Der schwierigste diplomatische Moment für Ukraine seit Beginn der Invasion - amerikanischer Experte
Die aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit den erwarteten Verhandlungen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Diktator Wladimir Putin deuten auf den schwierigsten diplomatischen Moment für die Ukraine seit Beginn der groß angelegten Invasion hin.
Diese Meinung äußerte Eric Ciaramella, Russland-Experte für die Ukraine am Carnegie Endowment for International Peace in einem Kommentar für Ukrinform.
Obwohl sich Trumps Haltung in den letzten Monaten deutlich zugunsten der Ukraine geändert habe, scheinen er und seine Berater weiterhin der Meinung zu sein, dass es sich bei diesem Krieg um einen territorialen Konflikt handle, meint der Experte.
Ihm zufolge werde die mangelnde Vorbereitung auf das Gipfeltreffen und die fehlende Erfahrung amerikanischer Seite Putin einen „großen Vorteil bei den Verhandlungen“ verschaffen, sodass er alles daran setzen werde, Trump davon zu überzeugen, die Ukraine zum Abzug ihrer Truppen aus Donbass zu zwingen.
Das sei „das, was Putin mit militärischer Gewalt nicht erreichen konnte“, betont Chiarmella. Nun stehen für die Ukraine zwei entscheidende Aufgaben an. Erstens müsse sie die Einheit mit den Europäern bewahren und sicherstellen, dass Trump von möglichst vielen Staats- und Regierungschefs auf die Gefahren eines übereilten „Abkommens“ hingewiesen werde, das die Ukraine zu einseitigen Kompromissen zwingen würde.
Zweitens sollte die Ukraine flexibel bleiben und Trump zeigen, dass sie konstruktiv bleibe. so der amerikanische Experte.
Wie Ukrinform berichtete, erklärte die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Kaja Kallas, nach einem Online-Treffen der Außenminister der Europäischen Union am Montag, „solange Russland nicht einem vollständigen und bedingungslosen Waffenstillstand zugestimmt hat, sollten wir nicht einmal über irgendwelche Zugeständnisse diskutieren.“
Trump beabsichtigt, sich am 15. August in Alaska mit Putin zu treffen.
Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte, dass Putin die Pause im Krieg gegen die Legalisierung der besetzten Gebiete der Ukraine tauschen wolle.
Laut NBC News erwäge das Weiße Haus, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am kommenden Freitag, 15. August, nach Alaska einzuladen, wo US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin zusammentreffen soll.
Nach Ansicht des amerikanischen Experten Edward Verona erinnere das erwartete Treffen zwischen Trump und Putin in gewisser Weise an die berüchtigte Münchner Konferenz 1938, bei der das Schicksal der Tschechoslowakei hinter dem Rücken der Führung des Landes entschieden wurde.
Der britische Jurist und ehemalige Richter am Internationalen Strafgerichtshof, Howard Morrison, äußerte sich besorgt über die Verhandlungen bezüglich der Zukunft der Ukraine, die in Alaska unter Beteiligung von Trump und Putin ohne vollständige Vertretung der Ukraine stattfinden könnten.