Austritt von radioaktiven Stoffen möglich – Chefingenieur von AKW Tschornobyl
Nach dem Einschlag einer russischen Drohne besteht, unter bestimmten Bedingungen, die Möglichkeit eines Austritts von radioaktiven Stoffen. Die Strahlenwerte sind nicht erhöht, sagte der Chefingenieur des stillgelegten Atomkraftwerkes Tschornobyl, Olexandr Tytartschuk, vor der Presse.
Die alte Schutzhülle, der Sarkophag über den havarierten Reaktor ist nach seinen Worten schon 40 Jahre alt. Auf Kosten der internationalen Gemeinschaft wurde die zweite teure Schutzhülle, New Safe Confinement, gebaut. „Die Schutzhülle erfüllt jetzt (nach dem Einschlag der russischen Drohne – Red..) seine Funktion nicht mehr. Es besteht jetzt die Wahrscheinlichkeit eines Austritts von radioaktiven Stoffen aufgrund bestimmter Ereignissen, die in der alten Schutzhülle sein können“, so Tytartschuk. Die Situation sei aber ihm zufolge kontrollierbar.
Der Chef des Katastrophenschutzdienstes der Ukraine (DSNS) Andrij Danyk bestätigte, dass die Strahlenbelastung normal ist. Ein aktiver Brand wurde nach seinen Worten gelöscht, die Rettungskräfte sind noch am Einschlagsort im Einsatz. Sie beschäftigen sich mit der Löschung von Wärmeisolation, die an manchen Stellen noch schwelt und das ist in einer Höhe von 100 Metern und bei Schnee und Minustemperatur, so Danyk.
Laut dem Chef der Staatlichen Agentur für Verwaltung der Sperrzone (DAZV) Hryhorij Ischtschenko könnten die Folge des Einschlag katastrophal sein, wenn die Drohne 15 Meter seitlich über die alte Schutzhülle einschlug. Dann wäre es ein Atom-Unfall.
Tytartschuk geht davon aus, dass die Reparatur der Schutzhülle Monate dauern wird.