau Deltenre geschrieben?

Am 31.03.2017 erschien im Netzwerk ein Brief unterzeichnet von Ingrid Deltenre an den Premierminister der Ukraine, Wolodymyr Hrojsman. Ihn zu analysieren, macht Spaß für den, der sieht, welche Ohren hinter den Buchstaben stecken.

„Keines der Gastländer hat früher den Auftritt irgendeines Artisten beim Eurovision verhindert, daher möchte die Europäische Rundfunkunion (EBU) keinen Präzedenzfall im Jahr 2017“, versuchte Frau Deltenre, den Empfänger desinformieren. Desinformieren, wenn man es politisch korrekt ausdrücken darf, denn es ist gut bekannt, als der Musikwettbewerb „Eurovision“ in Moskau im Jahr 2009 stattfand, hatte gerade der Veranstalter - die russische Seite die Teilnahme der Gruppe „Stephane und 3G“ blockiert, die Georgien repräsentieren sollte. Und gerade dann war der Grund eindeutig politisch: im Jahr zuvor, 2008, hatte Russland gemein Georgien angegriffen. Moskau hat die Zeile aus dem Text der Gruppe „blockiert“, die aus dem Englischen so klingt: „Wir wollen nicht put in“. Es ist so allbekannte Tatsache, dass es sich sogar das Undenkbare annehmen lässt: Ist dieser Brief überhaupt in Genf, im EBU-Büro an den Chef der ukrainischen Regierung geschrieben worden?

Im Brief der Generaldirektorin von Eurovision steht noch, dass die Situation mit Samojlowa angeblich eine Empörung unter den Sendern aus ganz Europa hervorgerufen hatte. Einige von ihnen hätten die Entscheidung der Ukraine kritisiert und sogar die Möglichkeit erwogen, auf die Teilnahme am Wettbewerb zu verzichten. Das ist auch sehr interessant und ebenso unlogisch. Denn, wenn sie schon beschlossen haben, „die intolerante Ukraine in Angst zu versetzen“, wofür ist dann diese Anonymität? Wer „hat kritisiert“, welches Land „erwägt die Möglichkeit“? Auch hier lässt sich mehr als nur eine wahrscheinliche Annahme machen. Vielleicht lasse sich Kiew doch ängstigen, und dann sehen wir weiter!

Wenn dem „Ruf“ nichts droht...

Und jetzt schauen wir mal, wer und wie „die Welle treibt“. In Bezug auf den Text der Erklärung von Deltenre betonen anständige Ausgaben, dass die Sanktionen gegen die Ukraine keine offizielle Bestätigung vom Veranstalter des Wettbewerbs haben.

Auf Ersuchen von DW hat man in EBU die Zitate von Ingrid Deltenre im Schweizer Blick bestätigt, aber betont, dass sie für die Verallgemeinerung der Ausgabe der Verhängung von Sanktionen gegen die Ukraine nicht verantwortlich sein können, und schon gar nicht für ihren Ausschluss von Eurovision. Und diese wichtige Klarstellung hat zunächst auch noch keine große Resonanz bekommen, dabei wird es offensichtlich, dass solche Sanktionen eine Fantasie von „Blick“ ist, und von denjenigen, die Lügen und Spekulationen verbreiten.

Erinnern Sie sich, als das mögliche Einreiseverbot in die Ukraine für Julia Samojlowa gerade diskutiert war, trat die EBU mit einer Erklärung auf, in der sie die Perspektive eines solchen Verbots im Allgemeinen nicht begrüßte, aber betonte auch, dies sei eine innere Angelegenheit der Ukraine und man müsse die Entscheidung des Gastlandes respektieren. Woher kamen denn die Offenbarungen von Frau Deltenre? Zudem betont die amerikanische Ausgabe escYOUnited mit der Wiedergabe der Worte von Deltenre, dass sie im Sommer aus ihrer Stellung abgehen wird, und es sei unklar, inwiefern man in einer solchen Situation ihre Worte ernst nehmen darf. Mit anderen Worten, ihrem Ruf droht schon nicht mehr viel...

