Terror als Eckpfeiler der „russischen Welt“: Was in der befreiten Region Charkiw zutage kommt

Terror als Eckpfeiler der „russischen Welt“: Was in der befreiten Region Charkiw zutage kommt

Ukrinform Nachrichten
Nach den Verbrechen nahe Kiew im März dieses Jahres, als die russische Armee auf unbewaffnete Einwohner schoss, „öffnet der Kreml weiter das Tor in die dunkle barbarische Vergangenheit der Menschheit, als rücksichtslose Gewalt, Folter und Einschüchterung üblich waren.  

Nach der schnellen Befreiung der ukrainischen Oblast Charkiw konnte die Polizei russische Kriegsverbrechen registrieren, die in nahezu jeder Ortschaft begangen wurden. Anhand ihrer Analyse ergibt sich ein erster Eindruck, wie der Aggressor nach den Scheinreferenden in den besetzten Gebieten vorgeht, die als Grundlage verwendet werden, um neues Land in Besitz zu nehmen.  

Vom 6. bis zum 14. September wurden in der Region Charkiw ungefähr 8.500 km², 338 Siedlungen mit einer Bevölkerung von 150.000 Menschen befreit. Nach Angaben der Polizei wurden in den befreiten Städten 18 von den russischen Besatzern eingerichtete Folterkammern gefunden. 

Von den Ermittlern aufgenommene Zeugenaussagen, belegen, dass die Russen, insbesondere vom FSB, während der „Verhöre“ häufig Elektroschocks einsetzten. Auch Vertreter von russischen Stellvertreterformationen aus den sogenannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk waren an der illegalen Inhaftierung von Menschen beteiligt. Dies erinnert uns wieder einmal daran, dass das von Russland besetzte Gebiet sofort zu einem Übungsplatz für neue Kriminelle wird. 

Es wurden zahlreiche Fälle von Mord, Raub, Entführung, Vergewaltigung und Einschüchterung von Bürgern gemeldet. Alle diejenigen, die auch unter der Besatzung ihre Loyalität der Ukraine gegenüber zeigen, werden zum Ziel des Terrors. Neben zivilen Aktivisten machen die russischen Spezialdienste auch Jagd auf frühere Militärangehörige, Strafverfolgungsbeamte, die nicht an den Kämpfen teilgenommen hatten. Und darüber hinaus auch Verwandte der oben genannten Personenkreise.

Am Vortag der vollumfänglichen Invasion wurde in der Publikation Foreign Policy unter Berufung auf Daten von amerikanischen Geheimdiensten berichtet, dass in Russland eine offizielle Liste existiere, in der, unter anderem, ukrainische Journalisten und Aktivisten aufgeführt seien, die vom Kreml nach der Besatzung der Ukraine gefangen genommen oder exekutiert werden sollten. In der Folge waren Terrorakte integraler Bestandteil des Besatzungsprogramms schon bevor ukrainische Städte von russischen Raketen angegriffen wurden. 

Das ähnelt der Fortsetzung der WeTscheka-/NKWD-Strategie während des Kriegs um die ukrainischen Gebiete vor hundert Jahren. Damals erklärten die Bolschewiki formell den „roten Terror“ im Land, nahmen Vertreter der feindlichen Bevölkerungsschichten in den von der Roten Armee besetzten Gebieten als Geiseln.

In der Region Charkiw wurden auch Lehrer entführt und schikaniert, die sich weigerten, für Russland zu arbeiten.   

Da viele Menschen völlig spurlos verschwanden, ist es nun schwierig, genau zu ermitteln, wie viele von ihnen getötet und wie viele nach Russland verschleppt wurden. Aktuell sind die meisten der in Charkiw gefundenen Leichen Opfer des wahllosen Beschusses von Wohngebäuden mit Raketen, Granaten und Bomben der russischen Armee.  

Ein 57 Jahre alter Bewohner von Izium erzählte dem Guardian von einem solchen Beschuss. Er berichtete auch, dass russische Soldaten „eine Liste mit Personen erstellt hatten, die „gejagt“ werden sollten, „Menschen die Waffen besitzen könnten, reich oder „gefährlich“ sind, unter anderem Geschäftsleute, Aktivisten, Militärangehörige und deren Familien.“ 

Maksym Strelnyk, Abgeordneter im Stadtrat von Izium, schätzte, dass allein mindestens 1.000 Zivilisten in der Folge der Militäraktionen in Izium ihr Leben verloren.

