Russisch-orthodoxe Kirche auf dem Weg zur Spaltung mit Patriarch von Konstantinopel

Der Heilige Synod der russisch-orthodoxen Kirche hat am Freitag in Moskau scharf auf Schritte des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel zur Gewährung der Autokephalie für die Ukraine reagiert.

Der Synod unter Vorsitz von Patriarch Kyrill I. beschloss, den Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus I. in den Gottesdiensten nicht mehr erwähnen. Gemeinsame Gottesdienste der Priester der russisch-orthodoxen Kirche und des Ökumenischen Patriarchats sollen auch nicht abgehalten werden. Das berichtete Radio Free Europe/Radio Liberty. Der Vertreter der russisch-orthdoxen Kirche, Metropolit Hilarion, sagte nach der Sitzung, das sei eine Reaktion auf die Entsendung von zwei Exarchen in die Ukraine durch Konstantinopel. Das sei ein erster Schritt zur Autokephalie für die ukrainisch-orthodoxe Kirche. Laut Hilarion hätte Moskau der theologische Dialog mit Konstantinopel und die Teilnahme in verschiedenen Gremien mit Vertretern von Konstantinopel gestoppt. Im Fall der Autokephalie für die Ukraine könne Moskau vollständig mit dem Ökumenischen Patriarchat brechen.

An 7. September entsandte der Patriarch Bartholomäus I. zwei seine Exarchen in die Ukraine.

Am 19. April 2019 hatte das ukrainische Parlament einen Aufruf von Präsidenten Poroschenko an den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel Bartholomaios I. unterstützt. Der Patriarch wurde im Aufruf gebeten, ein Dekret (Tomos) über die Autokephalie für die orthodoxe Kirche in der Ukraine zu erlassen.