Kommandeur der Bodentruppen: Herangehensweise an Kriegführung hat sich grundsätzlich verändert
Seit 2014 habe sich demzufolge vieles verändert. Die gesammelten Erfahrungen hätten es der ukrainischen Armee im Jahr 2022 durchzuhalten. In den letzten Jahren kam es zu radikalen Veränderungen bei der Führungsweise, dem Einsatz von Truppen und Waffen.
Während früher Einheiten als Bestandteil von Kompanien, Bataillons, oder Brigaden agierten, setze man heutzutage auf kleinere Gruppen aus 2 bis 3 Mann und den Einsatz von leichten Fahrzeugen - Quads, Motorräder, Scooter, was die Manövrierfähigkeit deutlich erhöhe.
Der Einsatz von gepanzerten Fahrzeugen sei laut Schapowalow viel schwieriger wegen Drohnen geworden - das gelte sowohl für unsere, als auch für die feindliche Armee. Dies erfordere wiederum ständigen Taktikwechsel.
Es gebe Frontabschnitte, wo es den ukrainischen Streitkräften gelungen sei, die Situation durch die Einführung neuer Herangehensweisen und Technologien zu verändern. Es handele sich in erster Linie um den großflächigen Einsatz von unbemannten Luftfahrtsystemen.
Gesondert hob er die Bedeutung von Glasfaser-Drohne hervor. Diese Systeme gemeinsam mit elektronischer Abwehr zwingen den Gegner, seine Pläne und Aufgaben während der laufenden Operationen zu ändern. Dadurch verlieren die Russen das Tempo, was es den ukrainischen Truppen ermöglichte, Stellungen zu halten oder ihre Positionen auf dem Schlachtfeld zu stärken und dem Gegner Verluste zuzufügen.
Dabei betonte er, dass Lösungen „von gestern“ nicht mehr funktionierten. Bei Entscheidungsfindung sei vor allem Tempo gefragt.
Mit Blick auf die enormen menschlichen und materiellen Ressourcen der russsischen Armee sei die Ukraine gezwungen, ständig asymmetrische Lösungen zu finden, welche diese quantitative Überlegenheit kompensieren könnten, betonte der Befehlshaber der Bodentruppen.