Charkiw: Sieben Studenten aus Sri Lanka erzählen Polizei über russische Gefangenschaft

Sieben Medizinstudenten aus Sri Lanka, die in der Ukraine studierten, wurden seit dem Mai in einem provisorischen Gefängnis der Russen in der Stadt Wowtschansk eingesperrt. Das teilte der Chef der Ermittlungsabteilung der regionalen Polizei in Charkiw, Sehij Bolwinow, auf Facebook mit.

Dem Polizisten zufolge befanden sich sechs Männer und eine Frau aus Sri Lanka am Beginn der russischen Invasion in der Stadt Kupjansk in der Oblast Charkiw. Aus Furcht vor dem Krieg hätten sie entschieden, nicht auszureisen und sich zu verstecken. „Im Mai versuchten sie, die Stadt Charkiw zu Fuß zu erreichen. Am ersten Kontrollposten der russischen Armee wurden sie festgenommen, man fesselten ihnen Hände, zogen ihnen Säcke über den Kopf und brachten sie in ein provisorisches Gefängnis in Wowtschansk“, erzählte Bolwinow. Nach seinen Worten wurden die Ausländer im Gefängnis in unmenschlichen Bedingungen gehalten. Die Frau habe zwei Monate in einer Strafzelle (Karzer) verbracht. Zwei Männern seien Fingernägel herausgezogen.   

Bolwinow zufolge sprachen die Russen kein Englisch, deswegen konnten die Studenten auch nicht verstehen, warum sie gefoltert wurden und was die Russen von ihnen wollten. „Das einzige, was sie verstanden, die Russen sagten beim Foltern „money“. Es scheint, dass sie das Geld von den Studenten wollten, sagte er.

Nach der Befreiung von Wowtschansk wollten die Studenten erneut zu Fuß nach Charkiw gehen. Ein Wachmann eines Hotels gewährte ihnen Zuflucht und verständigte die Polizei.

Die Polizei ermittelt im Fall. Sie informierte schon die sri-lankische Botschaft, die Studenten befinden sich in Sicherheit.