Wer will solches Russland unterstützen, dann bitte!

Russische Maschine von Desinformation, Erpressung und Bestechung hält niemals an. Es gibt in der Welt, und leider bei uns auch genug Menschen, die überhaupt die Bedeutung des Wortes „Ruf“ nicht kennen. Auf das Schreiben der Generaldirektorin von Eurovision hat dieses Publikum sofort reagiert, wie die Fliegen.

Was ist wichtig bei uns? Europa darf nicht vergessen, und nicht nur Europa, dass die Ukraine und die Welt jetzt nicht mit der Eurovision leben, um genau zu sein – gar nicht mit der Eurovision. Man muss alle seinen Möglichkeiten nutzen, um in der Welt Informationen zu verbreiten, dass es ein solches Land wie Russische Föderation gibt, ein kolossaler Brocken eines kolossalen Russischen Imperiums, das bereits 100 Jahre stirbt und um sich den Gestank von Ungerechtigkeit, Lügen und Grausen des Todes verbreitet. In unseren Tagen, Monaten, Jahren vergiftet dieses Land mit Lügen die Informationskanäle der Welt, es mischt sich in fremde Wahlen ein, führt den offenen blutigen Krieg in Syrien und unerklärten Hybrid-Krieg in der Ukraine, wodurch Zehntausende von Menschen getötet wurden. Dieses Land hat zum ersten Mal seit mehr als 70 Jahren das fremde Territorium in Europa annektiert, es schickt heimlich in den ukrainischen Donbass seine Soldaten mit mächtigen Waffen, mit denen zivile Flugzeuge mit Hunderten von Passagieren abgeschossen werden. Mit dem offenen Terror tut es alles, wozu es fähig ist, um das vereinte Europa maximal zu schwächen, bis zur Desintegration der EU…

Es ist groß gesehen. Aber das Große besteht aus „Kleinigkeiten“. Eine von ihnen ist die frevlerische, geplante und durchdachte Provokation mit der „Nominierung“ der seit der Kindheit behinderten Julia Samojlowa, der Repräsentantin der Russischen Föderation, für Eurovision 2017. Und wir müssen betonen, der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) hat die Einreise in die Ukraine für Samojlowa (und nicht nur für sie) nicht dafür verboten, weil sie behindert ist, sondern für ihre demonstrative, als öffentliche Person, Missachtung der Ukraine, ihrer territorialen Integrität, und letztlich der europäischen Werte.

Wenn EBU, die aktuelle Leiterin von „Eurovision“ und „Anonymen“ bei all dem ein solches Russland moralisch unterstützen wollen, das ist ihr Recht, und die Ukraine hat eine andere Aufgabe, sich vor diesem Russland zu verteidigen, und Europa übrigens auch.

Der Musikwettbewerb Eurovision Song Contest ist wie Olympische Spiele, aus dem friedlichen Leben, und bei uns ist Krieg.

Ihor Petruk, Kiew

yv


Let’s get started read our news at facebook messenger > > > Click here for subscribe

Aktuell

Bei dem Zitieren und der Verwendung aller Inhalte im Internet sind für die Suchsysteme offene Links nicht tiefer als der erste Absatz obligatorisch, außerdem ist das Zitieren von Übersetzungen aus ausländischen Medien nur mit dem Link auf die Webseite von „ukrinform.de“ und auf die Webseite des ausländisches Mediums zulässig. Das Zitieren und die Verwendung der Inhalte in Offline-Medien, mobilen Apps, SmartTV sind nur mit der schriftlichen Erlaubnis von „ukrinform.ua“ möglich. Inhalte, die mit „Werbung“ und „PR“ gekennzeichnet sind, sowie Texte im Block „Releases“ werden als Werbung veröffentlicht. Die Verantwortung für deren Inhalt übernimmt der Werbeträger.

© 2015-2024 Ukrinform. Alle Rechte sind geschützt.

Design der Webseite — Studio «Laconica»

erweiterte SucheWeitere Suchkriterien ausblenden
Period:
-