NABU will Festnahme von Tatarow beantragen

Das Nationale Antikorruptionsbüro (NABU) will die Festnahme des stellvertretenden Leiters des Präsidialbüros, Oleh Tatarow, mit der Möglichkeit einer Kaution vor Gericht beantragen.

Das erklärte der Direktor des Nationalen Antikorruptionsbüro (NABU), Artem Sytnyk, in einem Interview für NV. Was die Staatsanwaltschaft beantragen werde, wisse Sytnyk nicht.

Tatarow war am 21. Dezember beim NABU erschienen. Er erhielt dort eine Verdachtsmitteilung. Tatarow ließ auch sein Amt für die Zeit der Ermittlungen gegen ihn ruhen lassen.

Nach Angaben des Anwalts von Tatarow, Olexandr Kusmenko, wird das NABU gegen seinen Mandaten im Fall um einen Preisnachlass für einen Parkplatz ermittelt.

Am 1. Dezember gab der Chefredakteur von „Censor.net“ Juri Butusov bekannt, dass der ehemalige Parlamentsabgeordnete und Ex-Chef des Bauunternehmens „Ukrbud“, Maxym Mykytas, belastend gegen Tatarow in einer Affäre um Wohnungen für die Nationalgarde aussagte. Laut Mykytas habe Tatarow einen Sachverständigen des Innenministeriums für die Erstellung eines falschen Gutachtens bestochen.

Der amtierende Leiter der Antikorruptionsstaatsanwaltschaft Maxym Hryschtschuk unterzeichnete am 18. Dezember die Verdachtsmitteilung gegen Tatarow.

In der Affäre mit den Wohnungen geht es dem NABU zufolge um die Veruntreuung von rund 81 Millionen Hrywnja. Laut dem NABU baute ein Unternehmen ein Wohnungskomplex auf einem ehemaligen Militärgelände im Stadtbezirk Petscherskyj. Die Nationalgarde sollte in diesem Wohnungskomplex 50 Wohnungen und 30 Parkplätze erhalten. Im Zeitraum von 2016 bis 2017 habe die Nationalgarde diese Wohnungen und Parkplätze gegen 65 Wohnungen nahe der U-Bahnstadtion „Boryspilska“ am Rande Kyjiws getauscht. Einem Gutachten zufolge kosteten die Wohnungen in einem Haus am Stadtrand rund 81 Millionen Hrywnja weniger als im Zentrum Kyjiws. Für das gefälschte Gutachten erhielt der Beamter des Innenministeriums nach Angaben der Ermittler einen Parkplatz im Wert von 250.000 Hrywnja.