Kyrylo Budanow, Chef der Hauptverwaltung für Aufklärung des Verteidigungsministeriums (HUR), Generalleutnant
Es ist realistisch, schnell eine Feuerpause zu erzielen, einen Frieden aber nicht
28.02.2025 18:00

Dieses Interview wurde am 24. Februar 2025, am dritten Jahrestag der umfassenden Invasion Russlands aufgenommen.

Der 39-jährige Budanow wurde 2021 zum Chef des Militärgeheimdienstes ernannt, nach dem Dienst in einer Spezialeinheit. Mit dieser Einheit nahm er an gewagten Militäroperationen im Hinterland des Feindes teil, wurde mehrmals verwundet.

Im November 2021 beschrieb er ausführlich in einem Interview für „Military Times“ russische Pläne für einen Angriff auf die Ukraine im Januar-Februar 2022.

Als Geheimdienstchef ist Budanow beispiellos offen und gibt regelmäßig Interviews für die Medien. Diese für Geheimdienstler ungewöhnliche Offenheit machte ihn bekannt und trug nicht zuletzt dazu bei, dass der HUR-Chef mehrere Jahre in Folge zu den beliebtesten Personen in der Ukraine zählt.

Welche Operationen des Militärgeheimdienstes waren nach seiner Ansicht in der letzten Zeit am erfolgsreichsten?

Warum konnten die Russen „Kyjiw in drei Tagen“ nicht erobern? Über welche militärische, wirtschaftliche und personelle Ressourcen verfügt der Feind? Wie geht es der Staatsführung Russlands? Darüber lesen Sie im Interview von Ukrinform mit Kyrylo Budanow.

Herr Kyrylo, unser Land kämpft heldenhaft bereits seit drei Jahren gegen den Feind, der zahlmäßig überlegen ist. Der Kreml hat gedroht, Kyjiw in drei Tagen einzunehmen. Das ist dank dem heldenhalten Widerstand der Streitkräfte, des ukrainischen Volkes nicht zustande gekommen. Wie bewerten Sie den gegenwärtigen Zustand und die Lage der Russischen Föderation, was sie können und was sie wollen?

Erstens bleiben die Ziele der Russischen Föderation unverändert. Sie haben darauf nicht verzichten und sprechen darüber offen. Ihr Oberster Führer sagt, dass die Ziele der speziellen Militäroperation erreicht werden müssen. Man hat  richtig gesagt: „Kyjiw in drei Tagen“ hat sich in den dritten Jahrestag der großangelegten Invasion umgewandelt.  Es ist also offensichtlich, wie man sagt, „etwas ist schief gegangen“. Wie bewerte ich jetzt ihren Zustand? Die Berufsarmee ist etwa bis zum Jahr 2023 ausgelöscht worden. Nun kämpfen Einberufene Russlands, obwohl sie alle Vertragssoldatem sind. Aber der Ansatz ist der gleiche, das heißt, eine Person wird einberufen, maximal zwei Wochen - und er ist an der Front. Sie kämpfen rein zahlenmäßig.

Die Ziele, wonach sie streben sie zu erreichen, sind die gleichen. Sie konnten damals mit einer Berufsarmee ihre minimalen Ziele, die sie erreichen wollten, nicht erreichen und haben Donbass noch nicht eingenommen. Womit rechnet ihre politisch-militärische Führung?

Sehen Sie sich die Landkarte am 21. Februar 2022 und heute an. Zu sagen, dass sie nicht erreicht haben, ist es nicht wahr. Sie rücken vor, das sind absolut nicht die Tempos, womit sie rechneten. Es ist gelungen, an den meisten Abschnitten sie zu stoppen.  An gewissen Abschnitten haben sie Erfolg. Sie verstehen also gut, dass dieser Krieg für sie genauso verheerend wie für uns ist, aber sie haben das Potenzial, weiterzumachen.

Wie lange wird es von diesem Potenzial ausreichen, weil es immer noch ziemlich teuer für Personal und Technik ist?

Es ist überhaupt ein sehr teuer Krieg. Ein Tag Krieg kostet für sie etwas weniger als eine Milliarde – das sind rissige Kosten. Bezüglich des Menschenpotentials: Man muss sich auch hier nicht täuschen. Das Potential, die Mobilisierungsressource der Russischen Föderation wird ihnen ermöglichen weiterzumachen.

Aber Tempos und Opferzahl, ja, sie können es nicht ignorieren und sie rechnen damit.

Wenn es um das Menschenpotential geht und wir sehen, dass nordkoreanische Einheiten eingesetzt, Ausländer aus Mittelasien und afrikanischen Ländern rekrutiert werden – Plus nordkoreanische, iranische militärische Ausrüstung …

Iranische (Ausrüstung – Red.) gibt es dort Minimum, fast alles ist aus nordkoreanischer (Produktion – Red.).

Kann man angesichts dessen aber sagen, dass dies bereits der dritte Weltkrieg oder das Vorspiel dazu ist?

