Österreich hat bisher keine Antwort von Russland auf Angebot zu Gesprächen in Wien erhalten - Bundeskanzler
Österreich hält seinen Vorschlag aufrecht, in Wien Friedensgespräche abzuhalten, obwohl Russland bisher nicht reagiert hat. Gleichzeitig lehnt Wien die Idee eines „Friedens unter Diktat“ ab und plädiert für Verhandlungen zu Bedingungen, die die Ukraine selbst formulieren und anerkennen wird.
Wie ein Korrespondent von Ukrinform berichtet, erklärte dies gestern der österreichische Bundeskanzler Christian Stocker vor Presse in Wien.
„Was den Verhandlungsort anbelangt, ist es so, wir haben es angeboten, dieses Angebot bleibt weiter aufrecht. Ich habe darauf aus Moskau keine Reaktion erhalten. Ich würde es sehr bedauern, wenn Moskau Österreich als Feind betrachtet, im Sinne, dass hier Verhandlungen nicht möglich wären, weil Wien und Österreich sich in der Vergangenheit als Verhandlungsort durchaus als gut geeignet erwiesen hat“, sagte er.
Der österreichische Regierungschef äußerte die Überzeugung, dass das neutrale Österreich trotz der Unterstützung von Sanktionen gegen die Russische Föderation und der Solidarität mit der Ukraine sich „als Verhandlungsort durchaus anbieten kann“. Die Annahmen der Entscheidung liege wohl in den Händen Moskaus und der Ukraine.
„Letztlich glaube ich, dass es keinen Frieden geben kann, ohne dass die Ukraine hier diese Bedingungen auch selbst formuliert und akzeptiert, wie sie von Moskau genannt werden. Ein Diktatfrieden ist von uns immer abgelehnt worden. Wir haben immer in der Europäischen Union gemeinsam und wir sind auch hier solidarisch uns darauf verständigt, dass der Frieden gerecht sein soll, dass er auch nachhaltig sein soll. Und in diesem Sinne hätten wir gerne die Verhandlungen in Wien, aber werden wir sehen, ob es angenommen wird“, sagte Stocker auf die Frage des Ukrinform-Korrespondenten in Wien.
Der österreichische Bundeskanzler äußerte sich auch zu der Krim: „Was die Krim anbelangt, ist es so, wir haben diese Annexion nicht anerkannt, wie die Europäische Union generell nicht. Daher ist für uns die territoriale Integrität der Ukraine außer Frage, aber es ist immer eine Entscheidung der Ukraine, wie sie mit diesem Thema umgehen wird.“
Foto: PAP/EPA