Brian Whitmore: Putins Regime ist nach dem Schema eines kriminellen Syndikats aufgebaut

Der westliche Journalist und Experte für Russland, Brian Whitmore, berichtet über die wirkliche Macht in Russland, hinter der kriminelle Struktur steckt.

Die wirkliche Macht in Russland gehört einer Gruppe von Menschen, die in eine informelle Struktur vereint sind, die nach vielen Merkmalen mit ihren Anführern und „dem Pate“ einer organisierten kriminellen Gruppierung ähnelt.

Solche Ansicht äußerte Brian Whitmore, westlicher Journalist und Experte für Russland, während der Diskussion in Atlantic Council zum Thema „Putins Syndikat“, berichtet der Ukrinform-Korrespondent.

„Der Prozess der Beschlussfassung in diesem Land funktioniert nach vielen Parametern genauso wie ein Verbrechen-Syndikat, da die Entscheidungen dort nicht durch die Staatsduma, die Regierung, sondern durch eine informelle Struktur getroffen werden“, sagte der Experte.

In diesem Zusammenhang betonte Whitmore, dass die Entscheidung in Russland in einem Kreis von ca. 12 Personen getroffen wird, die Schlüsselämter bekleiden und ihre eigenen kleinen Gruppen haben. Sie führt der so genannte „Pate“, der alle strittigen Fragen auflöst. Alle Anführer sind respektable und angesehene Menschen in der russischen Gesellschaft und haben ihre Anwälte, die ihre Interessen verteidigen.

Dieses Syndikat gibt sich, dem Journalisten zufolge, für den Staat aus. Zur Bestätigung der Tatsache, dass die Struktur kriminell ist, stellt Whitmore fest, dass sie zu Drohungen, Einschüchterungen und Gewalt greift, um ihre Ziele zu erreichen. Mit diesem Ziel hat sie alle notwendigen Instrumente, um sogar jene zu beseitigen, die sich widersetzen. Als Energiequelle für diese Struktur diene die Korruption, so der Experte.

„Korruption als Phänomen existiert leider überall, auch in Europa. Aber ich kann in der Geschichte keinen anderen Fall finden, wo der Staat die kriminelle Korruption verwendete, wie das die Russische Föderation unter der Leitung von Wladimir Putin tut“, sagte er.

Whitmore beschäftigt sich mit Russland seit den 1990-er, als er als Korrespondent für Boston Globe in Moskau arbeitete.

yv