Es ist eine philosophische Frage, hängt davon ab, wie man es betrachtet. Für mich ist es so – die absolute Mehrheit der stärksten und sehr hoch entwickelten Länder der Welt ist verwickelt. Das ist einfach eine Tatsache.  

Ich verstehe sehr gut, dass Sie die stärksten analytischen Abteilungen haben. Wie ist Ihre Prognose für Entwicklungsoptionen eben bezüglich der Beteiligung anderer Machtzentren sowohl von unserer als auch von anderer Seite, insbesondere vom Feind?

Beginnen wir mit der Tatsache, dass Nordkorea im Prinzip eine demütigende Tatsache für die Russische Föderation als für ein Land ist, das sich mit einem Anspruch fast auf die Weltführerschaft oder zumindest auf die zweitstärkste Armee der Welt proklamiert. Es ist demütigend, aber die Realitäten sind so, dass sie es tun mussten.

Wie die Pole agieren werden, ist eine interessante Frage. Für Nordkoreaner ist hier einfach alles in Ordnung, da sie der Hauptbegünstigte bei diesem Prozess sind: Ihre Armee erhält Kampferfahrungen, die sie seit den 1950-er Jahren nicht gehabt hatten. Ihr erster Einsatz nach der Vorbereitung in Russland hat gezeigt, dass es einfach schrecklich ist, d.h. sie waren in der gegenwärtigen Realität bestimmt auf nichts vorbereitet. Sie werden zurückkehren, beginnen, ihre Armee umzuschulen - dies ist zum Ersten. Zweitens haben sie ihre Waffen hier in den heftigsten Schlachten geprüft.

Eine interessanteste Tatsache, ich schlage Ihnen vor, sie aufzumerken, ist der Einsatz von nordkoreanischen ballistischen Raketen vom Typ KH-23. Ihr erster Einsatz zeigte eine mangelnde Treffergenauigkeit, das heißt es gab Abweichungen von eineinhalb oder mehr Kilometern. Russische Fachkräfte haben mit ihren Spezialisten in Betreiben gearbeitet, neu gestaltet, modernisiert - und jetzt treffen diese Raketen das Ziel. Weiter – Nordkoreaner haben erfahren, was Drohnen sind. Sie haben so was nie gesehen. Nun wird all dies zurückkehren, die Umrüstung, die Umschulung der Armee beginnt. Es ist also klar, dass eine neue Bedrohung für die Pazifikregion auftauchen wird, denn eine Sache ist, wenn einfach in Richtung Japanisches Meer geschossen wurde und alle, wie gesagt, nervös waren. Aber seien wir ehrlich, alle haben doch verstanden, dass die Genauigkeit nicht die gleiche ist, und die Qualität, wer weiß, wie es funktionieren wird, und jetzt - alles. Das ist nur ein sehr kleiner Aspekt.

Was gibt es noch?

Wir können so die ganze Welt in Betracht ziehen. Sehen Sie, was passiert. Viele sagen: Russland baut seine Beziehungen zu Afrika aus usw. Sie versuchen, ihr strategisches Ziel zu erreichen - Afrika von West nach Ost oder von Ost nach West, wie Sie es nennen möchten, zu schneiden. Einfach schneiden, damit alles, was sich bewegen wird, sich durch sie bewegt. Zu sagen, dass sie es nicht schaffen, ist das nicht wahr. Ja, man übt auf sie den Druck aus, in manchen Ländern wurden ihre Pläne überhaut zum Scheitern gebracht, aber sie versuchen weiterzumachen. Das afrikanische Korps hat seine Arbeit nicht eingestellt, es wird nur ausgebaut. Man hat sie aus Syrien vertrieben, so siedeln sie sich jetzt in Libyen an. Sie agieren systematisch. Es gibt Probleme in Lateinamerika. In Mittelasien versuchen sie, sogar in Myanmar gibt es Russen, nämlich das Militär.

Wiederholen sie also etwa die Paradigma, die es in der Sowjetunion gab?

Vollkommen die gleiche. Russland ist nicht die Sowjetunion. Die Frage ist, ob es Ressourcen reicht, wenn es der Union im Prinzip nicht bis zum Ende gereicht hat, obwohl sie sich ziemlich zuversichtlich bewegten. Russland selbst wird versuchen, sein Reich zu erneuern. Dafür sind Russland, Belarus, die Ukraine erforderlich. Es gibt keine andere Variante. Belarus… Sie fühlen sich irgendwie mehr oder weniger wohl, obwohl Belarus, ehrlich gesagt, indirekte Schritte unternimmt, um sich irgendwie von ihnen zu differenzieren, zumindest ein wenig.

Ihr wirtschaftliches Potenzial: Wie stark ist es noch und welche Probleme haben sie bereits? Welche Krisenerscheinungen, die wir ausnutzen können, könnten bei ihnen in Zukunft auftreten, oder auch nicht?

Es gibt bereits Probleme, aber man sollte sich nichts vormachen. 41 Prozent entfallen sogar nach offiziellen Angaben auf den Verteidigungshaushalt. Das sind keine normalen Zahlen. Um diesen Haushalt umzusetzen, sind fast alle sozialen, medizinischen, Bildungsprogramme usw. gekürzt worden. Das heißt, der negative finanziell-wirtschaftliche Einfluss auf die Russische Föderation ist bereits jetzt spürbar. Aber ich sage es noch einmal: Solange es Öl, Gas, Metalle, Edelmetalle und Steine gibt, werden sie balancieren.

