Russland verweigert Menschenrechtlern Besuch von Senzow

Russische Behörden haben der internationalen Menschenrechtsorganisation Amnesty International den Zugang zu dem ukrainischen Regisseur Oleg Senzow, der rechtswidrig zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde und vor 82 Tagen in den Hungerstreik getreten ist, verweigert.

Das gab die Direktorin der ukrainischen Abteilung der Organisation Oksana Pokaltschuk bekannt, entnimmt man der Website von Amnesty International.

 „Die Verweigerung des Rechts auf Zugang zu Oleg Senzow ist unzulässig. Nach fast drei Monaten des Hungerstreiks besteht eine große Gefahr für seine Gesundheit. Wir haben geplant, Oleg zusammen mit einem unabhängigen medizinischen Experten zu besuchen, der seinen Gesundheitszustand einschätzen könnte. Solch ein Besuch ist notwendig, um die Zweifel bezüglich der Gesundheit von Oleg und der Leistung ihm der ausreichenden medizinischen Versorgung zu lösen“, betonte Pokaltschuk.

Sie fügte hinzu, dass die Organisation erneut die russischen Behörden auffordert, den ukrainischen politischen Gefangenen freizulassen.

Russische Geheimdienste verhafteten Senzow auf der annektierten Krim am 11. Mai 2014. Den Regisseur hatte man des Terrorismus und der illegalen Waffenbewahrung beschuldigt.

Am 25. August 2015 hatte das Nord-Kaukasus Militärbezirksgericht in der Russischen Föderation ihn in der Organisation einer terroristischen Gruppe schuldig gesprochen und zu 20 Jahren in der Strafkolonie verurteilt.

Am 14. Mai 2018 kündigte Senzow einen unbefristeten Hungerstreik mit einer Forderung an, alle ukrainischen politischen Gefangenen in Russland freizulassen.

Insgesamt werden in Russland und auf der annektierten Krim 70 ukrainische politische Gefangene gefangen gehalten, darunter Journalist von Ukrinform, Roman Suschtschenko, der zu 12 Jahren Kolonie strengen Regimes wegen angeblicher Spionage verurteilt wurde. 

yv