Selenskyj: Über 700 in Region Kursk gefangen genommene Russen wurden bereits gegen ukrainische Soldaten ausgetauscht
Dies sagte das ukrainische Staatsoberhaupt in einem Interview mit dem britischen Sender ITV News, berichtet Ukrinform.
„Unsere Soldaten haben den „Russen“ geholfen. Sie haben nicht einmal damit gerechnet, dass die Ukrainer ihnen helfen würden, es gab humanitäre Korridore, keiner von ihnen (den Anwohnern – Red.) ist verletzt worden. Sie wurden erst dann betroffen, als Russland damit begann, ihre Städte, die Stadt Sudscha, mit Raketen und Artillerie direkt zu beschießen. Es gab dort viele Todesopfer. Das ist eine Tatsache. Das überrascht uns nicht, die Russen haben das schon immer so gemacht“, erzählte Selenskyj.
Er stellte fest, dass das Ziel der Kursk-Operation im Allgemeinen gewesen sei, eine Pufferzone auf russischem Territorium zu schaffen, da die Russen einen Angriff auf Sumy und Charkiw planten und das sei also eine Gegenoffensive gewesen.
„Die Idee war, präventiv zuzuschlagen und eine Pufferzone in Russland zu machen, gerade in diesen Regionen. Und so ist es dann auch gekommen. Die Jungs sind gegangen, es gab eine solche Operation. Natürlich werden wir eines Tages alle ihre Einzelheiten offenlegen, insbesondere, was unsere Soldaten getan haben, damit die Russen nicht ahnen, dass das eine Operation auf ihrem Territorium war“, sagte der Präsident.
Zu den Ergebnissen der Kursk-Operation zählte er auch eine deutliche Erhöhung des Austauschfonds.
„Die Gegenoffensive in Kursk brachte etwa tausend Gefangene. Es gab über 700 russische Soldaten dort, die wir gegen ukrainische ausgetauscht haben. Es war der größte Fonds und das hat die Austausche freigegeben“, sagte Selenskyj.
Außerdem seien die Russen seinen Worten zufolge gezwungen gewesen, ihre Kampfeinheiten aus dem Süden unseres Landes abzuziehen, wo sie Kräfte für einen Angriff auf Saporischschja sammelten, sowie aus dem Osten.
„Heute ist die russische Truppengruppe in Kursk die größte – über 60.000 bis 65.000, dazu kommen noch Nordkoreaner“, merkte das Staatsoberhaupt an und fügte hinzu, dass diese Zahl an Soldaten nicht ausreichte, um die kleineren ukrainischen Brigaden zu verdrängen.
Am 6. Februar war ein halbes Jahr seit Beginn der Kursk-Operation. Präsident Selenskyj prognostiziert, dass sie ein wichtiger Teil des Verhandlungsprozesses sein werde.