In einem Interview von neulich sagte General Najew, dass er am Vorabend des Krieges keine offiziellen Informationen oder Dokumente darüber hatte, wann und von wo die Offensive des Feindes beginnen konnte. Wie würden Sie das kommentieren?

Ungefähr im Oktober 2021 gab es in den USA ein solches Interview, bei dem ich ein Schema zeigte, wie es sein wird, mit welchen Kräften und in welche Richtung der Angriff erfolgen wird. Diese Information war zu dem Zeitpunkt bereits öffentlich bekannt gegeben. Also verstehen Sie, wenn wir etwas öffentlich gemacht haben, bedeutet das, dass es bis zu diesem Moment genau so überall passierte. Ich erinnere noch einmal daran: Es war Oktober, man kann genau nachschauen, jetzt kann man es in offenen Quellen finden.

Sie sagten, Sie hätten sich am Vorabend des Krieges in Ihrem Büro versammelt und sich vorbereitet. Und General Syrskyj stellte auch fest, dass Einheiten der Hauptverwaltung für Militärnachrichtendienst bei der Verteidigung von Kyjiw eine Schlüsselrolle spielten. Und ich bin mit ihm einen bestimmten Weg gegangen und weiß, dass er darin sehr skrupulös ist. Und daraus, was er sagte, gab es wirklich einen bedeutenden Beitrag zur Verteidigung von Kyjiw. Können Sie vielleicht einige interessante Einzelheiten erzählen (ich weiß, es war in Hostomel): Wie haben Sie sich vorbereitet, wie haben Sie an der Abwehr des Feindes teilgenommen?

Wir haben am 24. Februar teilgenommen – die Antwort ist einfach. Es ist mir sehr angenehm, dass der Oberbefehlshaber dieses Ereignis erwähnte. Ich erinnere mich sehr gut an diese Tage. Wir haben auf jede Weise geholfen, er war damals der Kommandeur der Verteidigung der Region Kyjiw. Von den ersten Tagen an haben wir mit ihm fruchtbar zusammengearbeitet, was letztlich zu einem Ergebnis geführt hat, das wir heute alle selbst spüren können: Der Feind wurde damals zurückgeschlagen.

Die stärksten und gefährlichsten Momente gab es in den ersten etwa zwei Tagen, als die Hauptkräfte der 72. Brigade noch eintrafen. Und letztendlich hatten wir damals nicht viel, um ehrlich zu sein. Und dann noch die Ereignisse in Moschtschun (das Dorf in der Region Kyjiw – Red.). Das sind zwei solche ernste Ereignisse, die den Verlauf der gesamten russischen Operation dort veränderten. Das erste in Hostomel, das hat die Umsetzung ihres Plans vereitelt. Warum ist dieses „Drei plus Zehn“, „Kyjiw innerhalb von drei Tagen“ gescheitert? (Es war der ursprüngliche Plan des Kremls, Kyjiw innerhalb von drei Tagen einzunehmen – Red.) Denn Kern des Plans war die Landung taktischer Luftlandetruppen auf der Startbahn in Hostomel. Und die Flugzeuge waren in der Luft, das sind auch Fakten, die jeder kennt. Aber am Ende haben wir diese Pläne ruiniert. Und das zweite - Moschtschun. Als diese Ereignisse stattfanden, wenn Moschtschun gefallen wäre, wären sie in diesem Moment aus dieser Richtung in Kyjiw einmarschiert. Dies sind die beiden größten Ereignisse. Das dritte bedeutende Ereignis waren die Kämpfe in Irpin (eine Stadt in der Region Kyjiw – Red.), in deren Verlauf die russische Gruppe teilweise gespalten, einfach durchgeschnitten wurde, wonach die Russen chronologisch mit dem Rückzug begannen.

Sie sagten über Hostomel, dass es …

Das war ein Herz der Operation, und der gesamten speziellen Militäroperation überhaupt. Sie nannte sich nicht „Krieg“, sondern „Operation“, denn sie sollte sozusagen mit „drei plus zehn“ enden. Das heißt, spätestens am vierzehnten Tag musste alles komplett enden.

Welche Rolle spielten Ihre Einheiten in Hostomel?

Sie haben den Morgen dort getroffen.

Was wurde getan?

Bestimmte Gruppen waren dort. Sie waren in anderen Richtungen, aber wichtig für uns war diese Richtung. Und sie nahmen gemeinsam mit den dort am ständigen Einsatzort stationierten Einheiten der Nationalgarde an den ersten Gefechten teil. Und letztendlich schufen sie Bedingungen, unter denen die Russen nicht mehr konnten, ein einziges Flugzeug dort landen zu lassen. Alle zusammen, alle haben das gemacht. Herr Syrskyj hat uns damals sehr mit Artillerie geholfen; wir hatten keine eigene ... Am ersten Tag verhinderten wir die Landung der Truppen. Alles andere ist eine Ableitung hiervon.

