Baerbock: Putin nutzt Hunger als Waffe, um Gefolgschaft einzufordern

Russland und dessen Präsident wirken durch ihren Krieg weit über die Grenzen der Ukraine hinaus. Die Ärmsten der Welt werden am härtesten getroffen.

Dies erklärte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock am Mittwoch vor ihrer Abreise nach New York.

Der russische Angriffskrieg habe Millionen von Menschen in der Ukraine unbeschreibliches Leid gebracht und auch weit über die Grenzen der Ukraine hinaus enorme Schäden verursacht.

Brachliegende ukrainische Felder, zerstörte Getreidespeicher, bombardierte Transportwege und blockierte Häfen seien der Grund dafür, dass der Weltmarkt nicht mit dringend benötigtem Getreide beliefert werden könnte, betonte die Diplomatin.

Durch Russlands Krieg seien weltweit die Preise für Weizen, Mais und Speiseöl massiv gestiegen. Damit treffe der russische Präsident Wladimir Putin die Ärmsten der Welt am härtesten. Er treffe jene, die bereits unter Dürren, der Klimakrise und den wirtschaftlichen Folgen von Corona litten und auf Hilfe angewiesen seien. „Russland nimmt Hungerkrisen im globalen Süden nicht nur zynisch in Kauf. Es nutzt Hunger als Waffe, um Gefolgschaft einzufordern“, erklärte Baerbock.

Sie wies darauf hin, dass der Westen dies mit seiner Solidarität ablehne. Er helfe dort, wo Hilfe benötigt werde, nicht weil es der politischen Agenda entspreche.

Dem setze der Westen Solidarität und Hilfe entgegen und stütze so die internationale Ordnung, die Russland brutal attackiere und Menschenleben riskiere, betonte die Ministerin.

Sie machte deutlich, wie wichtig es sei, dass alle jetzt als Weltgemeinschaft schnell, abgestimmt und mit konkreten Schritten handeln».

Am Mittwoch findet ein Treffen bei den Vereinten Nationen zur Ernährungssicherheit statt. Zu den Beratungen hatte US-Außenminister Antony Blinken rund 35 Staaten eingeladen, darunter auch jene, deren Bevölkerung wegen der Blockade ukrainischer Häfen am schwersten betroffen ist.

nj