Haluschtschenko auf Sitzung der EU-Energieminister: Russen wollen totalen Blackout der Ukraine

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Der Energieminister der Ukraine, Herman Haluschtschenko, nahm am informellen Treffen der EU-Energieminister teil, das der Entwicklung der Energieinfrastruktur gewidmet ist.

Dies teilte der Pressedienst des Energieministeriums der Ukraine mit, berichtet Ukrinform.

„Angriffe auf die Energieinfrastruktur sind sowohl für die Ukraine als auch für die ganze Welt beispiellos. Die ukrainische Energieinfrastruktur – Stromnetze, Gastransportsystem, unterirdische Gasspeicher – ist seit langem Teil des einheitlichen europäischen Energiesystems, und daher gefährdet jeder Angriff auf die ukrainische Energie die Energiesicherheit der EU. Gerade deshalb müssen ungewöhnliche Antworten auf die beispiellosen Herausforderungen gefunden werden, mit denen die Ukraine konfrontiert ist“, betonte Haluschtschenko.

Der Leiter des Energieministeriums informierte die Amtskollegen über die massiven Angriffe der Russischen Föderation auf die kritische Energieinfrastruktur der Ukraine sowie über die Maßnahmen zur Bewältigung ihrer Folgen.

„Der Feind hat die Taktik und die Waffen, die er einsetzt, modifiziert. Die Ziele der jüngsten Angriffe waren Wärme- und Wasserkraftwerke, also Rangierkraftwerke, sowie das Stromübertragungssystem, nämlich Spartransformatoren und Umspannwerke. Die Russen wollen einen totalen Blackout der Ukraine erreichen. Deshalb ist es sehr wichtig, unsere Anstrengungen zu konsolidieren, um der russischen Aggression im nächsten Winter zu widerstehen“, sagte Haluschtschenko.

Der Minister betonte ferner, dass es unter Bedingungen der Vorbereitung auf die nächste Heizperiode nicht nur notwendig sei, beschädigte Objekte wieder instand zu setzen, sondern auch die Kapazitäten der Ausgleichs- und Verteilerzeugung zu erhöhen.

Haluschtschenko dankte seinen Kollegen für die humanitäre Hilfe und die Beiträge zum Energieunterstützungsfonds der Ukraine, die zum jetzigen Zeitpunkt mehr als 410 Millionen Euro erreichten.

Der Minister informierte die Kollegen auch über die Bedürfnisse des ukrainischen Energiesektors bei der Wiederherstellung und forderte die EU-Mitgliedstaaten auf, die Ukraine bei der Entwicklung der Verteilerzeugung zu unterstützen und die Umsetzung von Projekten für erneuerbare Energien zu beschleunigen.

Besonderes Augenmerk wurde auf die Bedeutung der Erhöhung der bestehenden Grenzen des grenzüberschreitenden Stromhandels zwischen der Ukraine und anderen ENTSO-E-Staaten gelegt.

Am Rande des Treffens traf sich der Energieminister der Ukraine auch mit Kollegen aus Belgien, Dänemark, Litauen, Moldawien und Tschechien.