Seit Anfang September hat Russland mehr als 3.500 Drohnen, fast 190 Raketen und über 2.500 Gleitbomben eingesetzt – Selenskyj
Präsident Wolodymyr Selenskyj kommentierte auf Telegram den weiteren russischen Angriff auf Saporischschja heute Nacht und erklärte, Russland habe seit Anfang September mehr als 3.500 Kampfdrohnen, fast 190 Raketen und über 2.500 gelenkte Fliegerbomben eingesetzt.
„Allein seit Anfang September sind mehr als 3.500 Drohnen verschiedener Typen, fast 190 Raketen und mehr als 2.500 Gleitbomben gegen unser Volk abgefeuert worden. Es gab auch Provokationen gegen Partner. Genau gegen solchen Luftterror will sich die Ukraine gemeinsam verteidigen. Damit niemand überstürzt Kampfflugzeuge einsetzen und russischen Druck an seinen Grenzen spüren muss“, schrieb Selenskyj.
Er betonte, dass es jetzt an der Zeit sei, den europäischen Luftraum gemeinsam mit einem mehrschichtigen Luftverteidigungssystem zu schützen.
„Alle Technologien gibt es dafür. Wir brauchen Investitionen und den Willen, wir brauchen entschlossenes Handeln und Entscheidungen aller unseren Partner. Danke allen, die helfen“, so der Präsident.
Er stellte fest, dass die Regionen Saporischschja, Mykolajiw, Kyjiw, Sumy, Charkiw, Donezk und Cherson in dieser Nacht unter Beschuss standen.
„In Saporischschja haben die Rettungskräfte mit dem Löschen der Brände nach dem russischen Beschuss der Stadt mit Mehrfachraketenwerfern beendet. Sie schlugen gezielt zu, um unsere Leute zu terrorisieren, 13 Menschen sind verletzt worden, darunter zwei Kinder. Zahlreiche Wohnhäuser sind beschädigt worden. In Mykolajiw ist eine Person durch den Beschuss einer gewöhnlichen Farm umgekommen. Mein Beileid an die Angehörigen. Auch die Regionen Kyjiw, Sumy, Charkiw, Donezk und Cherson standen unter Beschuss – über hundert Drohnen und anderthalbhundert gelenkte Fliegerbomben allein in einer Nacht. Überall, wo nötig ist, sind alle notwendigen Dienste in Einsatz“, betonte das ukrainische Staatsoberhaupt.
Der russische Präsident Putin erklärte am 24. Februar 2022 der Ukraine den Krieg und startete eine umfassende Offensive. Seitdem beschießen und zerstören russische Truppen wichtige Objekte der Infrastruktur und befeuern massiv Wohngebiete ukrainischer Städte und Gemeinden mit Artillerie, Mörsern, Panzern, Mehrfachraketenwerfern, ballistischen Raketen und anderen Waffen und setzen Hunderte von gelenkten Fliegerbomben ein. Täglich töten und verletzen russische Besatzungstruppen Zivilisten, zerstören Häuser, Unternehmen, Energie-, Gas- und andere Infrastruktureinrichtungen.
In der Ukraine wurde das Kriegsrecht verhängt und die allgemeine Mobilisierung ausgerufen.
Die Streitkräfte der Ukraine und territoriale Verteidigungseinheiten wehren sich heldenhaft gegen die russischen Invasoren und fügen dem Feind bei der Abwehr der Angriffe auf die Ortschaften und bei Gegenoffensiven schwere Verluste an Personal und Technik zu.
Russland hat Teile der Regionen Donezk, Luhank, Saporischschja und Cherson vorläufig besetzt.
Russlands Aggression gegen die Ukraine hat eine geschlossene Reaktion der Europäischen Union und der gesamten zivilisierten Weltgemeinschaft hervorgerufen, die harte Sanktionen gegen Russland verhängten, der Ukraine erhebliche politische, wirtschaftliche, finanzielle und militärische Unterstützung gewähren und Millionen von Ukrainern, die vor dem Krieg fliehen, aufnehmen.
Die Ukraine hat die Russische Föderation beim Internationalen Gerichtshof der Vereinten Nationen in Den Haag offiziell verklagt.
Die ukrainischen Streitkräfte führen eine Militäroperation in der russischen Region Kursk weiter durch.
Wie berichtet fand im März 2025 in Dschidda (Saudi-Arabien) ein Treffen der US-amerikanischen und ukrainischen Delegationen statt. Die Parteien gaben im Anschluss an die Ergebnisse des Treffens eine gemeinsame Erklärung ab.
Aus dem Dokument geht insbesondere hervor, dass die Ukraine ihre Bereitschaft bekundet hat, den US-Vorschlag zur sofortigen vorläufigen Feuereinstellung für 30 Tage anzunehmen. Dieser kann im gegenseitigen Einvernehmen der Parteien verlängert werden, vorbehaltlich die Russische Föderation ihn annimmt und gleichzeitig umsetzt.
Im Anschluss an die Verhandlungen kündigten die USA die Wiederaufnahme ihrer Sicherheitshilfe für die Ukraine und den Austausch geheimdienstlicher Informationen an.
Unmittelbar nach dem Treffen in Saudi-Arabien begann die ukrainische Seite mit der Arbeit an Algorithmen zur ordnungsgemäßen Überwachung der Einhaltung der möglichen Waffenruhe sowie an den Modalitäten künftiger Friedensabkommen.
Bisherige Gespräche zwischen der russischen und der ukrainischen Delegation in Istanbul, wohin der ukrainische Präsident gereist ist, in der Hoffnung, dort den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu treffen, brachten keine Ergebnisse, außer dass der Gefangenenaustausch „1000 gegen 1000“ vereinbart wurde.
Russland hat bisher der Waffenruhe nicht zugestimmt.