Dieser Tag in der Geschichte

Vor drei Jahren wurde im Zentrum von Moskauer nahe dem Kreml der russische Politiker und Oppositionelle Boris Nemzow (1959-2015) ermordet.

Die Ermordung geschah am Tag vor dem für den 1. März in Moskau geplanten Oppositionsmarsch „Frühling“ und am Vorabend der Veröffentlichung seines Berichts „Putin und der Krieg“, in dem er Beweise für die Beteiligung der russischen Armee und von Putin selbst am Krieg im Donbass vorlegen wollte. Bekanntlich verurteilte der Politiker die Besetzung der ukrainischen Krim durch Russland und rief zum ideologischen Druck auf den Kreml auf.

Nemzow ist den Weg vom liberalen Reformer im Team von Boris Jelzin zu einem der streitbarsten Gegner des Putin-Regimes durchgegangen.

Das Jahr 1997 wurde zum Höhepunkt seiner politischen Karriere. Jelzin ernannte Nemzow zum ersten Ministerpräsidenten der Russischen Föderation, der für den Sozialblock verantwortlich war. Gleichzeitig war er auch der Minister für Brennstoff und Energie des Landes, er leitete den Vorstand der Vertreter des Staates in der Gesellschaft Gazprom. Er galt als einer der hervorragendsten und vielversprechendsten russischen Politiker und der wahrscheinliche Nachfolger von Boris Jelzin. Aber die Wirtschaftskrise im August 1998 hatte seinen Präsidentschaftsambitionen ein Ende bereitet und er musste zurücktreten. Es begann eine neue Seite in der Biographie von Nemzow - die Opposition.

Im Jahr 1999 bildet Nemzow zusammen mit Reformern Tschubais und Gaidar „Union der Rechten Kräfte“, er wurde zum Vorsitzenden des politischen Rates gewählt. Wegen der schlechten Wahlergebnisse von 2004 trat er jedoch von diesem Amt zurück. Danach arbeitete er im Geschäft, er galt als einer der Anführer der Opposition. Er war einer der Co-Autoren der aufsehenerregenden Berichte „Putin. Korruption“, „Putin. Das Leben eines Sklaven auf Galeeren. Paläste, Yachten, Autos, Flugzeuge und anderes Zubehör“ und „Olympische Winterspiele in den Subtropen“.

Verdächtige des Mordes wurden wenige Tage nach dem Verbrechen festgenommen. Die Geschworenen hatten fünf Tschetschenen für schuldig erklärt. Im Jahr 2017 hatte das Gericht sie zu Haftstrafen zwischen 11 und 20 Jahren verurteilt. Die Mordauftraggeber („nicht identifizierte Personen“ – genau so waren sie in den Untersuchungsmaterialien erwähnt) sind nicht genannt und nicht gefunden.

yv