Russland kann Ende Januar zu großer militärischer Eskalation bereit sein - Verteidigungsminister Resnikow
Nach Angaben des Ministers wird die Zahl der in Russland und in den besetzten Gebieten stationierten Soldaten, die an der Invasion teilnehmen können, auf 94.300 geschätzt. „Unsere Nachrichtendienste analysieren alle Szenarien, auch die schlimmsten. Nach ihren Eischätzungen besteht die Wahrscheinlichkeit einer groß angelegten Eskalation vonseiten Russlands. Die wahrscheinlichste Zeit, um die Bereitschaft zur Eskalation zu erreichen, wird Ende Januar sein“, sagte Resnikow.
Er betonte jedoch, es gehe um ein wahrscheinliches und nicht endgültiges Szenario. Die Hauptaufgabe sei, dieses Szenario zu verhindern. „Je besser wir arbeiten werden, selbst und gemeinsam mit unseren Partnern, desto weniger wird die Gefahr der Eskalation sein. Der Weg ist, der Preis für diese mögliche Eskalation inakzeptabel für den Aggressor zu machen. Die Ukraine ist an der politisch-diplomatischen Lösung am meisten interessiert. Von unserer Seite sind gewaltsame Provokationen grundsätzlich nicht möglich. Gleichzeitig kommt der Weg des „Appeasement des Aggressors“ nicht in Frage. Wenn es nötig wird, wird die Ukraine kämpfen“, versicherte der Minister.
Resnikow zufolge setzt Russland binnen des Jahres eine „WellenTaktik“ ein. Es ziehe seine Truppen an der Grenze zur Ukraine zusammen, dann würden die Truppen abgezogen und die Technik bleibe. So verringere sich die Zeit der Kampfbereitschaft.
„Im April und September dieses Jahres zog Russland an unserer Grenze mehr als 50 taktischen Bataillonsgruppen zusammen. Derzeit sind nahe der Ukraine und auf der besetzten Krim 41 taktische Bataillonsgruppen einsatzbereit. 33 davon ständig, 8 wurden zusätzlich auf die Krim verlegt. Die gesamte Zahl der in Russland und in den besetzten Gebieten stationierten Soldaten, die an der Invasion teilnehmen können, wird auf 94.300 geschätzt“, so Resnikow.
Der Verteidigungsminister sagte weiter, Russland habe derzeit winterliche Übungen begonnen. Nahe der Ukraine würden die Manöver mit Truppenbewegungen und anderen Maßnahmen abgehalten. Auch die Zahl der Kriegsschiffe im Schwarzen Meer habe sich erhöht und die Spannungen in der Region des Schwarzen und Asowschen Meeres würden bestehen.
Resnikow zufolge sind die Ukraine und ihre Partner in der Einschätzung der Risiken der Eskalation einig. Notfall könnten präventive Maßnahmen getroffen werden.
Er betonte aber: „Als Verteidigungsminister darf ich keine Panik sähen. Und Oberbefehlshaber der Streitkräfte auch. Deswegen rufe ich alle zur Ruhe und Ausgewogenheit auf. Wir sind zur Abwehr bereit.“