Krim: Eigentümer von Fernsehsender ATR Isljamow in Abwesenheit zu 19 Jahren Haft verurteilt

Das „Oberste Gericht“ auf der besetzten Krim hat den Eigentümer des ukrainisch-krimtatarischen Fernsehsenders ATR, Lenur Isljamow, zu 19 Jahren Haft in einer Strafkolonie strengen Regimes verurteilt.

Das berichtet Crimeansolidarity unter Berufung auf den Verteidiger von Isljamow, Nikolai Polosow. Der Prozess gegen Isljamow fand in seiner Abwesenheit statt. Die Haftzeit wird nach Angaben von Polosov wird ab „Moment der Festnahme“ in Russland oder ab der „Auslieferung aus einem anderen Land“ beginnen. Polosow sieht im Urteil für seinen Mandanten eine Diskriminierung wegen der Nationalität, weil Isljamow krimtatarischer Herkunft ist, und meint, dass Russland gegen das Völkerrecht verstoß. Sein Mandant erkennt ihm zufolge die Jurisdiktion Russlands auf der Krim nicht an. Der Verteidiger kündigte auch Berufung gegen das Urteil in der Stadt Sotschi an.

Nach Angaben von Polosow gab das „Gericht“ auch Zivilklagen von Opfern in Höhe von 51 Millionen Rubel statt. Die größte Klage in Höhe von einer Milliarde Rubel des Unternehmens „Krymenergo“ wird in einem Zivilprozess behandelt, sagte er.

Lenur Isljamow wurde wegen der Organisation einer Militärformation, der Sabotage (Organisation der Energieblockade der Krim) und in sechs Fällen wegen der Aufrufe zu Handlungen, die auf die Verletzung der territorialen Integrität Russlands durch Massenmedien gerichtet sind, angeklagt.