Und wie hat sich die Methodik Ihrer Einheiten in diesen drei Jahren allgemein verändert? Sehr viele Neuerungen wurden hinzugefügt, „Deep Strikes“ und andere Dinge, und viele richtig coole Operationen wurden durchgeführt.

Alle diese „Deep Strikes“ begannen von hier aus. Eine Neuerung für uns: Wir haben große Abteilungen und Einheiten gebildet, die wir vorher nicht hatten, weil das die Bedingungen jenes Krieges diktierten, in dem wir waren. Das klassische Vorgehen von Gruppen der Spezialeinsatzkräften funktionierte also hier nicht mehr, es waren große Einheiten nötig. Wir haben es geschafft.

Meinen Sie damit Einheiten vom Typ „Kraken“?

„Schaman“, „Artan“, „Kraken“, „Timur“ und andere, das sind große Einheiten.

Und wie würden Sie ihre Arbeit jetzt analysieren? War dies eine gerechtfertigte Taktik?

Absolut. Da der Feind ihnen nicht wirklich begegnen will, bedeutet dies, dass sie gerechtfertigt sind.

Welche drei Operationen der HUR würden Sie während des dreijährigen umfassenden Krieges als die besten bezeichnen?

Ich würde sagen, dass für mich die erste Operation sehr wichtig war, nicht die kleinen Vorrückungen der Gruppen auf feindlichem Gebiet, sondern gerade die groß angelegten Operationen, die in der Region Brjansk stattfanden. Es gab viele Meinungen verschiedener Leute, dass es unrealistisch sei und dass es einen Atomschlag auslösen würde, es wurde also alles gesagt … Ich bin sicher, dass es funktioniert. Am Ende hat es funktioniert. Ich glaube, dass dies eine der Kampfoperationen dieser Art ist, die Operationen, die von größter Bedeutung sind, denn der Mythos, dass es unmöglich sei, in Russland Kämpfe zu beginnen, dass es hier zu einer Art Armageddon kommen kann, ist ruiniert worden. Das stimmt aber nicht.

Gehen viele hohe Offiziere und Generäle in Russland jetzt voller Angst zu Bett?

Es ist unterschiedlich. Man kann die gleiche Frage uns stellen. Die Leute gewöhnen sich, so sagt man, an alles. Das ist leider wahr. Wenn wir die Anzahl der vernichteten Feinde meinen, dann ist diese bedeutend. Daran arbeiten sowohl wir als auch der Sicherheitsdienst aktiv.

Das heißt, das ukrainische Volk und diejenigen, die in ihren Familien die schmerzlichsten Verluste dieses Krieges gespürt haben, können wissen, dass viele daran arbeiten, dass der Feind für seine Verbrechen bezahlen wird.

Viele Leute arbeiten. Ein Beispiel hierfür ist die jüngste Geschichte mit der Liquidierung eines Verbrechers, der uns großes Unheil gebracht hat, des Kommandeurs der Iskander-Division, der einen Raketenangriff verübte. Erinnern Sie sich an die Beerdigung im Dorf Hrosa, bei der etwa 50 Menschen getötet und über 100 verletzt wurden usw.? Vor etwa einem Monat ist er auf dem Territorium seiner Einheit auf mysteriöse Weise in die Luft gesprengt worden. Zu Menschen, die Böses mit sich bringen, kehrt das Böse immer wieder zurück. Und nicht wir haben das erste Übel gebracht, aber wir müssen es zurückgeben.

Gibt es irgendwelche Angaben, inwieweit dies den moralischen und psychischen Zustand des Feindes beeinflusst?

Es hat immer Auswirkungen. Aber jede Auswirkung hat einen bestimmten Zeitraum. Ein Leben lang wird eine Geschichte keinen Einfluss haben.

Kürzlich, im dritten Kriegsjahr, wurde im Sicherheitsdienst der Ukraine ein Spion in einem sehr wichtigen Amt entlarvt - der Stabschef. Gab es solche Fälle im Militärnachrichtendienst, und was muss getan werden, um das Vorgehen des Feindes zu verhindern?

Auf diesem Niveau gab es solche Fälle bestimmt nicht. Hier gibt es bereits eine Abteilung für eigene Sicherheit. Ihre Aufgabe ist es, das Eindringen von Agenten (und nicht nur) hier zu verhindern. Bezüglich des Falls im Sicherheitsdienst glaube ich, dass die Rede vom persönlichen Sieg des Generals Maljuk ist. Er enthüllte vielleicht eine der mächtigsten Durchdringungen von Agenten. Er ist großartig und arbeitet professionell. Er ist es.

Wie arbeiten Sie mit dem Sicherheitsdienst, dem Auslandsgeheimdienst zusammen?

Unsere Beziehungen sind absolut normal. Darüber hinaus gibt es einen Geheimdienstausschuss. Im Rahmen dieses Ausschusses arbeiten alle vollkommen offiziell. Außerdem finden auf bilateraler Basis viele Veranstaltungen statt.

