Seit Jahresbeginn mehr als 500 russische Drohnen und Raketen nahe ukrainischen AKWs festgestellt
Den IAEA- Experten soll ein erweiterter Zugang zu allen Bereichen des AKW Saporischja gewährt werden. Die Ukraine fordert außerdem Schaffung eines internationalen Kontrollmechanismus.
Das sagte Ministerin für Energetik Switlana Hrintschuk auf der 89. Tagung der Generalkonferenz der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA), wie der Pressedienst des Ministeriums berichtet.
„Russische Besetzung des AKW Saporischja ist ein Akt nuklearer Piraterie, die eine Bedrohung nicht nur für die Ukraine, sondern auch für die ganze Welt darstellt. Den IAEA- Experten soll ein erweiterter Zugang zu allen Bereichen des AKW Saporischja gewährt werden. Erforderlich ist auch Schaffung eines internationalen Mechanismus zur Kontrolle über das Kernkraftwerk zwecks dessen Demilitarisierung und Rückkehr unter Kontrolle der Ukraine“, so die Ministerin.
Die Russen ignorieren ihr zufolge internationale Normen und Vorschriften, machen das Vertrauen in das System internationaler Garantien zunichte und schaffen ständige Risiken für die Ukraine und ganz Europa. Die Ukraine fordert zudem Ausschluss Russlands aus dem IAEA- Gouverneursrat.
Wie Hrintschuk betonte, bestehe für das Kernkraftwerk Saporischja permanente Gefahr einer Atomkatastrophe. Insbesondere sei die Kühlwasserversorgung für AKW nicht gesichert. Neunmal kam es zu Stromausfällen. Durch ständigen russischen Beschuss sei das Kraftwerk vollständig von der einzigen funktionsfähigen 750-kV-Linie abhängig.
Alleine seit Jahresbeginn wurden mehr als 500 russische Drohnen und Raketen nahe ukrainischen AKWs festgestellt. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 wurde die Stromversorgung der Kernkraftwerke 13 -mal unterbrochen.
Hrintschuk rief IAEA- Mitgliedstaaten zu einer entschlossenen Reaktion auf den russischen nuklearen Terrorismus auf.
Erstes Foto: Kostjanttyn Liberow