Russen entführen drei Mitarbeiter von AKW Saporischschja – Energoatom

Nach Angaben des Betreibers der ukrainischen Atomkraftwerke Energoatom haben die russischen Militärangehörigen am 8. Dezember drei weitere Mitarbeiter des Atomkraftwerkes Saporischschja entführt.

Der Leiter der Abteilung von sozialen Programmen des AKW Olexij Trubenkow und sein Stellvertreter Juri Androsow wurden im Dienstraum geschlagen und an einen unbekannten Ort verschleppt, teilte das Unternehmen auf Telegram mit. Auch der Schichtleiter Kostjantyn Beiner, der eine „lizensierte Person ist und direkt für den Nuklear- und Strahlenschutz zuständig ist“, wurde festgenommen und in ein Gefängnis gebracht. Damit wollen die Russen die Loyalität der Mitarbeiter erzwingen und die Zahl der gewechselten Mitarbeiter zur russischen Atomenergiebehörde Rosatom erhöhen, heißt es.

Energoatom appelliert an den Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) Rafael Grossi und die Weltgemeinschaft, „alle möglichen Maßnahmen für die Freilassung der AKW-Mitarbeiter auf der Gefangenschaft der russischen Terroristen zu ergreifen.“

Die russische Armee besetzte das größte Atomkraftwerk Europas im März 2022. Sie stationiert dort Waffen und Munition. Das AKW wird von den Russen dauerhaft beschossen.

Der russische Präsident Putin stellte das AKW Saporischschja per Dekret unter russische Verwaltung.