So starben zum Beispiel ungefähr 50 Menschen unter den Trümmern eines mehrgeschossigen Gebäudes in Izium, das am 9. März von einer russischen Fliegerbombe getroffen wurde, als die Russen versuchten, die Stadt einzunehmen. So befindet sich zum Beispiel auf dem improvisierten Friedhof von Izium, der während der Besatzung der Stadt durch die russische Armee angelegt wurde, das Grab der Familie Stolpakov: Die 31 Jahre alte Olena, ihr Mann, ihre Tochter sowie ihre Eltern, unter 445 Gräbern mit Kreuzen

Der wahllose Einsatz von Waffen wird auch anhand der Tatsache nachgewiesen, dass am 22. September Staatsanwälte gemeinsam mit Polizeibeamten im Rahmen einer Untersuchung der von der ukrainischen Armee befreiten Gebiete Kupyansk in der Region Charkiw betonbrechende FAB-500-Fallschirmbomben entdeckten, die nicht explodiert waren. Jede Bombe ist mehr als 2 Meter lang, das Gewicht des Sprengkopfs beträgt annähernd eine halbe Tonne. Insgesamt, berichtet das Büro des Staatsanwalts der Oblast Charkiw am 28. September, haben die russischen Besatzer in der Oblast Charkiw seit Kriegsbeginn 56 Kinder getötet. 

Foto von Olena Stolpakova mit ihrer jüngeren Tochter und dem Ort ihrer Beerdigung in Izium: Radio Liberty / Suspilne
Foto von Olena Stolpakova mit ihrer jüngeren Tochter und dem Ort ihrer Beerdigung in Izium: Radio Liberty / Suspilne

Viele Opfer der Massenbegräbnisse wurden jedoch nicht bei den Bombardierungen getötet, sondern während der Besatzung hingerichtet. An exhumierten Leichen wurden Zeichen von Folter, zum Beispiel ein Strick um den Hals gefunden.   

Laut dem Ersten Stellvertretenden Leiter der Hauptuntersuchungsabteilung der Nationalen Polizei der Ukraine, Serhii Panteleyev, wurden nach der Befreiung der Region Charkiw bis zum 23. September 18 Orte entdeckt, an denen Bürger festgehalten und gefoltert wurden. Es wurden mehr als 1.500 Untersuchungen wegen Kriegsverbrechen in der Region durchgeführt. 

FAB-500, die in die reinen Wohngebiete von Kupyansk fiel
FAB-500, die in die reinen Wohngebiete von Kupyansk fiel

Seit Beginn der vollumfänglichen Invasion hat die Polizei insgesamt 34.000 Strafverfahren wegen Kriegsverbrechen gegen Angehörige der Streitkräfte Russlands eingeleitet, einschließlich der privaten Militärfirmen und der sogenannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk. 

Schullehrer, die sich weigern für die Besatzer zu arbeiten, werden zur Zielscheibe des russischen Terrors. Sie werden eingeschüchtert, entführt und misshandelt. So erzählte zum Beispiel die Grundschullehrerin Olha Istotska aus Lyptsi in der Region Charkiw, wie mit Maschinengewehren bewaffnete Menschen zu ihr kamen, ihr sagten, dass sie sie hassen und bereit seien „Ukrainer, Polen und Belarusen“ zu töten und sie zwangen, die Schule zu verlassen. Lidiia Tilna, eine 62 Jahre alte Schulleiterin im Ort Ivanivka in der Oblast Charkiw, sagte, dass sie entführt worden war, nichts zu essen bekam, mit dem Tod bedroht und im Keller gefangen wurde, weil sie sich geweigert hatte, für Russland zu arbeiten. Viktoriia Shcherbak, eine Lehrerin aus Balakliya, sagte, dass sie und ihre Familie in eine Folterkammer gebracht wurden, wo sie mit der Drohung, ihre 16-jährige Tochter vor ihren Augen zu vergewaltigen, zur Kooperation gezwungen wurde.

Folterkammer in Vovchansk, Oblast Charkiw. Foto: Nationale Polizei
Folterkammer in Vovchansk, Oblast Charkiw. Foto: Nationale Polizei

Insgesamt könnten 200 Menschen in der Folterkammer in Izium gequält worden sein, die in der Polizeistation entdeckt wurde. Es wurden bereits „Protokolle mit einer von den Rassisten geführten Liste von Häftlingen entdeckt, außerdem auch Folterinstrumente – Elektrokabel, sagte der Leiter der Untersuchungsabteilung der Nationalen Polizei in der Oblast Charkiw, Serhii Bolvinov. Außerdem wurde jede Zelle untersucht, in der Menschen verhört wurden – DNA-Proben und Fingerabdrücke werden entnommen, eine Datenbank mit Beweisen für Gerichte wird angelegt. In den dunklen Kellerzellen verbrachten die Menschen mehrere Wochen bis Monate und wussten zum Teil nicht mal, was die Besatzer von ihnen wollten.“