Hilft also die Zusammenarbeit, ernsthafte Synergien bei der Erreichung der Ziele zu schaffen?

Ja, es gibt viele alltägliche Fragen. Zum Beispiel - eine Anfrage vom Sicherheitsdienst bezüglich einer Person, es wird an alle gesendet, jeder teilt Daten. Das spart zumindest Zeit.

Wenn es um den Feind geht, wurde vor dem Krieg und während des Krieges viel darüber gesprochen, wer Putin beeinflusst, wer zu seinem engsten Kreis angehört, wer seine Meinung bildet und wer hilft, Entscheidungen zu treffen. Wie ist die Situation jetzt? Hat sich etwas verändert?

Nichts hat sich verändert. Das einzige ist es, dass die Rolle von Schoigu stark gesunken ist. Dies ist das einzige, obwohl sich Patruschews Rolle nicht viel geändert hat. Das ist so ein interessanter Moment.

Und was war dann der Sinn des Wechsels, und dabei für eine nicht einmal zweitrangige, aber irgendwo karikierende Position war die Ernennung?

Das ist nicht der Fall. Der Posten des Sekretärs für nationale Sicherheit und Verteidigung der Russischen Föderation ist eine Schlüsselposition in Russland. Eine andere Frage ist, dass man eben Schoigu darauf beschränkt hat.

Wissen Sie etwas Interessantes, dass das Büro Patruschews im Kreml ist. Früher war es an einer anderen Adresse ansässig. Ich sage, es ist hier nicht so einfach, wie es zunächst scheint. Veränderungen sind längst fällig, sie haben getan, was sie getan haben. Doch Schoigu wurde nicht Patruschew. Er kann nicht einmal seine Stellvertreter ernennen.

Und der neue Verteidigungsminister? Wie wird er von Putin selbst, der Gesellschaft und der Armee wahrgenommen?

Er arbeitet normal. Technokratisch wahrgenommen. Das heißt, eine Person, die sich mit bürokratischen und organisatorischen Problemen usw. befasst.

Das heißt, nach dem PR-Mann Schoigu, der viel gezeigt hat, wie in Potjomkinschen Dörfern…

Hier wird mehr im Schatten gearbeitet, sagen wir.

Gibt es Ergebnisse?

Es gibt. Seien wir auch ehrlich, die Arbeit liefert Ergebnisse. Sie waren in der Lage, das Diebstahlniveau in der russischen Armee ein wenig zu reduzieren, sie haben es wirklich tun können. Es ist da (Diebstahl – Red.), hat aber abgenommen. Mehr Entwicklung zu verzeichnen, Unterstützung der Streitkräfte der Russischen Föderation usw. Nun, das ist es, was an der Oberfläche ist.

Die zentrale Frage in den Medien ist derzeit die Verhandlungen über einen Waffenstillstand oder Frieden. Und Sie haben einmal gesagt, mit Russland über Frieden zu reden sei, als würde man mit einem Mörder reden, der dich umbringen will. Was kann man von ihnen am Verhandlungstisch erwarten? Womit rechnen sie, vielleicht mit irgendeinem Maximum und Minimum?

Natürlich, eine Zuckerbrot-und-Peitsche-Taktik, wie man so schön sagt. Sie werden das immer so machen: Druck auf uns ausüben und den anderen Seiten verschiedene finanziell interessante Dinge anbieten, die sich daran beteiligen werden. Das war schon immer so und nichts wird sich bei ihnen ändern. Hier ist eine andere Frage: Waffenstillstand oder Frieden. Das sind völlig verschiedene Dinge. Einen Waffenstillstand schnell zu schließen, ich kann nur meine persönliche Meinung zum Ausdruck bringen, ist im Prinzip realistisch. Und schnell Frieden zu erreichen – nein.

Wenn es Informationen gibt, was ist jetzt das Bestreben ihrer militärisch-politischen Führung, also doch Frieden zu schließen, um Kräfte zu sammeln und weiterzumachen?

Ja, sie brauchen eine Pause. Denn ihrer Strategie zufolge verlieren sie sogar ihre Chance auf die Führungsrolle in der Welt, wenn sie diesen Krieg nicht bis 2026 beenden. Ihnen bleibt maximal die Ebene der regionalen Führung, was sie völlig unzufrieden lässt. Der Preis des Krieges ist zu hoch, der finanzielle Preis des Krieges. Er behindert die Entwicklung des Landes, macht unmöglich, sich mit Großprojekten usw. zu befassen. Es mangelt an Technologien und technologischen Entscheidungen, die in der Russischen Föderation fehlen, vor allem bei der Erschließung der Arktisregi

Ja, sie brauchen eine Pause. Denn ihrer Strategie zufolge verlieren sie sogar ihre Chance auf die Führungsrolle in der Welt, wenn sie diesen Krieg nicht bis 2026 beenden. Ihnen bleibt maximal die Ebene der regionalen Führung, was sie völlig unzufrieden lässt. Der Preis des Krieges ist zu hoch, der finanzielle Preis des Krieges. Er behindert die Entwicklung des Landes, macht unmöglich, sich mit Großprojekten usw. zu befassen. Es mangelt an Technologien und technologischen Entscheidungen, die in der Russischen Föderation fehlen, vor allem bei der Erschließung der Arktisregionen, der dortigen Gasförderung usw.

