Kreml befürchtet Anstieg der Kriminalität nach Demobilisierung von Soldaten des Krieges gegen die Ukraine – Geheimdienst
Der Kreml ist zunehmend besorgt über einen möglichen Anstieg der Kriminalität und eine soziale Destabilisierung in der Russischen Föderation nach der Rückkehr Zehntausender Soldaten, darunter auch ehemaliger Häftlinge, von der Front.
Darüber berichtete der ukrainische Auslandsnachrichtendienst.
Die Situation wird bereits mit den 1990er Jahren verglichen, als Veteranen des Afghanistankriegs Banden und Mafiagruppen gründeten.
Die russischen Behörden glauben, dass Veteranen zu einem Katalysator für kriminelle und politische Destabilisierung werden und das auf persönlicher Loyalität gegenüber Diktator Wladimir Putin aufgebaute System erschüttern können.
Zu den Gründen zählen nicht nur psychische Traumata von der Front oder die kriminelle Vergangenheit eines erheblichen Teils der russischen Soldaten, sondern auch der starke Kontrast zwischen den Frontbezügen und dem zivilen Lebensstandard im Aggressorland.
„Gehälter und Prämien von Militärangehörigen im Kampfgebiet übersteigen das Durchschnittseinkommen des Landes um ein Vielfaches. Nach der Rückkehr zu der Realität der niedrigen Gehälter und der zerstörten Wirtschaft können Veteranen zu einer Quelle sozialer Explosion werden“, so die Behörde.
Die Teilnahme Zehntausender Häftlinge verkompliziert die Situation. Offiziellen Angaben zufolge wurden 120.000 bis 180.000 Häftlinge an die Front geschickt. Ein erheblicher Teil dieser Menschen ist bereits in russische Städte zurückgekehrt. Heute beobachtet man dort einen Anstieg der Zahl schwerer Straftaten unter Beteiligung der Militärangehörigen.
Allein seit 2023 wurden mindestens 989 Fälle wegen Mordes und vorsätzlicher schwerer Körperverletzung mit Todesfolge vor russischen Militärgerichten behandelt.
Um die Situation zu regulieren, verstärken die russischen Behörden die Repressionsmechanismen. So erhielt der Föderale Strafvollzugsdienst das Recht, verstärkt Spezialmittel gegen Gefangene einzusetzen – von Schlagstöcken und Elektroschockern bis hin zu Hunden und Wasserwerfern.
„Die Rückkehr von Menschen, die an Gewalt und Straflosigkeit gewöhnt sind, könnte für den Kreml zu einem neuen internen Krieg führen. Wenn diese Veteranen anfangs die Stütze des Regimes waren, so könnten sie mit der Zeit zu einer Kraft werden, die Russland von innen heraus zerstört“, prognostiziert der Geheimdienst.
Wie berichtet zeigt die Drogensucht in Russland Anzeichen einer systemischen sozialen Krise.
Nach Angaben des Generalstabs der Streitkräfte der Ukraine wurden zum heutigen Stand 1.117.360 (+1.020 zum Vortag) Invasoren getötet und verletzt.
Die Streitkräfte der Ukraine zerstörten außerdem seit Beginn des Angriffskrieges 11.238 (+3) Kampfpanzer, 23.319 (+6) gepanzerte Kampffahrzeuge, 33.493 (+29) Artilleriesysteme, 1.516 (+0) Mehrfachraketenwerfer, 1.224 (+1) Luftabwehrsysteme, 427 (+0) Flugzeuge, 346 (+0) Hubschrauber, 63.575 (+79) Kraftfahrzeuge und Tanks mit Treib- und Schmierstoffen, 28 (+0) Schiffe/Boote, 1 (+0) U-Boote, 67.564 (+338) operativ-taktische Drohnen, 3.973 (+2) spezielle Fahrzeuge. 3.841 (+0) Marschflugkörper wurden abgeschossen.
Die Angaben werden ständig aktualisiert. Die Berechnung wird durch die hohe Intensität der Kampfhandlungen erschwert.