Russische Agenten planten Mordanschlag auf Selenskyj, zwei Oberste von Schutzdienst festgenommen - SBU

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Die Spionageabwehr und Ermittler des Sicherheitsdienstes SBU haben Pläne des russsischen Geheimdienstes FSB zu Mordanschlägen auf Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj und andere Verteter der militärisch-politischen Führung des Landes vereitelt. Das teilte der SBU mit. Nach Angaben des SBU sollte ein frühzeitig ausgehobenes Agentennetz die Anschläge in die Tat umsetzen, „Zum Netz, das vom FSB aus Moskau gesteuert wurde, gehörten zwei Oberste des Staatlichen Schutzdienstes (UDO), die geheime Informationen an Russland verrieten“, heißt es in der Mitteilung.

Nach Angaben des SBU entwickelte der Feind aktiv Pläne zur Tötung von Selenskyj. Eine der Aufgaben des Netzwerks war die Suche nach möglichen Tätern unter Militärangehörigen, die den Personenschützern von Präsident nahestehen und welche Selenskyj als Geisel nehmen könnten und ihn später töten.

Neben Selenskyj plante der Feind auch Mordanschläge an den SBU-Chef Wassyl Maljuk, den Chef der Hauptverwaltung für Aufklärung des Verteidigungsministeriums (HUR) Kyrylo Budanow und andere hochrangige Beamte. Budanow sollte laut dem SBU vor dem Osterfest getötet werden. „Der Plan des Feindes war folgender: Zuerst sollte der angeworbene Agent die Bewegungen der Schutzperson beobachten und Informationen an den Fein weiterleiten. Auf das Haus, wo sich der Beamte aufhalten musste, wurde gemäß Koordinaten einen Raketenangriff geplant. Dann plante man, die Menschen, die am Einschlagsort blieben, mit einer Drohne anzugreifen. Danach planten die Russen, eine weitere Rakete abzufeuern, um auch die Spuren des Drohneneinsatzes zu vernichten.“

Die Waffe für den Agenten beschaffte ein Oberst des Schutzdienstes, der persönlich FPV-Drohnen, Munition für die Panzerbüchse RPG-7, sowie Antipersonenminen vom Typ MON-90 nach Kyjiw brachte. Der SBU dokumentiere die Reisen des Obersts in eine andere Region der Ukraine und Gespräche des potentiellen Täters mit einem FSB-Mitarbeiter.   

Nach Worten des SBU-Chef Maljuk, der die Operation gegen die russischen Agenten persönlich kontrollierte, sollte der Anschlag ein Geschenk für Putin vor seiner Amtseinführung sein, war aber ein Versagen des russischen Geheimdienstes.

Der SBU nannte die Namen der Mitarbeiter des FSB, die für die geplanten Anschläge verantwortlich waren. Es handelt sich um Mitarbeiter des fünften Dienstes des FSB Maxim Mischustin, Dmitri Perlin und Alexej Kornjew. Perlin war seit dem Januar 2022 für die noch vor der russischen Invasion angeworbenen „Maulwürfe“ zuständig. Zuvor war für sie Alexej Kornjew zuständig. Kornjew führte laut dem SBU vor der Invasion eine Reihe von Treffen mit dem Oberst des Schutzdienstes in europäischen Ländern. Geld für die Agenten wurde auch im Ausland übergeben.

Die Agenten wurden festgenommen. Bei Durchsuchungen wurden Waffen und andere Beweise der kriminellen Tätigkeit gefunden. Ihnen drohen lebenslange Haftstrafen.