Haben sie aber irgendwelche Probleme? Das ist wohl kein ideales Land. Natürlich sind sie durch ihre totalitären Methoden stark, aber sie haben viele Probleme, welche Sie, ich bin mir sicher, analysieren und vielleicht beeinflussen – nationale, soziale, technogene und ich würde sagen sogar demographische?

Nein. Es gibt definitiv etwas, womit man arbeiten kann, es gibt bestimmt. Sie haben diese Probleme korrekt aufgezählt. Das sind vor allem ethnische Probleme, religiöse, ein bisschen technogene. Das Alles ist jedoch nicht etwas, was die Situation radikal ändern kann. Ein Anführer fehlt. Wenn ein Anführer auftaucht, kann sich alles an einem Tag ändern, wie es z.B. mit Prigoschin gab. Gibt es keinen Anführer, wird es so sein, wie es ist, egal, welche Probleme es gibt.

Sein Regime ist absolut stabil. Es gibt dort niemanden, der eine ernsthafte Bedrohung darstellen kann, er existiert einfach nicht.

Ein bisschen Futurologie. Niemand lebt aufgrund verschiedener Umstände ewig, und darin liegt wahrscheinlich sowohl ihre Stärke als auch ihre Schwäche. Denn wenn sich alles von einer Person abhängt und wenn diese an einem Tag stirbt…

Sie sprechen über die Futurologie, ich kann ihnen mit der Geschichte antworten, geht das? Dies ist kein korrekter Vergleich, die beiden sind definitiv nicht vergleichbar. Menschen von völlig unterschiedlichem Kaliber, wie man so sagt. Nehmen wir als Beispiel Stalin (sowjetischer Diktator – Red.) an. Stalin ist gestorben und die Hälfte des Landes weinte danach, es ist eine historische Tatsache, weil das Angst machte, ein Mensch der Epoche ablebte. Was begann aber am nächsten Tag? Der Kampf um die Macht. Und kurz danach – der XX. Parteitag der KPdSU, Entstalinisierung, die Entlarvung des Personenkults von Stalin. Das war schon. Meinen Sie, das wird anders sein. Nein. 

Ich kann mir sogar Solowjow (russischer Propagandist – Red.) vorstellen.

Stimmt, der wird sagen: Das ist das Böse. Er hielt Land in einer Diktatur gefangen usw. Die Geschichte wiederholt sich immer.

Ich stimme Ihnen zu. Erlauben Sie mit bitte noch ein bisschen mehr zum Globalen. Der Wechsel bei der US-Administration hat die Weltordnung jedenfalls deutlich verändert, verändert sie bereits. Wie prognostizieren Sie, wie sich dies im Allgemeinen auf solche Sicherheitsprobleme in der Welt auswirken wird, angefangen von der Stabilität der euro-atlantischen Einheit? Wir sehen Merz' jüngste Aussagen, Europa orientiere sich mehr an sich selbst, an dem Nahen Osten, wo auch dort der neue US-Präsident verspricht, ernsthaft Einfluss zu nehmen.

Ich werde generell davon absehen, Ihre Frage zu beantworten, Ihre Frage zu beantworten, aber ich kann ein wenig versuchen, zu kommentieren. Nun herrscht für die meisten Länder in Europa und bestimmte Länder im pazifischen Raum ein Zustand strategischer Unsicherheit, weil nicht jeder die jetzt unternommenen Schritte versteht. Aber es ist ein Zustand der Unsicherheit. Das bedeutet nicht, dass jetzt alles zusammenbrechen wird, das bedeutet auch nicht, dass alles nur blühen wird. Nein. Jetzt ist eine solche Periode, es muss nur festgestellt und wahrgenommen werden, dass es jetzt so ist.

Sie haben zu Beginn des Gesprächs gesagt, dass es wirklich diese Nordkoreaner sind, wir sprechen darüber, was Sie über den pazifischen Raum gesagt haben, über Asien, dass diese Technologien, die Nordkorea erprobt, sich verbessern...

Es wird dort ein reales Problem geben…

Sie kehren zurück, sagen Sie. Das heißt, indirekt ist das ein großes Interesse, zumindest wahrscheinlich für Südkorea, Japan.

Das ist kein Interesse, das ist eine Bedrohung für sie.

Und was meinen Sie, haben sich die Beziehungen zu den Kollegen in der Region intensiviert?

Wir hatten sie. Ein wenig intensiviert mit Südkorea, als die Ankunft (von nordkoreanischen Truppen auf dem Territorium der Russischen Föderation - Red.) begann. Ja, das ist auch offensichtlich. Wir geben ihnen gerne Angaben über die Aktivitäten der Nordkoreaner, etwas haben wir von ihnen erhalten. Normaler Arbeitsverlauf.