Albina Strilets, Beschäftigte des staatlichen Notdienstes erzählte, was in der Folterkammer in Izium passierte.Die Besatzer entführten sie, zusammen mit einer anderen Kollegin, aus ihrer Einheit des staatlichen Notdienstes und stülpten ihr dazu einen Sack über den Kopf und legten ihr direkt bei der Arbeit Handschellen an. Die Entführer drohten: „Bedenke, dass du für alle verloren bist, du wirst hier nicht mehr herauskommen.“ Die Frau wurde wegen ihrer pro-ukrainischen Haltung festgenommen und wurde gezwungen, sich auf die Seite Russlands zu stellen. Sie wurde damit eingeschüchtert, dass die Frage, ob sie getötet würde oder nicht, gelöst wäre. Die Frau wurde vom 3. bis zum 19. August im Gefängnis gefangen gehalten und dann aus dem besetzten Territorium zu einem ukrainischen Kontrollpunkt gebracht, der anschließend auch unter Beschuss genommen wurde. Wie Albina Strilets angab, hörte sie, wie das russische Militär Massenvergewaltigungen, Schläge und die Anwendung von Elektroschocks in der Folterkammer anordnete.

Die Einwohnerin von Izium erzählte, dass ihr Sohn, der mit seiner Frau auf dem Weg zum Markt war, von den Besatzern direkt auf der Straße geschlagen wurde, ihre Schwiegertochter wurde lange vergewaltigt und anschließend gezwungen, ihre Vergewaltiger zu ihr nach Hause zu bringen. Ihr anderer Sohn wurde auch aus dem Haus geholt und geschlagen.  

Laut Berichten von Augenzeugen sind russische Soldaten oft betrunken oder stehen unter dem Einfluss anderer Stimulanzien. Aus dem Dorf Mala Rohan in der Oblast Charkiw berichten Dorfbewohner, dass Zivilisten erschossen wurden. Zum Beispiel Valerii Kot, der aus dem Keller kam, um nachzusehen, ob die Fenster intakt waren. Eine andere Person wurde direkt in der Wohnung getötet, weil sie die Tür nicht öffnete. Laut den Dorfbewohnern brachen die Besatzer in das Haus einer Familie ein und schossen mit einer Maschinenpistole, „nahmen das Mädchen“ in die zweite Etage.  

Im befreiten Lyptsi in der Oblast Charkiw wurde eine Folterkammer gefunden, in der die sogenannte „Miliz der Volksrepublik Lugansk“ untergebracht war. Nach Angaben des ukrainischen Sicherheitsdienstes haben die Russisten Gefangene auf grausamste Weise gefoltert und sie anschließend gewaltsam nach Russland verschleppt. Anton Yevtushenko, der stellvertretende Leiter der Staatsanwaltschaft von Derhachi berichtete, dass vor der vollumfänglichen Invasion ungefähr 4.500 Menschen in diesem Dorf gelebt hatten. Während der Besetzung wurden ungefähr die Hälfte der Einwohner nach Russland deportiert. „Es ist zurzeit unmöglich, alle von den russischen Besatzungstruppen betroffenen Menschen zu identifizieren, da ein Teil der Bevölkerung von den Besatzungstruppen auf das Gebiet der Russischen Föderation gebracht wurde. Ich glaube, dass 80 % der Bevölkerung gewaltsam oder unter Druck vom russischen Militär weggebracht wurde,“ sagt Yevtushenko.

Die Freiwillige Tata Kepler sagte aus, dass die Russen Informationsterror gegen die lokale Bevölkerung anwenden und die Menschen davon überzeugen, dass die Ukraine sie nun als Verräter betrachtet: „Es war die gleiche Rhetorik wie in Mariupol: Kiew ist gefallen, Ihr seid Verräter für die Ukraine, wenn die ukrainischen Streitkräfte kommen, werden sie Euch alle töten.“ 

Auch nach der Befreiung des Dorfes Zaliznychne, Chkalovska im Distrikt Chuhuiv wurden vier getötete Einwohner gefunden.

