„Kriminalfall Wasyl Stus“: Verbotenes Buch "in Minuten" ausverkauft

Nach der heutigen Gerichtsentscheidung über ein Verbot des Verkaufs des Buchs „Kriminalfall Wasyl Stus“ von Wachtang Kipiani waren die vorrätigen Bestände „in Minuten“ ausverkauft.

Das gab der Verlag „Vivat“ auf Facebook bekannt. Der Verlag habe auch entschieden, eine neue Auflage zu drucken, bevor das Urteil rechtskräftig wird. Das Buch könne nur über einen Online-Shop des „Vivat“- Verlags oder beim Autor persönlich vorbestellt werden.

Die Neuauflage soll voraussichtlich am 02. November erscheinen. Der Preis im Einzelhandel bleibt unverändert, 260 Hrywnja.

Das Kyjiwer Bezirksgericht Darnyzja entschied am 19. Oktober, dass das Buch des Historikers und Journalisten, Wachtang Kipiani, vorerst nicht mehr veröffentlicht und verkauft werden darf.

Damit gab das Gericht der Klage des Parlamentsabgeordneten Wiktor Medwedtschuk gegen Kipiani und den Verlag „Vivat“ über das Verbot für die Veröffentlichung und den Vertrieb des Buches teilweise statt. Laut der Richterin Maryna Sastawenko sah das Gericht einige Passagen im Buch als nicht erwiesen an und verbot, die Bestände des Buches zu verkaufen, bis die entsprechenden Passagen aus dem Buch entfernt werden. Der Autor und der Verlag dürfen auch die Informationen in Massenmedien oder im Internet im Zusammenhang mit dem Buch nicht verbreiten.

Medwedtschuk hatte Wachtang Kipiani und den Verlag im August 2019 verklagt. Er bestreitet neun Episoden im Buch.

Das Buch „Kriminalfall Wasyl Stus“ ist 2019 erschienen. Es enthält Dokumente aus dem Archiv des ehemaligen Komitees für Staatssicherheit (KGB) der sowjetischen Ukraine über den Dichter und Regimekritiker Wasyl Stus (1938 - 1985), die Briefe des Dichters aus Gefängnissen, Erinnerungen von Freunden und Bekannten an Stus.

Medwedtschuk wurden 1980 von Staat als Pflichtverteidiger nach der zweiten Festnahme von Stus eingesetzt.