Noch eine schmerzhafte Frage. Sie leiten den Koordinierungsstab für Umgang mit Kriegsgefangenen. Ob es angesichts der Tendenz, die angeblich in Richtung Verhandlungen geht, eine Chance besteht, Gefangene alle gegen alle zu tauschen, darunter gegen diejenigen, die seit 2014 in der Gefangenschaft war?

Erstens, ich hoffe darauf. Zweitens, die Menschen, die gar seit 2014 in Gefangenschaft sind, holen wir in sehr kleinen Gruppen zurück, vergessen Sie es nicht. Ich glaube, dass wir alle zurückholen werden, weil jeder Krieg damit endet, dass die Menschen in beide Richtungen zurückkehren. Vergessen Sie nicht, was auch immer sie sind, aber auch die Russen werden von jemanden in ihren Familien erwartet. Das Land vielleicht nicht so sehr, aber die Familien warten.

Gibt es so etwas wie ein Tabu für den Feind, wenn sie sich total weigern, auszutauschen?

Es gibt nicht Tabus, es gibt aber problematische Kategorien der Menschen durch unsere Informationskriege. Wissen Sie, es gibt wie in jedem Informationskrieg Vor- und Nachteile. Bestimmte Nachteile dieser Maßnahmen sind, dass einige medial bekannte Kategorien sowohl für sie als auch für uns problematisch wurden. Wie sind hier auch sehr stark alle Kadyrowzy aufgewertet (Truppen des Machthabers der Kaukasus-Republik Tschetschenien Ramsan Kadyrow – Red.). Für die Russen ist das die Frage der Einheit „Asov“, der Marineinfanteristen, überhaupt alles, was die Stadt Mariupol betrifft. Für uns sind Kadyrowzy so ein anschauliches Beispiel.

Ob es wahr ist, dass Kadyrow den Austausch der Gefangenen beeinflussen kann, um seine Soldaten in erster Linie ausgetauscht werden?

Nein, das ist nicht wahr.

Sie sagten ganz richtig über Informationskriege, über Informationssicherheit, Sie verfügen über eine leistungsstarke Struktur der strategischen Kommunikationen und Sie kommunizieren persönlich ziemlich unkonventionell. Haben Sie diese Erfahrung bereits analysiert, wie können Sie der russischen Propaganda effektiv entgegenwirken und ob es gelingt, sie hinter sich zu lassen?

Manchmal gelingt es, manchmal nicht. Ich würde nicht sagen, dass wir Verluste haben, aber es gibt auch Gewinne. Hier ist meiner Meinung alles klar. Eine Variante des landesweiten, noch nicht sagen wir es diplomatisch, des Sieges ist ein großes Programm der Desinformation gegen unsere Mobilisierung. Geben wir es zu, das Programm funktioniert ernsthaft und hat Auswirkungen auf das Bewusstsein unserer Bevölkerung. Sehen Sie, es passieren tatsächlich ungefähr ein oder zwei pro Woche irgendwelche dramatische Vorfälle. Aber wenn man sich das Internet anschaut, entsteht der Eindruck, dass so etwas jeden Tag 100 Mal passiert. Das ist eigentlich ein Beispiel einer professionellen Informationsoperation für einen Einfluss auf das Bewusstsein.

Also, das ist die alte sowjetische Schule, die einfach neue Trends, soziale Netzwerke berücksichtigte?

Stimmt. In dieser alten Schule war alles richtig, ich teile nicht die Meinung vieler, dass alles Alte zerstört und etwas Neues gemacht werden sollten, das stimmt nicht, alles funktioniert.

Ich denke, Sie lassen sich vom Grundsatz leiten, dass etwas, was funktioniert, verbessert werden muss.

Nur verbessern, auf keinen Fall zerstören, nicht reformieren usw.

Lassen Sie mich bitte übrigens dieses Thema zur Lockerung fortsetzen. Nun gibt es neben der TZK auch Einwürfe, Russland wolle die politische Lage im Land erschüttern.

Was heißt „will“? Es kommt vor, lassen Sie uns auch zugeben, es kommt vor. Hier beeinflussen, wie man sagt, viele Faktoren dies, aber eine solche methodische Arbeit, sie begann im Herbst 2023, zielt genau darauf ab, sich darauf vorzubereiten, wie man sagt, Misstrauen gegenüber der Macht zu säen, es ist Mitte 2023.

Übrigens, vielleicht nutzt der Feind dies aus, dass unsere Gesellschaft jetzt so ist, das dritte Jahr eines umfassenden Krieges, es ist klar, dass selbst stressresistente Menschen es nicht mehr aushalten können. Was glauben Sie, wie viel Unterstützung braucht die Gesellschaft, vielleicht eine Botschaft der militärisch-politischen Führung, der Verteidigungskräfte?

Hier ist die Antwort einfach da und sie wird leider vielleicht etwas unangenehm sein, aber diese Antwort ist schon Tausende von Jahren alt. Eine müde Gesellschaft erwacht zum Leben, erwacht ausschließlich, wenn es Siege gibt, wenn es keine Siege gibt - was auch immer man tut, nichts wird helfen. Deshalb sind Siege nötig - diplomatische, politische, gesellschaftliche, militärische, aber Siege. Niemand auf der Welt liebt oder respektiert Menschen, die verlieren, egal, wer was sagt.

