Belarus baut neue Militärstützpunkte – dort kann russische ballistische Rakete „Oreschnik“ stationiert werden - Militärexperten
Seit 2022 modernisiert Belarus aktiv seine Militärobjekte. Derzeit werden zwei neue Stützpunkte unmittelbar an der Grenze zur Ukraine fertiggebaut. An einem davon kann die russische ballistische Rakete „Oreschnik“ stationiert werden, meinen Militärexperten.
Davon zeugen Dutzende Satellitenaufnahmen, die von den Journalisten vom Projekt „Schemas“ (Radio Liberty) gemeinsam mit ihren Kollegen vom belarussischen Dienst von Radio Liberty und estnischen Ausgaben Delfi und Eesti Ekspress analysiert wurden.
Aufgrund dieser Aufnahmen haben die Journalisten eine Karte von Militärobjekten in Belarus erstellt, welche sowohl neugebaute, als auch modernisierte alte Militärstützpunkte und Übungsplätze zeigt, wo die gemeinsame belarussisch- russische Militärübung „Zapad“ vom 12. bis zum 15. September 2025 stattfinden soll.
Dazu gehören modernisierte Luftwaffenstützpunkte, die von der russischen Armee im Jahr 2022 für die Stationierung ihrer Hubschrauber, Kampfjets, Transport- und Aufklärungsflugzeuge genutzt wurden, darunter der Luftwaffenstützpunkt «Matschulyschy», wo neue Hallen für Kampfjets gebaut, Landungsstrecken renoviert sowie Radarsysteme modernisiert wurden.
An drei in den letzten drei Jahren ausgebauten Luftwaffenstützpunkten wurden russische Iskander- Raketen stationiert.
Zwei neue Militärobjekte wurden unmittelbar an der Grenze zur Ukraine gebaut. An einem soll nach der Meinung von Militärexperten die russische ballistische Rakete Oreschnik stationiert werden.Die russische Armee hatte die Rakete am 21. November erstmals gegen eine ukrainische Stadt eingesetzt.
Am 12. September starten Russland und Belarus Militärmanover „Zapad-2025“.
Fünf Tage lang werden Verbände beider Länder unter anderem auf belarussischem Gebiet Gefechtsabläufe proben – zum Teil nur wenige Kilometer von Polen und Litauen entfernt. Auch der Einsatz von Atomwaffen und der russischen Hyperschall-Mittelstreckenrakete Oreshnik soll geprobt werden.
Vor diesem Hintergrund kündigte Polen an, seine Grenze zu Belarus am Donnerstag um Mitternacht komplett zu schließen.
Das ukrainische Auswärtige Amt hat am 22. August Minsk vor Provokationen während der Übungen gewarnt.