Kyslytsja: Eindringen russischer Drohnen in den europäischen Luftraum war ein Versuch, neue „rote Linien“ zu ziehen
„Europa soll die existenzielle Bedrohung, welche Russland darstellt, ernster nehmen“, sagte stellvertretender Außenminister der Ukraine Serhij Kyslytsja in einem Interview mit der Zeitung The Guardian.
Russland führe schon, so Kyslytsja den Krieg gegen Europa. Das jüngste Eindringen russischer Drohnen in den Luftraum einiger europäischer Länder sei eine kalkulierte Aktion des Kremls und ein Versuch, neue „rote Linien“ zu ziehen, gewesen.
Weitere Handlungen Russlands würden nach der Meinung des Diplomaten davon abhängen, ob Europa und die Trump- Administration kollektive Entschlossenheit demonstrieren. Würde diese ausbleiben, werde Putin die Situation weiter eskalieren.
Russland habe, so Kyslytsja, seine Agenten und Spione in Europa eingeschleust, die für Drohnenflüge über den Flughäfen in Dänemark und Deutschland sowie Militärstützpunkten der Alliierten verantwortlich seien. Er nannte sie „Konservendosen“, die von Moskau bei Bedarf geöffnet werden.
Vielen westeuropäischen Politikern sei es bis jetzt nicht bewusst geworden, dass ein Krieg heutzutage anders geführt werde, als im vergangenen Jahrhundert. Es seien nicht mehr Panzerkolonnen, die durch europäische Landschaften rollen, oder Infanterietruppen, die Staatsgrenzen überschreiten. Cyberkrieg sei die neue Realität.
„Man braucht keine Haubitzen, um ein Bankensystem lahmzulegen, und durch den Einsatz von Drohnen kann man schneller seine Ziele erreichen, als durch den Einsatz von Atombombe“, betonte er.