Dann ist die Frage persönlich an Sie, worauf basiert Ihr Glaube an den Sieg und was ist der Sieg für Sie?

Mein Glaube beruht gerade auf den Informationen, die ich habe, ich habe, Gott sei Dank, genug davon. Ich kann viele Aspekte der Welt analysieren, unsere inländischen, es gibt genug, um daran zu arbeiten. Und im Prinzip müssen wir glauben. Wenn wir den Glauben verlieren, dann hat es überhaupt keinen Sinn, etwas zu tun, weil eine Person, die nicht glaubt, keinen Sieg erringt sowie keine Erfolge erzielen wird. Ein Athlet, der nicht glaubt, dass er Champion wird, wird nie Champion, so auch ist hier der Fall.

Übrigens, sind wir nach dem Sieg tatsächlich die erfahrenste Armee des Kontinents?

Aber in der Nähe wird leider die zweite ebenso erfahrenste Armee sein.

Leider ja, aber ich denke, dass Sie, als Sie in den 1990er und frühen 2000er Jahren als Offizier gedient haben, und als Kadett, als Offizier, sich zumindest daran erinnern, dass es so einen eigenartigen Pazifismus gab, eine völlige Distanziertheit der Gesellschaft von der Armee, dass es so etwas nicht sein sollte, aber doch bleiben kann. Mittlerweile ändert sich die Einstellung hierzu. Wie sollten wir Ihrer Meinung nach einen Waffenstillstand oder Frieden in unser Selbstverteidigungssystem richtig einbauen?

Eine schwierige und schmerzhafte Frage für mich, und ich befürchte eben eine Wiederholung der Ereignisse der 1990er Jahre. Ich habe große Angst davor und hoffe wirklich, dass wir die Fehler, die wir in der Zeit von 1992 bis 2014 gemacht haben, nicht wiederholen. Denn auch damals gab es, entschuldigen Sie, die größte Armee Europas, abgesehen von der Russischen Föderation, es gab das drittstärkste Atomwaffenarsenal, es gab eine am weitesten entwickelte materiell-technische Basis, die modernste Technik, es war doch alles da. Und wir haben bis zum Niveau degradiert, zu dem wir degradiert haben. Afghanistan-Veteranen, all das hatten wir, wir hatten alles in unseren Händen, wir haben es selbst zerstört. Man kann viel darüber sagen, wer dahinter steckte und warum es so gemacht wurde, aber es ist einfach eine Tatsache.

Sie sagten, dass das für Sie eine persönliche Frage ist. Sie haben es in den 1990er Jahren erlebt, und ich habe es leider auch erlebt.

Ich habe das noch als Kind gesehen. Sie können sich einfach die Statistiken anschauen, was in der Ukraine im Jahr 1991 war und womit wir ins Jahr 2014 gestartet sind. Das ist wirklich erschreckend.

Ich stimme Ihnen zu, als Militärjournalist habe ich das leider gesehen.

Sogar die Frage der Schwarzmeerflotte und ihre Verteilung, die dort nicht korrekt und falsch war, stimme ich zu. Aber was wir damals im Grunde genommen mit dem Jahr 1997 bekommen haben, und damit begannen wir das Jahr 2014. Das sind doch erschreckende Zahlen. Schiffe wie „Hetman Sahajdatschnyj“ hatten wir drei, damit Sie wissen, wir hatten viele Küstenraketensysteme und ähnliche Waffen, und auch die Fliegergruppe, wir haben das selbst zerstört.

Übrigens würde mich persönlich interessieren, wie Sie sich selbst, Ihren Charakter, Ihre Weltanschauung und Ihren Wunsch, diesen Beruf zu wählen, gebildet haben?

Wissen Sie, ich erinnere mich, dass ich als Kind einmal ein Buch gelesen habe. Es war in Übersetzung, und es hieß „Self-made man“. Ich glaube, ich bin im Wesentlichen diesen Weg gegangen.

Sind Sie zufrieden?

Damit was ich sehe, hätte ich es gerne besser, aber im Prinzip – mehr oder weniger.

Entspricht das Image, das sich von Ihnen in der Gesellschaft gebildet hat, Ihrem Selbstbild?

Wissen Sie, ich denke nicht wirklich viel darüber nach, vielleicht werden es nur wenige Leute glauben, aber für mich ist das eine sehr zweitrangige Farge. Ich setze mir ein Ziel und verfolge es, alles andere ist unbedeutend für mich. Ich denke, die Leute sehen, dass wir unsere Arbeit nicht so schlecht machen, selbst unter Bedingungen, in denen es im Land an Siegen mangelt. Wir haben nicht genug davon, aber kleine Siege haben wir dann und wann, das ist meine Meinung.

Ich bin Ihnen sehr dankbar für das Gespräch und wünsche Ihnen, Ihren Untergebenen und uns allen mehr Siege.

Das Gespräch führte Serhij Tscherewatyj

Foto: Kyrylo Tschubotin

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