Acht Jahre der gewaltsamen Auflösung von Protestaktion auf dem Maidan

In der Nacht zum 30. November vor acht Jahren hat die Sondereinheit der Polizei „Berkut“ eine Protestaktion der Studenten auf dem Unabhängigkeitsplatz gewaltsam aufgelöst. Die Studenten protestierten gegen den Beschluss der Regierung, die Vorbereitung des Assoziierungsabkommens mit der EU zu stoppen.  

In der Nacht blieben auf dem Maidan etwa friedliche 400 Demonstranten. Sie wurden von etwa 2000 Polizisten eingekreist. Die Polizeioperation hieß die „Räumung des Territoriums für die Aufstellung des Neujahrsbaums“. Die Polizei ging brutal gegen die Demonstranten vor. Auf den veröffentlichen Videos war zu sehen, dass die Polizisten auf die Menschen mit Schlagstöcken prügelten und mit Füßen gegen sie traten. Viele Demonstranten retteten sich ins Michaelkloster.

Mindestens 79 Menschen wurden wegen der Polizeiaktion verletzt. 35 Menschen wurden zuerst festgenommen, später aber freigelassen. Das Innenministerium begründete die Gewalt mit „Provokationen“ der Demonstranten. Die Staatsführung distanzierte sich von den Handlungen der Polizei, es gab aber keine Ermittlungen.

Die Gewalt am 30. November bedeutete ein Wendepunkt bei Protesten 2013, die zuerst proeuropäisch waren. Die Proteste richteten sich dann gegen die Regierung. Am 1. Dezember kamen in Kyjiw Hunderttausende Menschen auf die Straße.