Serhii Bolvinov teilte weitere Details mit: „Zu den Kriegsverbrechen der russischen Armee zählen Schüsse in den Kopf und in den Rücken von Zivilisten. In Zaliznychne (in der Nähe von Chuhuiv) sagten bereits vier Anwohner aus, dass sie Zeugen von Erschießungen waren. Serhii, 61. In seinem Haus in den Rücken geschossen. Seine Nachbarn beerdigten ihn im Garten. Ilham, 58, und Kostiantyn. Begraben in Ilhams Hof, bei der Untersuchung wurden Schusswunden im Kopf gefunden. Volodymyr, 47. Die Leiche lag seit dem 26. Februar auf dem Fabrikturm gegenüber dem Bahnhof. Laut den Einheimischen wurde er mit einer Maschinenpistole erschossen.“

Auch CNN berichtete in einem Artikel über Zaliznychne über die Morde an Ilham und Kostiantyn. Die Journalisten zitierten die Zeugin Mariia Hryhorova, die im Februar 2022 ihren Nachbarn und seinen Freund, die von den Russen getötet wurden, beerdigen musste. „Ich hatte bemerkt, dass die Türen einige Tage offenstanden. Als ich hin ging, um nachzusehen, ob sie verwundet waren oder noch lebten, waren sie bereits kalt und dann sah ich zwei Löcher in Kostiantyns Stirn.“ Nach Angaben des Büros der Staatsanwaltschaft der Oblast Charkiw wiesen alle vier Leichen in Zaliznychne Folterspuren auf. 

Am Ort der Ermordung eines 58 Jahre alten Einwohners des Dorfes Cherkaski Tyshky in der Region Charkiw durch die Besatzer.  Foto: Pressedienst der Hauptdirektion der Staatspolizei in der Oblast Charkiw
Am Ort der Ermordung eines 58 Jahre alten Einwohners des Dorfes Cherkaski Tyshky in der Region Charkiw durch die Besatzer. Foto: Pressedienst der Hauptdirektion der Staatspolizei in der Oblast Charkiw

In Hrakove in der Region Chuhuivskyi fand die Polizei zwei junge Männer mit Einschusslöchern im Hinterkopf. Auch Journalisten von DW hatten darüber berichtet. Sie sprachen mit Serhii Lutsai. Der Anwohner hatte der Nationalpolizei die Grabstätte gezeigt.

Serhii Bolvinov berichtete über Details des Verbrechens: „Zu Beginn der Besatzung, im März, töteten die Russisten zwei Menschen und zwangen die Anwohner, Gräber auszuheben und die Leichen zu beerdigen. Vor Ort erklärte ein Zeuge, ein Anwohner desselben Orts, der an der Beerdigung der Toten beteiligt war, dass die Männer von den Russisten gefoltert worden waren, bevor sie getötet wurden, und dass ihre Ohren abgeschnitten waren. Die Leichen wurden exhumiert, untersucht und in ein gerichtsmedizinisches Labor zur Untersuchung gesendet. Bei der Untersuchung wurden Schusswunden an den Hinterköpfen und keine Ohren festgestellt. Im Ort wurden zwei weitere Gräber von Anwohnern entdeckt 

Liubov Kashaieva, eine Bewohnerin von Velyki Prokhody erzählte BBC News Ukraine, wie russische Soldaten ihren Mann schlugen, nur weil er angab, kein Telefon zu haben. Nach Angaben des Mannes war er später zwei Wochen inhaftiert, die einer Folter sehr ähnlich waren. In der Zelle mit nassem Boden gab es keinen Platz, um sich hinzulegen. Einmal pro Woche erhielten die Gefangenen Essensreste zum Essen. 

Laut Oleksandr Kulyk, Sprecher des Gemeindevorstands von Derhachi, war auch im Keller des Bahnhofs in Kozacha Lopan eine Folterkammer eingerichtet. Dutzende Menschen wurden schwer geschlagen und mit Elektroschocks gefoltert. Einige von ihnen sind immer noch in Krankenhäusern. Die meisten von ihnen waren frühere ukrainische Soldaten, die seit 2014 die Ukraine verteidigt hatten, aber auch Zivilisten, auf deren Telefonen Fotos von militärischer Ausrüstung oder patriotische, pro-ukrainische Sprüche gefunden wurden. Der Anwohner Artem Naumenko wurde gefoltert, insbesondere mit Elektroschocks, weil er in der Armee gedient hatte. Sein Haus wurde ausgeraubt. Menschen wurden auch für einfache Telefongespräche inhaftiert, wenn die Besatzer sie für verdächtig hielten. Es war verboten, auch nur den Kopf zu heben und diejenigen anzusehen, die sie gefangen hielten.

