Belarus schränkt Treibstofflieferungen nach Russland ein

Belarus schränkt Treibstofflieferungen nach Russland trotz der Benzinkrise im Nachbarland ein, wie der ukrainische Geheimdienst berichtet.

Wegen der Benzinknappheit wird der Treibstoff in vielen Regionen rationiert. Seit Monatsbeginn sind Großhandelspreise für Benzin um 8% gestiegen.

„Der russischen Führung gelingt es nicht, den Brennstoffmarkt trotzt des Exportstopps für Benzin zu stabilisieren. Belarus könnte in dieser Situation das Defizit ausgleichen, hält sich aber zurück“, hieß es in einem Bericht des Geheimdienstes.   

„In der zweiten Augusthälfte ist die Nachfrage nach belarussischen Erdölprodukten in Russland gestiegen. Die Kapazitäten der Raffinerien im Lande seien aber begrenzt und erlauben nicht den Bedarf des Aggressorstaates zu decken. Ihre gesamte Kapazität liegt bei 3 bis 4 Millionen Tonnen Benzin pro Jahr, 2 Millionen davon werden in Belarus selbst verbraucht. Der monatliche Benzinverbrauch in Russland liegt bei 3 Millionen Tonnen“, hieß es weiter.   

Treibstofflieferungen nach Russland seien für Belarus wenig profitabel auch aus wirtschaftlicher Sicht. Dort werden für eine Tonne Benzin weniger als 1 000 US- Dollar angeboten, während in China, Indien und Afrika die Preise zwischen 1300 und 1900 US-Dollar pro Tonne liegen.  

Während der vorherigen Benzinkrise im März vergangenen Jahres hat Minsk lediglich 3 Tausend Tonnen Benzin an Russland verkauft - etwa 0,1% des Monatsbedarfs.  

Durch ukrainische Drohnenangriffe auf russische Raffinerien wie in Nowokuibyschewsk, Syzran, Rjasan und Wolgograd  wurden 13 bis 17 Prozent der gesamten russischen Raffineriekapazität lahmgelegt oder zerstört.

Foto: Santmyer