Flugzeugabsturz bei Teheran: Iran verfolgte Angehörige der Opfer - HRW

Irans Regierung habe Angehörige der Opfer des Absturzes des Passagierflugzeuges der ukrainischen Fluggesellschaft MAU (Ukraine International Airlines) verfolgt und eingeschüchtert.

Dies geht aus dem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hervor.

Die HRW-Menschenrechtler hätten Oktober 2020 bis Januar 2021 mit 31 Angehörigen der Absturzopfer und Menschen gesprochen, die Bescheid wussten, wie iranische Behörden Familienangehörige der Opfer behandelten.

Die HRW-Gesprächspartner erklärten, dass iranische Sicherheitsdienste auf die Festnahme von Angehörigen der Opfer des Flugzeugabsturzes, auf Verhöre und Einschüchterungen zurückgegriffen hätten.

 Insbesondere wird im Bericht betont, dass 16 Angehörige der Absturzopfer erklärten, dass Mitarbeiter der iranischen Sicherheitskräfte sie durch Drohungen gezwungen hätten, mit ausländischen Massenmedien nicht zu kommunizieren. Sie passten auch diejenigen auf, die Grabstätten der Opfer des Flugzeugabsturzes besuchten.

Den Menschenrechtlern zufolge hätten iranische Sicherheitskräfte in einigen Fällen Angehörige der Opfer stundenlang verhört oder festgenommen.

Am 8. Januar 2020 wurde die ukrainische Passagiermaschine nahe Teheran abgeschossen. Alle 176 Insassen sind ums Leben gekommen. Unter den Todesopfern waren 11 Ukrainer (zwei Passagiere und neuen Besatzungsmitglieder), Bürger des Irans, Kanadas, Schwedens, Afghanistan und Großbritanniens.

Nach Tagen der Einwände haben die iranischen Behörden am 11. Januar eingestanden, dass die ukrainische Maschine unbeabsichtigt durch zwei iranische Boden-Luft-Raketen abgeschossen wurde.

Die iranische Zivilluftfahrtbehörde veröffentlicht den endgültigen Bericht über den Absturz des ukrainischen Passagierflugzeugs im Januar 2020. Im Dokument wird betont, dass die ukrainische Maschine unbeabsichtigt abgeschossen wurde. Der Operateur habe die Maschine als „feindliches Objekt“ identifiziert, heißt es.

nj