Ein improvisiertes Foltergerät mit elektrischem Strom, das in Kozacha Lopan verwendet worden war
Ein improvisiertes Foltergerät mit elektrischem Strom, das in Kozacha Lopan verwendet worden war

Ein Bewohner von Kupiansk erzählte dem Sicherheitsdienst der Ukraine, dass er von einem FSB-Ermittler mit dem Rufzeichen „Kot“ verhört wurde, der versuchte, Gefangene zu foltern, damit sie ihm sagten, welche Anwohner die Ukraine unterstützten, welche den territorialen Verteidigungskräften angehörten und welche ehemalige Militärangehörige waren. Beim ersten Verhör wurde der Überlebende, der in einem Sack gefangen gehalten wurde, „40 Minuten lang mit elektrischem Strom gefoltert“ und mit einer Druckluft- oder Gaspistole beschossen. Er wurde mit einem Knüppel und mit Rohren geschlagen. Laut seinen Angaben wurden anderen Gefangenen mit Lötkolben Hakenkreuze auf die Haut gebrannt.

Ukrainische Ermittler sammelten Beweise für unmenschliche Folterungen durch die Besatzer, in denen Anwohner, ATO-Veteranen und Gefangene der Streitkräfte festgehalten wurden. In der Folterkammer fanden sie einen Dildo, Drähte mit Seilen und einen Brief mit dem Protokoll der Vernehmung eines der Gefangenen.

Im Moment ist sich die Polizei definitiv der Folter des lebendigen Eingrabens im Boden und der Verwendung einer Gasmaske mit einem glimmenden Lappen bewusst.

Die Strafverfolgungsbehörden haben Untersuchungen begonnen, die schlussendlich zeigen werden, wie viele Menschen von den Russen in Folterkammern getötet wurden.

Die Tatsache, dass der Krieg auch gegen die ukrainische Kultur geführt wird, zeigt sich unter anderem auch dadurch, dass Russen vor ihrer Flucht eine Kirche der orthodoxen Kirche der Ukraine niederbrannten, wie der Pressedienst des OKU berichtet. Angehörige der Streitkräfte der Ukraine fanden in Izium Waffen und Museumsgegenstände, die während der Besatzung von Russen gestohlen worden waren. Auch der Direktor einer psychiatrischen Klinik  in der Nähe von Borova in der Oblast Charkiw berichtete von Diebstählen während der Besatzung. 

Plünderungen und Raubüberfälle wurden zu einem zusätzlichen „Bonus“ für die Piraten des 21. Jahrhunderts in den besetzten Gebieten. Während des Rückzugs der Russen wurden auf der Autobahn von Starobilsk nach Luhansk 300 Autos, die meisten davon aus der Oblast Charkiw, auf ihrem Weg nach Luhansk gesehen. „Die meisten Fahrzeuge hatten Anhänger, die mit gestohlenen Waren beladen waren, und wurden von Angehörigen des russischen Militärs gefahren.“ sagte der Sprecher des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte.

Des Weiteren berichtete auch die Website EuroKharkiv von einem Konvoi mit 150 russischen Soldaten, die mit zwei Bussen, einem Lkw und 19 gestohlenen Auto von Borshchova und Artemivka abfuhren. 

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Die befreite Oblast Charkiw hat die von den Russen in den besetzten Gebieten eingerichtete Infrastruktur des Terrors deutlich aufgezeigt. Russische Spezialdienste suchen nach Nichtkombattanten – ehemaligen ukrainischen Soldaten, Polizeibeamten und deren Angehörigen – und wenden grausame Foltermethoden, insbesondere mit elektrischem Strom an. Das Töten von Zivilisten, die Plünderungen und Vergewaltigungen weisen ähnliche Muster auf wie die Vorgänge, die sich ereigneten, als die Russen versuchten, Kiew einzunehmen, insbesondere in Butscha. Der Terror gegen Schullehrer zeigt, dass Russland, als ein wirklich faschistischer Staat, jede Kultur zerstört, die ihn politisch herausfordern könnte. 

Man könnten annehmen, dass ein solches „wildes“ Verhalten durch schlechte Moral und die psychologische Situation sowie den Mangel an Disziplin unter den russischen Soldaten hervorgerufen wird. Aber das stimmt nur teilweise. Es gibt bereits genügend Gründe für die Behauptung, die Schuld liege allgemein beim Regime Putins, das jahrelang durch staatliche Propaganda eine anti-ukrainische Stimmung unter dem russischen Volk kultiviert hatte und seine Generäle mit dem klaren Plan eines Genozids in die Ukraine sendete: die Zerstörung der ukrainischen Staatlichkeit, Identität und Kultur sowie die physische Eliminierung ihrer aktiven Vertreter.

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