Russland will Zeit für neuen Angriff gewinnen - Chef von Auslandsgeheimdienst über Friedensgespräche
„Ihre Logik ist einfach: Sie wollen Zeit gewinnen, um sich neu zu gruppieren. Aber niemand gibt Garantien, dass das ein Frieden wird. Das wird eine weitere Etappe der Vorbereitung eines neuen Angriffs sein. Sie handeln, weil sie müde sind. Ihnen fehlen Personal, Kriegsgerät und Zeit“, so der SZRU-Chef in einem Interview für Ukrinform.
Die Ukraine wünscht sich hingegen einen dauerhaften Frieden, betonte er. „Der Präsident, die gesamte ukrainische Staatführung und die Sicherheitskräfte arbeiten an der Erhöhung des Drucks auf Russland, das sind zusätzliche Sanktionen und Preisobergrenzen für Öl und Gas. Denn jeder ihrer Panzer ist ein Dollar, den sie irgendwo verdient haben. Für uns ist klar, dass die Ukraine im Rahmen der in unserer Verfassung verankerten und völkerrechtlich anerkannten Gebiete war und bleiben wird. Das steht nicht zur Diskussion.“
Die Ukraine schlug am 10. Mai gemeinsam mit Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Polen einen bedienungslosen Waffenstillstand für 30 Tage vor.
Der russische Machthaber Wladimir Putin erklärte sich danach zu direkten Gesprächen mit der Ukraine in Istanbul bereit.
Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj sagte dazu, er werden auf Putin in Istanbul warten.
Putin schickte aber in die Türkei eine niederrangige Delegation. Die ukrainische Delegation führte Verteidigungsminister an. Das einzige Ergebnis der Gespräche in der Türkei war die Vereinbarung über einen Gefangenenaustausch von je 1000 Menschen.