Selenskyj: Kriegsende nicht im Interesse Chinas, da Peking ein geschwächtes Russland nicht sehen will

China hat einen erheblichen Einfluss auf Russland und insbesondere auf Wladimir Putin, doch ein Ende des russisch-ukrainischen Krieges liegt derzeit nicht im Interesse Pekings.

Dies erklärte gestern der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor Presse, berichtet ein Korrespondent von Ukrinform.

„Wir respektieren die Einheit und territoriale Integrität jedes Staates, der uns respektiert. Und natürlich könnte China alles dafür tun (Druck auf Moskau ausüben, um den Krieg zu beenden – Anm. d. Red.). China ist zweifellos ein starkes Land mit einer starken Wirtschaft. Am wichtigsten ist in unserem Fall der Einfluss, den China zweifellos auf Russland und Putin persönlich hat. Doch bei allem Respekt vor dem chinesischen Volk, der Geschichte und der Kultur müssen wir ehrlich sagen: Ich sehe nicht, dass ein Kriegsende für China von Vorteil wäre“, sagte er.

Selenskyj brachte das mit der globalen Konfrontation zwischen China und den Vereinigten Staaten in Verbindung, die er als Konfrontation der zwei Großmächte bezeichnete.

Laut Selenskyj ist Peking nicht an einer Niederlage Russlands interessiert, da Moskaus Schwäche Washingtons Position stärken würde.

„Für China ist das geschwächte und besiegte Russland heute nicht von Vorteil. Dadurch leidet das ukrainische Volk, denn wenn es für China nicht vorteilhaft ist, Russland aufzuhalten, bedeutet das, dass der Krieg weitergeht. Das heißt nicht, dass China Russland direkt mit Waffen unterstützt, aber es unterstützt definitiv keine Beendigung dieses Krieges. Das ist endgültig“, betonte der ukrainische Präsident.

Gleichzeitig erklärte Selenskyj, der ukrainische Geheimdienst beobachte die Frage der Übergabe von Technologieausrüstung und anderen Ressourcen von China an Moskau.

Foto: Präsidialamt